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Rekord-Stornierungen von Neubau-Projekten gefährden die Bauwirtschaft

02.11.2023

Die Bauwirtschaft in Hessen warnt vor einer anhaltenden Krise im Wohnungsbau und fordert von den politischen Entscheidungsträgern dringend mehr Planungssicherheit.

 

Neubau Wohngebäude

 

Die Baugewerbebranche in Hessen schlägt Alarm und appelliert an die politischen Entscheidungsträger, angesichts der anhaltenden Unsicherheiten im Wohnungsbau dringend Planungssicherheit und Verlässlichkeit herzustellen. Die anhaltende Untätigkeit auf Bundesebene hat nun auch erhebliche Auswirkungen auf Hessen, wo die Bauwirtschaft mit einer ernsthaften Krise konfrontiert ist, die nicht nur die kurzfristige, sondern auch die langfristige Wohnraumversorgung gefährdet.

Verlust des Investorenvertrauens und Stornierungen von Bauprojekten

Thomas Reimann, Präsident des Baugewerbe-Verbands, beklagt den Verlust des Vertrauens der Investoren in eine stabile politische Umgebung. Dies zeigt sich im Herbst 2023 durch alarmierende Stornierungen von Neubauprojekten. Er betont, dass diese Krise keineswegs überraschend sei, da die Baugewerbebranche bereits seit Monaten auf diese problematische Entwicklung hingewiesen und Lösungen vorgeschlagen habe.

Notwendigkeit einer umfassenden Reform zur Senkung der Baukosten

Trotzdem fehlt es nach wie vor an politischem Willen und Entschlossenheit, das Problem in den Griff zu bekommen. Obwohl die von der Bundesregierung im Rahmen des Wohnungsbaugipfels verabschiedeten Maßnahmen in die richtige Richtung gehen, müssen dringend weitere Schritte unternommen werden, um die Baukosten zu senken. Reimann hebt die Bedeutung einer Vereinfachung des Bauprozesses hervor, um langfristig Kosten zu reduzieren. Er betont die Notwendigkeit einer Reform, die weniger Auflagen, Gesetze und Vorschriften vorsieht. Ein bereits vorliegender Bericht der Baukostensenkungskommission könnte als Grundlage für eine rasche Baurechtsreform dienen und dazu beitragen, das verlorene Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Steigende Insolvenzzahlen und wachsende Sorgen

Die negative Entwicklung spiegelt sich bereits in den Insolvenzzahlen in Hessen wider. Im ersten Halbjahr 2023 haben bereits 151 Baubetriebe Insolvenz angemeldet, und die Sorge vor weiteren Insolvenzen nimmt zu. Die Bauunternehmen leiden unter einem Mangel an Aufträgen, der zwar vorübergehend durch Kurzarbeit kompensiert werden kann, jedoch keine langfristige Lösung darstellt.

Appell an die Politik in Hessen und Berlin

Die hessische Bauwirtschaft appelliert an die Politiker in Wiesbaden und Berlin, die Dringlichkeit der Situation zu erkennen und gemeinsam an der Beseitigung der Hindernisse für den Wohnungsbau in Deutschland zu arbeiten. Nur so kann dringend benötigter Wohnraum geschaffen und die drohende Abwanderung von Fachkräften verhindert werden.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/das-hessische-baugewerbe-ist-alarmiert-rekord-stornierungen-von-neubau-projekten-gefaehrden-die-


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