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Schleswig-Holstein setzt auf Starkwind

05.10.2022

Forschende aus Kiel wollen in dem Land nämlich auch Starkwind künftig als Energiequelle nutzen

In Deutschland wird das Gas knapp, zugleich bleiben aber jährlich große Mengen an Stromenergie ungenutzt. Forschende der Universität Kiel haben bereits seit zehn Jahren einen Plan in der Schublade liegen, der nun Teil der Lösung in puncto Energieknappheit werden könnte.

Starkwindnutzung möglich

In Schleswig-Holstein gibt es zahlreiche Windkraftanlagen, die jedoch an windreichen Tagen oft abgeschaltet werden. Der Grund: Die enormen Strommengen könnten das Netz überlasten. Allein in Schleswig-Holstein würden dadurch jährlich 3,1 Milliarden Kilowattstunden Energie verloren gehen, wie der NDR berichtete. Auch wenn die Energie verloren geht – bezahlen müssen die Verbraucher:innen diese dennoch.

Das Konzept der Kieler Wissenschaftler:innen könnte da Abhilfe schaffen. Ihre Idee ist simpel: Die Windkraftwerke sollen auch bei Starkstrom weiterlaufen. Genutzt wird der Strom dann, um Wärme zu produzieren. Dafür könnten die Stadtwerke den Strom an windigen Tagen an die Kommunen und Haushalte abfließen lassen. Das entlastet auch die Netze. Damit das funktioniert, müssten Heizungen mit strombetriebenen Wärmestäben nachgerüstet werden.

Durch dieses Prinzip werden sowohl Gas als auch Heizöl gespart. "Über Atomkraft und Braunkohle nachzudenken, aber den regenerativen Strom, der eigentlich verfügbar wäre, nicht zu nutzen, das ist ja widersinnig", sagt Andreas Dahmke, Wissenschaftler an der Universität Kiel im Kompetenzzentrum Geo-Energie.

Heizsystem-Hersteller bereit für die Umstellung

Hersteller von Heizsystemen sind auf eine Nutzung des Starkwinds längst eingestellt und haben entsprechende technische Mittel bereits im Repertoire. Auch die Stadtwerke Schleswig-Holstein unterstützen das Projekt. Erste Maßnahmen seien bereits ergriffen worden. Allerdings müsse ein Tarif noch ermittelt und intelligente Zähler installiert werden, um auf Preisschwankungen reagieren zu können. In diesem Winter sei das Konzept deshalb noch nicht umsetzbar.

  Quelle: www.watson.de


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