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Schlechte Auftragslage am Bau: Absturz im Wohnungsbau droht

07.06.2023

Der Wohnungsbau in Deutschland kämpft mit einer schwachen Auftragslage und hohen Baukosten, was zu einer großen Herausforderung für die Branche führt.

 

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Die Auftragslage im Wohnungsbau ist alarmierend schlecht, was zu einer pessimistischen Stimmung im Baugewerbe führt. Die steigenden Baupreise und hohen Bauzinsen haben deutliche Auswirkungen hinterlassen. Die Branche erwartet eine insgesamt verhaltene Nachfrage nach Bauleistungen in den kommenden Monaten. Obwohl im letzten Jahr mehr Wohnungen als zuvor fertiggestellt wurden, blieb das angestrebte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen weit außer Reichweite.

Herausforderungen bei der Schaffung von neuem Wohnraum

Die Schaffung von neuem Wohnraum stellt in Deutschland nach wie vor eine große Herausforderung dar. Im Jahr 2022 wurden lediglich etwa 295.300 Wohnungen fertiggestellt. Ein Teil des Problems liegt im Bauüberhang begründet. Die steigenden Materialpreise, hohen Bauzinsen, unzuverlässigen Förderbedingungen und staatlichen Bauvorschriften haben deutliche Spuren hinterlassen. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), betont, dass es eine enorme Leistung der Bauunternehmen sei, unter schwierigsten Bedingungen knapp 300.000 Wohnungen zu bauen. Dennoch weist er darauf hin, dass 2022 nahezu alles fertiggestellt wurde, was noch im Bau war. Nun, da diese Reserve aufgebraucht ist und die Baugenehmigungen zurückgehen, wird 2023 voraussichtlich ein Einbruch mit 250.000 fertiggestellten Wohnungen erwartet.

Umfrage bei Bauunternehmen bestätigt die schwache Lage

Die Frühjahresumfrage des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) bestätigt die pessimistische Einschätzung. Die rund 1.500 befragten Bauunternehmen erwarten in den kommenden Monaten eine schwache Nachfrage nach Bauleistungen. Die Mehrheit der Unternehmen sieht die aktuelle Geschäftslage als verhalten an. Während etwa 44 Prozent der Unternehmen ihre Wirtschaftslage positiv einschätzen, bewerten ca. 35 Prozent sie als schlecht. Etwa 40 Prozent halten die Lage für befriedigend, während 17 Prozent über eine schlechte Geschäftslage klagen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Auftragsbestände im Frühjahr 2023 deutlich geringer. Während im Frühjahr 2022 noch 40 Prozent der Unternehmen angaben, gut gefüllte Auftragsbücher zu haben, sind es nun nur noch 20 Prozent.

Preisentwicklung und finanzielle Förderung im Fokus

Die aktuelle Preisentwicklung wirkt sich ebenfalls negativ auf den Wohnungsbau aus. Etwa 60 Prozent der Unternehmen mussten ihre Preise erhöhen, und weitere Preissteigerungen werden für die kommenden Monate erwartet.

Um den Wohnungsbau anzukurbeln, ist eine finanzielle Förderung dringend erforderlich. Es fehlen derzeit 104.700 neue Wohnungen, um das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Bund und Länder müssen bis 2025 rund 72 Milliarden Euro aufbringen. Es ist entscheidend, dass auch überflüssige Auflagen und Vorschriften abgebaut werden, um einen Einbruch im Wohnungsbau zu verhindern.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/schlechte-auftragslage-am-bau-absturz-im-wohnungsbau-droht


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