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Regenwasserversickerung: Das nächste Hochwasser kommt bestimmt

30.09.2013

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Foto: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V

 

Das diesjährige Hochwasser im Süden und Osten Deutschlands wurde durch immense Niederschlagsmengen verursacht. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gingen in der Woche vom 26. Mai bis zum 2. Juni im Bundesgebiet 22,8 Billionen Liter Regen nieder (zum Vergleich: Der Bodensee fasst circa 48 Billionen Liter Wasser). Eine riesige Menge, die die Böden einfach nicht mehr aufnehmen konnten. Ein Grund dafür ist auch die großflächige Flächenversiegelung, die aus der dichten Bebauung in Deutschland resultiert. Dass Regenwasser besser versickern kann, sollte also ein gemeinschaftliches Ziel sein. „Vermeiden lassen sich Hochwasser natürlich nicht. Aber durch eine nachhaltige Planung, ein effektives Auffangen und Nutzen von Regenwasser lässt sich im Kleinen schon viel ausrichten“, erklärt Franz Josef Sieg, Bauleiter Neubau und Geschäftsführer bei Sieg + Partner. Das Unternehmen aus Wermelskirchen, Mitglied des GaLaBau NRW, ist seit Jahren Fachpartner von Bauherren, Architekten und Planern und berät auch zum Thema Regenwasserversickerung.

„Wichtig ist es, so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln und dadurch dem Wasser eine Möglichkeit zu geben, dort im Erdreich zu versickern, wo der Niederschlag fällt“, weiß Sieg. Denn je kleiner die Flächen sind, die Regen aufnehmen können, desto schneller sind die Böden gesättigt. Gelangt das überschüssige Wasser dann in Bäche und Flüsse oder sammelt sich auf Straßen und Plätzen, entwickelt es schnell eine nicht mehr zu kontrollierende Kraft.

Abhilfe schaffen können wasserdurchlässige Beläge, die dafür sorgen, dass auch auf großen Flächen wie Parkplätzen oder Firmengeländen der Regen optimal abfließen kann. „Hier gibt es eine Vielzahl von Lösungen – von Schotterrasen über Kies- und Splittdecken bis hin zu Fugenpflaster oder Rasengittersteinen“, so der Experte. „In Bezug auf Langlebigkeit und Qualität der Beläge gibt es große Unterschiede. Damit hier der richtige ausgewählt wird, sollten Planer und Architekten unbedingt mit Gartenbau-Profis sprechen.“
Eine andere Lösung ist die Muldenversickerung: Bei dieser Methode wird das Regenwasser durch ein leichtes Gefälle in eine Mulde auf dem Grundstück geleitet, versickert dort durch die belebte Oberbodenschicht und wird so zugleich gereinigt. Durch die natürliche Versickerung, die ohne Nutzung der Kanalisation erfolgt, können sich sogar die Abwassergebühren verringern. Sorgen wegen der Optik muss man sich nicht machen: „Wenn die Grünfläche oder der Garten gut modelliert ist, fällt eine Mulde nicht weiter auf“, weiß Sieg.

Auch die Gebäude können in das Regenwasser-Management einbezogen werden: Bei großen Gebäuden sind begrünte Dächer eine mögliche Maßnahme: Sie bieten ökologisch und ökonomisch einen echten Mehrwert, sehen gut aus und unterstützen den Wasserrückhalt, was in einigen Kommunen sogar durch eine reduzierte Regenwassergebühr belohnt wird

  Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V


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