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Prüfer bewerten EU-Unterstützung für Industrie 4.0 und die digitale Innovation in Europa

04.09.2019

Der Europäische Rechnungshof prüft derzeit die Unterstützung und Finanzierung, welche die EU für die Digitalisierung der Industrie und die Förderung der digitalen Innovation in Europa bereitstellt. Im Fokus der Prüfer wird die Frage stehen, ob die Europäische Kommission die Mitgliedstaaten bei der Digitalisierung ihrer Industrien wirksam unterstützt und Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei ihren Bemühungen um Digitalisierung Hilfestellung bietet.

"Will die EU wettbewerbsfähig bleiben, muss sie die Industrie bei dem sich derzeit vollziehenden digitalen Wandel unterstützen. Die Digitalisierung der europäischen Industrie ist in diesem Zusammenhang eine zentrale Initiative, und wir möchten mit dieser Prüfung ihre bisherige Wirksamkeit überprüfen", so Iliana Ivanova, das für die Prüfung zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. "Bis 2025 dürften entscheidende Fortschritte in Richtung Industrie 4.0 erzielt worden sein. Unternehmen in der gesamten EU, insbesondere KMU, sollten sich darauf einstellen, ihre traditionelle Arbeitsweise an die neue digitale Technologie anzupassen."

Der Hof hat heute eine Prüfungsvorschau zur Digitalisierung der europäischen Industrie veröffentlicht. Prüfungsvorschauen liefern Informationen zu einer laufenden Prüfungsaufgabe. Sie dienen all denjenigen als Informationsquelle, die sich für bestimmte Politikbereiche oder Programme, zu denen Prüfungen im Gange sind, interessieren.

Industrie 4.0 nutzt digitale Technologien, um Menschen, Dinge und Prozesse in Echtzeit miteinander zu verbinden. Dieser Prozess stellt eine radikale Änderung der Fertigung und der Art und Weise, wie Geschäfte getätigt werden, dar und schafft einen Mehrwert, indem Geschwindigkeit und Effizienz gesteigert werden. Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, werden sich die Unternehmen weltweit einem Wandel unterziehen müssen, was erhebliche Investitionen erfordert.

In der EU bestehen hinsichtlich des digitalen Ausbaus große Unterschiede unter den Regionen und Branchen, die von über 63 % im Bereich Computerprogrammierung bis zu 4 % im Baugewerbe reichen. KMU machen 99 % aller Unternehmen aus, aber weniger als ein Fünftel weist einen hohen Digitalisierungsgrad auf. Sie müssen bei der Digitalisierung ihrer Arbeitsprozesse unterstützt werden, da sie häufig nicht über die Ressourcen verfügen, die erforderlich sind, um die Herausforderung des digitalen Wandels allein bewältigen zu können.
In den letzten Jahren haben die Kommission und die Mitgliedstaaten eine Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht, um einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen und die europäische Industrie zu digitalisieren; dazu gehören Maßnahmen in den Bereichen Datenwirtschaft, Internet der Dinge und Cloud-Computing.

Im Jahr 2016 leitete die Kommission eine Initiative zur Digitalisierung der europäischen Industrie ein, die die Schaffung von Digital Innovation Hubs (digitalen Innovationszentren) vorantrieb. Diese "intelligenten" Zentren helfen Unternehmen, insbesondere KMU und Start-ups, mit dem neuesten Know-how und den neuesten Technologien, die für ihren digitalen Wandel erforderlich sind. Außerdem fungieren sie als Bindeglied zu Investoren, die digitale Veränderungen fördern, und bringen Anbieter digitaler Innovationen mit potenziellen Nutzern in Kontakt.

Die Mittel für die Initiative belaufen sich auf 11,5 Milliarden Euro und werden über das EU-Programm "Horizont 2020" und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Kommission schätzt, dass diese Initiative bis 2020 zu öffentlichen und privaten Investitionen von fast 40 Milliarden Euro führen wird, und plant, digitale Innovationen im Zeitraum 2021-2027 auch weiterhin zu finanzieren.

Die Prüfer werden die den Mitgliedstaaten von der Kommission gewährte Unterstützung bei der Entwicklung, Umsetzung und Weiterverfolgung ihrer Digitalisierungsstrategien untersuchen und den Umfang der Unterstützung für digitale Innovationszentren in ganz Europa bewerten. Außerdem werden sie überprüfen, ob die Kommission zur Schaffung eines rechtlichen Umfelds beiträgt, das dem digitalen Zeitalter und der digitalen Konnektivität förderlich ist.

  Quelle: www. eca.europa.eu


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