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Reorganisation der Sickerwasser-Entsorgung auf der Deponie Vulkan

01.11.2012

Freigefälle statt Tankwagen

Mit einem Logistik-Problem besonderer Art waren die Experten der KMG Pipe Technologies, Niederlassung Deponie und Umwelt (Ursensollen) auf der Deponie „Vulkan“ bei Haslach im Ortenaukreis befasst. Das bestehende System der Sickerwasserentsorgung, das auf Abfuhr per Tankwagen vom Deponiegelände beruhte, wurde aufgegeben und auf Freigefälleableitung via Rohrleitung in ein talseitig installiertes System von mächtigen HDPE-Speicherbehältern umgestellt. KMG Pipe Technologies übernahm in dem vom Ingenieurbüro Bojahr (Berg) geplanten Projekt den Part der Rohrverlegung und der Speicherinstallation. Installiert wurden doppelwandige HDPE-Speicher mit 3500 mm Durchmesser der FRANK Deponietechnik GmbH, Mörfelden.

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Fotos: www.kmg.de

Positionieren der doppelwandigenTanks DN 3500 in der Baugrube.

Wie in jeder Hausmüll-Deponie fällt auch im Vulkan Sickerwasser an – im Jahresmittel ca. 19.000 Kubikmeter. Dieses wurde bislang in Speichern im Deponiegelände gesammelt, von Tankwagen aufgenommen und über die steile Deponiestraße hinab zur Bundesstraße und dann zu zwei benachbarten Sickerwasserbehandlungsanlagen gefahren.

Durch den Bau eines neuen Sickerwasser-Ableitungssystems kann auf den Einsatz von Pumpen künftig verzichtet werden. Das Sickerwasser fließt im freien Gefälle zum Tiefpunkt der Deponiefläche. Dort wird es in bis zu drei verschiedene Wasserqualitäten getrennt, über eine Leitungstrasse zur Bundesstraße hinab geleitet und in drei lecküberwachten unterirdische Tanks in Gestalt von Rohren DN 3500 gespeichert. So können die Tankfahrzeuge das Sickerwasser ohne den besonders im Winter beschwerlichen Umweg über die Deponiestraße direkt an der Bundesstraße aufnehmen.

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Schweißarbeiten in den PE-Tanks.

Mit der Planung dieses Vorhabens wurde das Ingenieurbüro Bojahr (Berg) beauftragt. Seine bauliche Umsetzung fiel nach öffentlicher Ausschreibung im Jahre 2011 der Niederlassung Umwelt- und Deponietechnik der KMG Pipe Technologies zu. Das Konzept basiert auf drei, insgesamt 900 Kubikmeter fassenden Speichern aus PE 100-Wickelrohr, von jeweils 33 Meter Länge und 3,50 Meter Durchmesser. Diese wurden im Tal unterhalb der Deponie unmittelbar neben der Bundesstraße B 294 installiert. Die Dreiteilung des Speichervolumens eröffnet für den Betreiber die Option, die Speicher mit separaten Sickerwasserqualitäten anzufahren.

Eingespeist wird das Sickerwasser nun im Freigefälle über Rohrstränge aus PE 100 da 250, SDR 17, mit einer Gesamtlänge von rund 3000 Metern. Diese Leitungen verlegten die Experten von KMG Pipe Technologie in teils extremer Trassenführung ebenso wie rund 1800 Meter Kabelschutzrohre aus PE 100 da 110. Des Weiteren gehören zum neu installierten System neben diversen Strom- und Datenkabeln 18 Sickerwasserkontrollschächte im Deponiebereich und 13 Trassenkontrollschächte. Das zumindest optisch beeindruckendste Gewerk, das KMG bei diesem Projekt realisierte, waren jedoch die mächtigen, doppelwandig konstruierten PE-Tanks von FRANK Deponietechnik, die mit einem Unterdruck-Leckanzeigesystem kontinuierlich auf Dichtheit überwacht werden. Die gewaltigen Baukörper wurden in 9 Spezialtransporten angeliefert, durch die KMG-Experten vor Ort mit einem Mobilkran und einem Kettenbagger in der Baugrube positioniert und schließlich miteinander und mit den einmündenden Rohren verschweißt.

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Die drei Sickerwassertanks der Deponie Vulkan vor der Erdüberdeckung.

Nachdem schließlich Vakuum auf die Hohlwand der verschweißten Behältersegmente gezogen worden war, konnten zuerst die Leckanzeige und schließlich auch die Sickerwasserzufuhr in Betrieb gehen. Somit gehören die Probleme der Sickerwasserlogistik auf der Deponie Vulkan ein für alle Mal der Vergangenheit an.

  Quelle: www.kmg.de


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