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Razzia gegen italienische Baumafia

18.01.2013

Großeinsatz in Nordrhein-Westfalen und auf Sizilien - Polizei dringt auf Vorratsdatenspeicherung

Köln (dapd). Die Polizei in Nordrhein-Westfalen und Sizilien hat die italienische Baumafia im Visier. Bei einer Großrazzia waren allein in NRW mehr als 400 Polizisten und Steuerfahnder im Einsatz. Sie wurden von Spezialeinheiten unterstützt, wie die Polizei in Köln mitteilte. Durchsucht wurden Privatwohnungen sowie Geschäftsräume in 15 Städten. Dabei wurden elf Personen festgenommen.

Bei der Razzia der Ermittlungsbehörden auf Sizilien wurde unter anderem eine Luxus-Villa beschlagnahmt. Zudem seien sechs mit internationalen Haftbefehlen gesuchte Verdächtige in Licata, Ravanusa und Piazza Armerina festgenommen worden. Ziel sei es, eine Auslieferung der Festgenommenen nach Köln zu erreichen, hieß es.

Die Razzia wurde den Angaben zufolge monatelang vorbereitet und kam durch die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft und der Polizei Köln, den Steuerfahndungsämtern Düsseldorf, Bonn und Wuppertal, dem Bundeskriminalamt, der Generalstaatsanwaltschaft in Palermo, dem Ermittlungsrichter des Gerichts der Provinz Agrigent sowie den beteiligten Carabinieri-Dienststellen zustande.

Nach Polizeiangaben stehen die Beschuldigten unter dem Verdacht, 24 sogenannte Strohmannfirmen in der Baubranche gegründet zu haben. Über diese seien Schwarzarbeit und Steuerstraftaten mit einem Gesamtschaden von mehr als 30 Millionen Euro abgewickelt worden. So sollen über das komplexe Firmengeflecht der Baumafia unter anderem illegale Bauarbeiterkolonnen beschäftigt, Steuern hinterzogen und Sozialabgaben gespart wurden sein.

Geleitet wurde eine der mafiösen Firmengruppe offenbar von einem 39-jährigen Sizilianer in Köln. Ihm wird auch vorgeworfen, sein Lokal als Drogenumschlagsplatz genutzt zu haben. Er steht unter dem Tatverdacht, gewerbsmäßig mit Kokain gehandelt zu haben, hieß es. Zudem soll er Waffen geführt und eingesetzt sowie mit falschen Führerscheinen gehandelt und Warenkreditbetrügerei begangen zu haben.

Eine zweite Mafiagruppe soll von einem 55-jährigen Sizilianer aus Dortmund/Witten geleitet worden sein.

  Quelle: dapd


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