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Revolution im Bauwesen: 3D-gedruckte Beton-Schalenkonstruktion

25.09.2023

Studierende der TH Lübeck präsentieren eine bahnbrechende 3D-gedruckte Beton-Schalenkonstruktion, die den CO2-Ausstoß reduziert.

 

Beton 3D Druck

Bild: TU Lübeck

 

Studierende der Technischen Hochschule Lübeck (TH Lübeck) aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen haben eine bahnbrechende Errungenschaft präsentiert: eine innovative Beton-Schalenkonstruktion, die mithilfe eines 3D-Druckers erstellt wurde. Das beeindruckende Projekt besteht aus 102 individuell gefertigten Betonsteinen und ermöglicht die Schaffung einer eindrucksvollen Kuppelbau-Konstruktion. Die Einzigartigkeit dieser digitalen Schalenkonstruktion liegt darin, dass jeder Stein ein Unikat ist. Benjamin Spaeth, einer der Projektbetreuer, erklärte, dass die Form nicht durch die Fuge zwischen identischen Steinen entsteht, sondern durch die Anordnung der individuellen Steine. Diese Methode erlaubt die Schaffung dreidimensionaler, doppelt gekrümmter Formen, die insbesondere für den Bau von Hallen, Stadien und Kirchen von großem Interesse sind. Zusätzlich zu ihrer architektonischen Brillanz bietet diese Konstruktion erhebliche ökologische Vorteile, da sie auf Stahl verzichtet und somit Material und Masse einspart, was wiederum den CO2-Ausstoß erheblich reduziert. Michael Herrmann, der zweite Projektbetreuer, betonte diesen Aspekt.

Forschung für die praktische Anwendung

Das Modell wurde auf der NordBau in Neumünster präsentiert und diente nicht nur als Ausstellungsstück, sondern auch als Lehr- und Forschungsplattform. Hier konnten Professoren und Studierende der TH Lübeck wertvolle Erkenntnisse über Toleranzen, Genauigkeit und Fugen zwischen den Betonsteinen sammeln. Der nächste Schritt in der Entwicklung dieses innovativen Ansatzes besteht in der Zusammenarbeit mit Industriepartnern, um die Machbarkeit und praktische Anwendbarkeit der Konstruktion zu erforschen.

Modularer Kindergarten für den Wiederaufbau in der Ukraine

Parallel zu diesem Projekt wurde auf der Messe ein weiteres beeindruckendes Vorhaben vorgestellt: ein modularer Kindergarten für die Ukraine. Dieses Projekt wurde von den Architekturstudentinnen Lenke Blendermann und Hanna Winkelmann entwickelt, um den schnellen Wiederaufbau von Kinderbetreuungseinrichtungen in der Ukraine zu unterstützen, wo viele solcher Einrichtungen zerstört wurden. Das modulare Design ermöglicht eine flexible und kosteneffiziente Anpassung an lokale Bedingungen und Bedürfnisse. Damit demonstriert die TH Lübeck eindrucksvoll, wie die Kombination von Technologie, Innovation und sozialer Verantwortung die Zukunft des Bauwesens prägen kann. Diese Entwicklungen sollten von der Bauindustrie aufmerksam verfolgt werden, da sie das Potenzial haben, die Branche nachhaltig zu verändern.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/revolution-im-bauwesen-3d-gedruckte-beton-schalenkonstruktion/


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