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Prognose für Baumaschinenbranche

04.08.2023

Baumaschinen- und Baustoffanlagenindustrie erwartet Umsatzrekord trotz Herausforderungen wie rückläufigen Aufträgen und steigendem chinesischem Wettbewerbsdruck.

 

Baufahrzeug

Bild: adobe

 

Die Mitglieder des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) prognostizieren für das laufende Jahr ein neues Umsatzhoch mit einem erwarteten realen Wachstum von bis zu zehn Prozent.

Verbesserung der Lieferfähigkeit, aber rückläufige Aufträge

In der jüngsten Vorstandssitzung des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen wurde festgestellt, dass sich die Lieferfähigkeit verbessert hat, da den Herstellern mehr Komponenten zur Verfügung stehen. Die Aufträge aus der Vergangenheit sorgen somit für eine ausreichende Auslastung. Allerdings nimmt der Auftragsbestand schrittweise ab, da nur wenige neue Aufträge eingehen.

Rückgang der Auftragseingänge in Europa und Nordamerika

In den Monaten von Januar bis Mai 2023 verzeichneten Baumaschinen insgesamt einen Rückgang von 19 Prozent beim Auftragseingang, während Baustoffanlagen sogar einen Rückgang von 23 Prozent verzeichneten. Besonders in Westeuropa sind die Aufträge um bis zu 50 Prozent rückläufig, insbesondere im Hochbaumaschinenbereich. Die konjunkturelle Delle infolge der gestiegenen Zinsen zeigt sich besonders im Wohnungsbau sowohl in Europa als auch in Nordamerika und beeinträchtigt die Maschinenlieferanten.

Herausforderungen für Unternehmen mit Produktion in Europa

Unternehmen mit Produktion in Europa sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch überbordende Bürokratie, Überregulierungen und Dokumentationspflichten eingeschränkt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Zudem machen gestiegene Bau- und Materialpreise sowie dauerhafte Zinserhöhungen der Branche zu schaffen. Die Attraktivität Europas für Investitionen steht auf dem Spiel, da Investitionen aufgrund dieser Entwicklungen eher nach Nordamerika und China fließen. Die Unternehmen müssen ihre Kapazitäten voll für technische Innovationen nutzen, die dem Klimaschutz und dem Wohl der Gesellschaft dienen.

Wachsender chinesischer Wettbewerbsdruck

Bereits im letzten Jahr wurde der wachsende Wettbewerbsdruck aus China deutlich. China strebt nach Autonomie und verknüpft seine politischen Ziele mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Deutliche Überkapazitäten in China aufgrund eines schwachen Binnenmarktes führen zu verstärkten Exporten nach Europa. Die Bedenken hinsichtlich eines fehlenden Level-Playing-Fields werden von Fachvertretern wie Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe VDMA Baumaschinen, und Dr. Jürgen Blumm, Vorsitzender der Fachgruppe VDMA Baustoffanlagen, geäußert. China ist für Hersteller von Baustoffanlagen ein wichtiger Exportmarkt, und im Jahr 2022 führte das Land die Liste der Lieferungen ins Ausland an.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/prognose-fuer-baumaschinenbranche-zwischen-rekordumsatz-und-trueben-aussichten-51446


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