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Rohstoff-, Personalkosten und bürokratische Vergabeverfahren als Kostentreiber

12.04.2018

Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg zu gestiegenen Baupreisen

Angesichts der öffentlichen Diskussion um gestiegene Baupreise weist der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg e. V. Vorwürfe der Preistreiberei zurück. „Die Unternehmen werden zu Unrecht allein für diese Tendenz verantwortlich gemacht“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg. Ursache seien hauptsächlich gestiegene Rohstoffpreise, so für Stahl und Mineralölerzeugnisse, sowie hohe Personalkosten. Ein wesentlicher Grund seien zudem langwierige und bürokratische Vergabe- und Ausschreibungsverfahren. Die steigende Nachfrage und damit gute Auftragslage haben nur moderat zu Preissteigerungen geführt und seien nicht explizit verantwortlich für die oft falsch deklarierte „Baupreis-Explosion“.

„Die Entwicklung der Baupreise in Berlin und Brandenburg liege etwas über dem Bundestrend“, so Momberg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Baupreise bundesweit im Bauhauptgewerbe im Jahr 2017 um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, beim Ausbaugewerbe in dem Zeitraum um 3 Prozent. In Berlin legten die Baupreise im Bauhauptgewerbe im Jahr 2017 verglichen mit dem Vorjahr um 4,4 Prozent und in Brandenburg um 4,6 Prozent zu.

„Personalkosten machen 28 Prozent der Produktion am Bau aus“, so Momberg. In den neuen Ländern seien sie laut Statistischem Bundesamt in den Jahren 2012 bis 2017 um 17 Prozent gestiegen. „Eine Ursache dafür ist der Wettbewerb um Mitarbeiter, der unter anderem durch den Mangel an Fachkräften entstanden ist“, erklärt Momberg. Trotz guter Bezahlung seien Berufe am Bau nach wie vor wenig attraktiv und das Image der Branche fälschlicherweise schlecht. „Kostentreiber sind auch die Vergabe- und Ausschreibungsverfahren für öffentliche Baumaßnahmen“, so Momberg. Die Planungen der Kommunen seien nicht angepasst und gingen oftmals an der Realität vorbei. Das erfordere oftmals Nachkalkulierungen, die zeit- und personalaufwendig und damit teuer sind.

Nach Ansicht von Momberg sollten die Verwaltungen bei der Planung ihrer Vorhaben Zahlen zugrunde legen, die nicht älter als zwei Jahre sind. „Schöngerechnete Kostenschätzungen rächen sich immer im Prozess der Ausschreibung und im Bauablauf“, so der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg.

  Quelle: www.bauindustrie-bb.de


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