zurück

Regionale Bauwirtschaft fordert Erhaltungsmanagement für Brücken in Berlin

02.06.2016

Sanierungsstau: ca. 1 Mrd. Euro / FG Bau und Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg sprechen sich für mehr qualifiziertes Personal aus

Berlins Brücken sind marode: Laut aktuellem Bericht des Landesrechnungshofes müssen drei Viertel aller Brückenbauwerke in Berlin zeitnah instandgesetzt werden. Gleichzeitig wird der Erhaltungsrückstand auf rund eine Milliarde Euro beziffert. Vor diesem Hintergrund fordern der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg und die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg die Einrichtung eines nachhaltigen Erhaltungsmanagements für Brückenbauwerke in Berlin. Die Basis dafür muss die systematische Auswertung der Daten aus der Brückenüberwachung bilden. Diese werden nach Ansicht der regionalen Bauwirtschaft bislang nur unzureichend berücksichtigt. Außerdem sprechen sich beide Verbände für eine Aufstockung des qualifizierten Personals in den Bauverwaltungen aus, um sicherzustellen, dass die zur Verfügung stehenden Mittel konsequent ausgeschöpft werden.

Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg, erklärt dazu: „Berlin behandelt seine Brücken noch immer stiefmütterlich. Ein Erhaltungsrückstand von circa einer Milliarde Euro ist bei der seit Jahren bekannten Situation nicht hinnehmbar. Die zuständigen Verwaltungen brauchen für die Planung und die Koordinierung von Brückenprojekten mehr Personal! Es darf nicht sein, dass der Rechnungshof darauf hinweisen muss, dass die vorhandenen Mittel zwischen 2005 und 2014 nicht vollständig ausgeschöpft werden konnten und die Brücken in der Hauptstadt immer noch marode sind.“

Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, ergänzt: „Funktionstüchtige Verkehrswege spielen in der wachsenden Stadt Berlin eine Schlüsselrolle, um das Mobilitätsbedürfnis der größer werdenden Bevölkerung zu erfüllen. Dazu gehören intakte Brücken! Daten, die aus der Brückenüberwachung gewonnen werden, müssen endlich ausreichend berücksichtigt und in ein nachhaltiges Konzept zur Einleitung notwendiger Baumaßnahmen überführt werden. Ein Erhaltungsmanagement muss her, das kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für Sanierung, Ausbesserungen und ggf. den Neubau von Brücken umfasst. Und wir benötigen mehr Fachkräfte in den Bauverwaltungen, um die zur Verfügung gestellten Mittel vollständig ausgeben zu können.“

In seinem Jahresbericht hatte der Berliner Landesrechnungshof erneut die Infrastruktur der Berliner Brücken beanstandet. Der Zustand der 821 Brücken in Berlin hat sich demnach zwischen 2005 und 2014 dramatisch verschlechtert. Bereits 2014 hatten der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg und die Fachgemeinschaft Bau auf den mangelhaften Zustand der Brückenbauwerke Berlins hingewiesen und ein nachhaltiges Konzept zur Instandhaltung gefordert.

  Quelle: www.bauindustrie-bb.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare