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Qualität und Kreativität als roter Faden

10.02.2016

Außergewöhnlicher Trockenbau bildet Themen der Stadt Hannover ab

Seit 1971 können Touristen die Sehenswürdigkeiten Hannovers erlaufen, ohne sich zu verlaufen. Dafür sorgt der so genannte „Rote Faden Hannover“, der Besucher der niedersächsischen Metropole sprichwörtlich leitet. Auf einer Länge von mehr als vier Kilometern ist er auf die Pflaster und Fußgängerwege der Landeshauptstadt gemalt. Eine Idee, die die Hannover Rück SE bei der Neugestaltung ihres Empfangs- und Gästebewirtungsbereichs aufgriff. Von der Rezeption aus führt dort der Rote Faden vorbei an fünf Gästespeiseräumen, von denen jeder ein anderes Thema aus der Stadtgeschichte Hannovers aufgreift. Erstellt wurden diese fünf kleinen „Erlebniswelten“ unter anderem mit hochwertigen Trockenbaukonstruktionen durch die drytec Innenausbaugesellschaft mbH aus Seelze.

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Neugestaltete Empfangs- und Gästeräume in der Firmenzentrale der Hannover Rück: Von der Rezeption aus führt der „Rote Faden“ vorbei an fünf Gästeräumen, von denen jeder ein anderes Thema aus der Geschichte Hannovers aufgreift.

Die Wurzeln der Hannover Rück liegen in der niedersächsischen Landeshauptstadt und dort befindet sich bis heute auch die Unternehmenszentrale. Allerdings ist die Hannover Rück inzwischen als drittgrößter Rückversicherer der Welt international aktiv, entsprechend werden regelmäßig Gäste aus dem In- und Ausland in der Firmenzentrale begrüßt. Zu deren Betreuung und Bewirtung schuf das Unternehmen die fünf außergewöhnlich gestalteten Themenräume.

„Den Anfang machten die Arbeiten im Empfangsraum. Dort finden sich unter anderem eine kleine Bewirtungstheke und ein Display, das zum Beispiel über die Belegung der einzelnen Gästeräume informiert“, berichtet Alexander Machill, Geschäftsführer der drytec Innenausbau GmbH. Das Info-Display bildet zugleich den Startpunkt des hauseigenen Roten Fadens, der von dort über Wand und Boden durch den gesamten Flurbereich führt. „Vor allen Wänden des Empfangsraums und in den Flurbereichen haben wir freistehende Vorsatzschalen mit CW-50-Wandprofilen und einer einlagigen Beplankung mit "Rigips Bauplatten RB" errichtet, um die indirekte Beleuchtung im Sockel- und Deckenbereich zu integrieren. Es folgten rund 160 m² nichttragende hochschalldämmende Doppelständerwände, beidseitig mit zwei Lagen "Rigips Feuerschutzplatten RF" beplankt und einer eingelegten zweilagigen, insgesamt 120 mm dicken Mineralwolledämmung.“ Die so errichteten Trockenbauwände trennen alle Räume vom Flurbereich und untereinander ab. In den circa 800 mm tief abgehängten Unterdecken schufen Alexander Machill und sein Team darüber hinaus zahlreiche Aussparungen für LED-Gehäuse und Projektoren. Sämtliche Wand- und Deckenflächen wurden hier in Q 3 ausgeführt.

Raum 1: „Grammophon“
Im ersten der fünf Gästeräume spielt der Vorläufer des Plattenspielers, erfunden vom Hannoveraner Emil Berliner, eine prägende Rolle. Ein nahezu die gesamte Deckenfläche überspannender, aus Kupfer getriebener Schalltrichter wurde hierfür über eine spezielle Tragkonstruktion an der Rohbetondecke befestigt. „Für uns waren die Aufgaben in diesem Raum noch überschaubar. Die Bestandswände erhielten ebenfalls Vorsatzschalen und für die an die durchgehende Fensterfront angrenzende Längsseite der Decke haben wir ein 500 mm breites Deckenfries aus glatten Bauplatten erstellt. Damit diese auf einer Ebene mit den "Ausläufern" des Trichters abschließen, wurde das Fries circa 150 mm tief abgehängt. Für unsere Monteure aber alles in allem eher eine Fingerübung, um sich warm zu machen für die komplexeren Aufgaben in den nächsten Räumen“, erinnert sich Alexander Machill.

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Raum „Grammophon“: Ein nahezu die gesamte Deckenfläche überspannender, aus Kupfer getriebener Schalltrichter wurde hier über eine spezielle Tragkonstruktion an der Rohbetondecke befestigt. Die Bestandswände erhielten Vorsatzschalen und für die an die durchgehende Fensterfront angrenzende Längsseite der Decke wurde ein 500 mm breites Deckenfries aus glatten „Rigips Bauplatten RB“ erstellt.

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Lichtlinien durchschneiden die Deckenkonstruktion
Raum 2: „Deutsche Sprache“ – Hannover gilt als die Stadt, in der das reinste Hochdeutsch gesprochen wird, entsprechend ist der größte Raum des Ensembles diesem Thema gewidmet. Er wird auf der gesamten Länge von einem großen Besprechungstisch durchzogen und kann mit einer mobilen Trennwand geteilt werden. „Komplex war hier unter anderem die Deckenkonstruktion, die vollständig aus asymmetrischen Rigips-Formteilen erstellt und an abgehängte verzinkte CD-Deckenprofile montiert wurde. Die zwischen den Formteilen verlaufenden Schlitze weisen alle spitze 45°-Kanten auf und sind an den Kreuzungspunkten auf Gehrung gearbeitet. Aus diesen jeweils circa 35 mm breiten Schlitzen haben wir indirekt beleuchtete Fugen geschaffen, die quasi als Lichtlinien den gesamten Raum durchschneiden und über die Wände und den Boden – dort nur angedeutet und nicht beleuchtet – weitergeführt werden. Die obere Abdeckung der Lichtkanäle wurde mithilfe biegsamer "Rigips GK-Form"-Platten als 135°-Umkantungen gefertigt. Aufwändiges Detail: Da die über dem Tisch angebrachte direkte Beleuchtung bei Teilung des Raumes ebenfalls geteilt und verschoben werden sollte, sind die einzelnen Leuchten in einer Laufschiene befestigt, die wiederum in einer der Lichtlinien montiert werden musste.“ Und das Hochdeutsche? Wird symbolisiert angedeutet: Die Lichtlinien stehen – so die Idee der Architekten – für die Geradlinigkeit und Dynamik der deutschen Sprache. Zahlreiche Einbauelemente, wie zum Beispiel ebenfalls asymmetrisch angeordnete Bücherschränke, verleihen dem Raum zudem Merkmale einer Bibliothek.

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Raum „Deutsche Sprache“: Die komplexe Deckenkonstruktion wurde vollständig aus asymmetrischen Rigips-Formteilen erstellt und an abgehängte verzinkte CD-Deckenprofile montiert. Die zwischen den Formteilen verlaufenden Schlitze weisen sämtlich spitze 45°-Kanten auf und sind an den Kreuzungspunkten auf Gehrung gearbeitet. Aus diesen jeweils circa 35 mm breiten Schlitzen wurden indirekt beleuchtete Fugen geschaffen, die quasi als Lichtlinien den gesamten Raum durchschneiden.

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Raum 3: „Leibnitz“ ist dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibnitz gewidmet. Er lebte und wirkte in Hannover und erfand dort die erste binäre Rechenmaschine basierend auf dem Prinzip der Staffelwalze, einer Art Zahnrad mit neun „Zähnen“. „Dieses spezielle Zahnrad sollte als raumprägende Konstruktion an der abgehängten Unterdecke nachgebildet werden. Dafür wurden aus "Rigips Bauplatten RB" mithilfe von Schablonen neun Einzelelemente ausgeschnitten. Jeder "Zahn" besitzt andere Maße und die Montage musste, um die gewünschte Optik zu schaffen, ineinander verschachtelt erfolgen“, so Alexander Machill. Vor Ort wurde die gesamte Deckenkonstruktion dafür zunächst auf dem Fußboden aufgezeichnet und an die Decke gelotet. Die – die Deckenmitte umlaufenden – Walzenzähne wurden dann circa 600 mm bis 650 mm tief von der Unterdecke abgehängt und die Deckenhohlräume anschließend gegen Einsicht von unten geschlossen. Auf jedem Element installierten die Ausbauspezialisten eine LED-Lichtreihe zur indirekten Beleuchtung der Innendecke. „Den so angestrahlten Deckenbereich haben wir in Q 4 ausgeführt, um jeglichen unerwünschten Schattenwurf zu vermeiden.“ Die Wirkung dieser Deckenskulptur wird im fertig eingerichteten Raum, von einer darunter aufgestellten, asymmetrischen Tischgruppe aufgegriffen.

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Raum „Leibnitz“: Eine sogenannte Staffelwalze war das Vorbild für die hier geschaffene Deckenkonstruktion. Aus „Rigips Bauplatten RB“ wurden mithilfe von Schablonen neun Einzelelemente ausgeschnitten und einseitig aufgekantet beziehungsweise aufgedoppelt. Jeder „Zahn“ der Staffelwalze besitzt andere Maße und die Montage musste, um die gewünschte Optik zu erzielen, ineinander verschachtelt erfolgen. Auf jedem Element installierten die Ausbauspezialisten von drytec eine LED-Lichtreihe zur indirekten Beleuchtung der Innendecke. Der so angestrahlte Deckenbereich wurde in Q 4 ausgeführt, um jeglichen Schattenwurf zu vermeiden.

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Mit dem Raum Nummer 4, dem Raum „Hannoveraner“ wird der weltweit verbreiteten Pferderasse die Referenz erwiesen. In Möblierung und Ausbau sollte dieser bewusst rustikal gestaltet werden – unter anderem durch offenliegende Balkenlagen, die jedoch rein optische und keine statischen Aufgaben übernehmen. „Wie in allen anderen Räumen haben wir auch hier zunächst freistehende Vorsatzschalen errichtet. Die Unterdecke aus "Rigips Bauplatten RB" erhielt umlaufend Schattenfugen sowie eine zusätzlich verstärkte Unterkonstruktion zur Befestigung der sichtbaren Holzbalken.“

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Raum „Hannoveraner“: Der weltweit verbreiteten Pferderasse gewidmet, sollte dieser Gästeraum in Möblierung und Ausbau bewusst rustikal gestaltet werden – unter anderem durch offen liegende Balken, die jedoch rein optische und keine statischen Aufgaben übernehmen.

Gruß aus der „Grünen Stadt“
Mehr als elf Prozent der Gesamtfläche Hannovers sind von Grünflächen und Wäl-dern bedeckt. Niedersachsens Hauptstadt ist damit unangefochten die grünste Stadt Deutschlands. Im Gästeraum 5 – „Grüne Stadt“ – wird dementsprechend diese Eigenschaft durch ein grünes Band auf dem Boden, der Wand und der Decke repräsentiert, das durch die breite Fensterfront quasi ins Freie (und Grüne) hinausgetragen wird. „Die Sitzgruppe ist genau in dieser "grünen Zone" platziert. An der Decke und im oberen Drittel der Wand wurden zusätzlich grün gestrichene, teilweise hinterleuchtete Rigips-Formteile montiert, die eine Art Blätterwald bilden. Alle grünen Wand- und Deckenelemente heben sich durch Schattenfugen von den weißen Begrenzungsflächen ab, wodurch der Eindruck eines grünen Bandes verstärkt wird.“

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Raum „Grüne Stadt“: Ein grünes Band auf dem Boden, der Wand und der Decke, das durch die breite Fensterfront quasi ins Freie (und Grüne) hinausgetragen wird, repräsentiert Hannovers Status als grünste Stadt Deutschlands. An der Decke und im oberen Drittel der Wand wurden zusätzlich grün gestrichene, teilweise hinterleuchtete Rigips-Formteile montiert, die eine Art Blätterwald bilden. Alle grünen Wand- und Deckenelemente heben sich durch Schattenfugen von den weißen Begrenzungsflächen ab, wodurch der Eindruck eines grünen Bandes verstärkt wird.

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Fotos: Alexander Machill / Saint-Gobain Rigips

In fast allen Räumen hängen heute Bilder, die den Bezug zum jeweiligen Raumthema noch einmal aufgreifen und die gut ausgeleuchtet werden müssen. Um den Raumeindruck nicht durch sichtbare Leuchtkörper zu stören, haben Alexander Machill und seine Mitarbeiter zahlreiche Leuchtgräben in die Deckenkonstruktionen integriert, aus denen Strahler die Bilder fast unsichtbar stilvoll in Szene setzen.

  Quelle: ecomBETZ PR


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