zurück

Prognosen 2024: Anhaltende Stagnation im Wohnungsbau trotz politischer Bemühungen

16.01.2024

Ökonomen und Branchenexperten prognostizieren für 2024 eine fortgesetzte Krise im Wohnungsbau, trotz der Zielvorgaben der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr.

 

Wohngebäude Neubau Außenfassade Balkone

 

Markante Einblicke in die Wohnungsbaukrise 2024

Die aktuellen Prognosen aus ökonomischen Kreisen und der Baubranche malen für das Jahr 2024 ein düsteres Bild der Wohnungsbauentwicklung in Deutschland. Das renommierte ifo-Institut in München prognostiziert einen Rückgang auf nur noch etwa 225.000 fertiggestellte Wohnungen, was einen signifikanten Einbruch im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch führende Branchenverbände wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes teilen diese pessimistische Einschätzung, obwohl ihre jeweiligen Vorhersagen leicht variieren.

Segmentierte Entwicklungen: Ein- und Mehrfamilienhäuser

Ludwig Dorffmeister, Ökonom am ifo-Institut, verweist auf eine besorgniserregende Tendenz im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser, mit dem niedrigsten Fertigstellungswert seit 2009. Im Gegensatz dazu scheint der Mehrfamilienhausbau, einschließlich Wohnheimen, mit geschätzten 125.000 neuen Einheiten, eine stabilere Entwicklung zu zeigen. Diese Zahl liegt deutlich über der Anzahl der im Vorjahr fertiggestellten Mehrfamilienwohnungen.

Diskrepanz zwischen politischen Zielen und Realität

Die Bundesregierung setzt das jährliche Ziel auf 400.000 neue Wohnungen, eine Zahl, die von Experten schon in der Vergangenheit als ambitioniert galt und aktuell als unerreichbar angesehen wird. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrie-Verbands, äußert tiefe Besorgnis über die anhaltend negative Entwicklung, besonders im Wohnungsbau.

Unterschiedliche Branchenprognosen

Während der Zentralverband des Baugewerbes einen Umsatzrückgang von 13 Prozent und eine Fertigstellung von 235.000 neuen Wohnungen für 2024 erwartet, bietet das DIW Berlin eine etwas optimistischere Vorhersage mit einem leichten Rückgang auf 265.000 neue Wohnungen.

Faktoren der anhaltenden Krise

Verschiedene Ursachen tragen zur anhaltenden Wohnungsbaukrise bei: Steigende Baukosten und Kreditzinsen, Unsicherheiten bei Förderprogrammen und Haushaltskürzungen der Regierung sowie wachsende bürokratische Hürden und strengere Bauvorschriften.

Gefahr eines Personalabbaus und soziale Implikationen

Die Nachfrage nach Wohnraum in Städten bleibt hoch, und die steigenden Mieten verschärfen die Situation weiter. Eine zentrale Sorge ist der mögliche Personalabbau in der Baubranche, der eine Erholung des Wohnungsmarktes in Zukunft erschweren könnte. Müller betont die Dringlichkeit, einen dramatischen Einbruch im Wohnungsbau zu verhindern, um die Folgen für die Branche und den sozialen Zusammenhalt abzumildern.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/wohnungsbau-krise-wird-sich-2024-wahrscheinlich-verschaerfen-53641


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare