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Raus in die Natur? - Rauf aufs Dach!

04.07.2014

Gründächer kühlen Obergeschoss – DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ informiert – Staat fördert

Vor allem Städte mit vielen und großen versiegelten Flächen sind betroffen: Bei starken Regenfällen kann das Wasser nicht mehr schnell genug abfließen und es gelangt in kurzer Zeit zu viel Wasser in die Kanäle. Überflutete Keller und Straßen sind die Folge. Grünflächen können Abhilfe schaffen – auch auf Flachdächern. Sie sorgen obendrein für Abkühlung der oberen Etagen bei Sommerhitze. Auch um Wärme im Haus zu halten, kann Dachbegrünung nützlich sein. „Bei einer energetischen Gebäudesanierung sollten die Hauseigentümer diese Idee zumindest im Hinterkopf behalten“, sagt Andreas Skrypietz, Projektleiter der Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

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Grünes Licht auch für die Finanzierung: Die KfW unterstützt Dachgärtner mit ihren Förderprogrammen.

Foto: © Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Grüne Dächer speicherten 50 - 90 % des Regens und ließen das Wasser erst langsam wieder verdunsten. „Das kühlt die Räume unter dem Dach und wirkt als natürliche Klimaanlage“, sagt Wolfgang Ansel, Geschäftsführer des Deutschen Dachgärtner Verbandes (DDV) und Biologe. Großflächig eingesetzt, könnten dadurch auch sogenannte Wärmeinseln in Städten verringert, könnten die Lufttemperaturen gesenkt werden.

Welche Bedeutung der Anteil begrünter Dächer für die Grünanlagenstruktur haben kann, könne man etwa in Düsseldorf sehen: eine Gründach-Kartierung von 2008 zeige mehr als 730.000 Quadratmeter begrünte Dach- und Tiefgaragenflächen. „Dies entspricht etwa zehn Prozent aller in Düsseldorf vorhandenen öffentlichen Parks und Grünanlagen“, sagt Ansel. Das habe eine enorme Wirkung auf die Umwelt und das Klima. Denn auch Feinstaub und klimaschädliches Kohlendioxid würden durch Gräser, Moose oder Kräuter gebunden.

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Wolfgang Ansel, Geschäftsführer des DDV, befasst sich mit den verschiedenen Varianten der Dachbegrünung.

Foto: © DDV

Deshalb bewertete auch das Umweltbundesamt (UBA) grüne Dächer als nützliche Investition in den Klimaschutz. Schließlich, so heißt es in einem UBA-Positionspapier, sei der Klimawandel spürbar und verursache Kosten. Frühzeitige Anpassungsmaßnahmen wie Dachbegrünungen lohnten sich deshalb.
Auch finanziell werde den „Dachgärtnern“ entgegen gekommen. So belohnten etwa Kommunen die Installation von grünen Dächern, so Ansel. „Viele Gemeinden entlasten die Hauseigentümer mit begrünten Dächern bei den Abwassergebühren oder der Entsiegelungsabgabe.“ Welche Fördermittel in den einzelnen Kommunen zur Verfügung stehen, könne beim DDV unter www.dachgaertnerverband.de erfragt werden. Da mit einer Dachbegrünung auch der Wärmeschutz im Haus zumindest unterstützt werde, hilft auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei dem Vorhaben: Hauseigentümer können im KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ ihre Dachbegrünung fördern lassen. „Vorausgesetzt, dass das Dach zuvor entsprechend den Mindestanforderungen unseres Programms wärmegedämmt wurde“, erklärt Sybille Bauernfeind, Sprecherin der Bankengruppe.

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Der Natur nach oben verhelfen: Grüne Dächer bieten Gräsern, Moosen oder Kräutern Platz zur Entfaltung. Das lockt zahlreiche kleine Lebewesen an. Regenwasser verdunstet hier nur langsam - das sorgt für Kühlung.

Foto: © Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die nachträgliche Installation einer Dachbegrünung sollte gut überlegt und fachmännisch geplant sein. Dabei können neben Garten- und Landschaftsbaubetrieben auch Architekten, Dachdecker oder Ingenieure behilflich sein. „Haus sanieren – profitieren“ hat in seiner Datenbank aus mehr als 12.000 Partnern viele solcher Fachleute, die für eine Planung in Frage kommen können. Interessierte können ihr Haus in einem ersten Schritt auf die „energetische Fitness“ untersuchen lassen: Mit einem kostenfreien Energie-Check nehmen die Partner der DBU-Initiative die einzelnen Bauteile des Hauses unter die Lupe. Damit Interessierte, die den Energie-Check machen lassen wollen, auch Kampagnenpartner oder unabhängige Experten in der Nähe finden und kontaktieren können, gibt es im Internet unter www.sanieren-profitieren.de eine Suchmaschine mit allen Kooperationspartnern.

  Quelle: www.dbu.de


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