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Schwacher Jahresbeginn für sächsische Baubranche

07.06.2012

Milliardenschwere Finanzlücke bei Kommunen prognostiziert

Dresden (dapd-lsc). Die sächsische Bauindustrie ist verhalten ins Jahr 2012 gestartet. Das Volumen der Auftragseingänge ging im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 % auf rund 709 Millionen Euro zurück, wie der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Sachsen/Sachsen-Anhalt, Robert Momberg, am Freitag am Rande des 20. Sächsischen Bautages in Dresden sagte. Der Verband veröffentlichte zu diesem Anlass auch sein neues Schwarzbuch. Demnach fehlen den Kommunen bis zum Jahr 2020 elf Milliarden Euro.

Im ersten Quartal verzeichnete besonders der Wirtschaftsbau einen starken Auftragsrückgang mit 17,1 %. Gestiegen sind dagegen die Auftragseingänge im öffentlichen Bau um 1,8 %und im Wohnungsbau sogar um 18,7 %. Dies kompensiere im Gesamtvolumen der Aufträge aber nicht die Einbußen im Wirtschaftsbau, sagte Momberg.

Insgesamt erreichte das Baugewerbe im ersten Quartal mit einem Umsatzvolumen von 939,4 Millionen Euro ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung des Auftragseingänge ließen auch für die nächsten Monate keinen allgemeinen Wachstumsschub erkennen, sagte Momberg.

Hoher Investitionsbedarf bei Straßen und Abwassernetz

Dabei ist nach einer Prognose des Verbands gerade in den sächsischen Kommunen in den nächsten Jahren viel zu tun. Bis zum Jahr 2020 gibt es dort laut Schwarzbuch der Bauwirtschaft einen Investitionsbedarf von 27 Milliarden Euro. 18 Millionen Euro davon seien reine Bauausgaben. Besonders die Straßen mit 6,6 Milliarden Euro, das Abwassernetz mit 2,5 Milliarden Euro und Sanierungen an öffentlichen Schulen mit zwei Millionen Euro fielen dabei ins Gewicht. Grundlage für die Zahlen ist eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik.

Durch das Auslaufen des Solidarpakts und sinkende EU-Förderungen fehlten für die nötigen Investitionen bis 2020 aber elf Milliarden Euro - "wenn sich nichts an der finanziellen Ausstattung der Kommunen ändert", warnte Momberg.

  Quelle: dapd


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