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Schweden testet Elektrostraßen

04.08.2015

Asphalt mit Energie:

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Foto: NCC Image BANK / SCANIA

Schwedens Straßen werden unter Strom gesetzt. In den kommenden zwei Jahren werden in der Region Gävle sowie in der Nähe des Stockholmer Flughafens Arlanda zwei Teststrecken zur Elektrifizierung des Güterverkehrs gebaut und getestet. Die schwedische Verkehrsbehörde fördert die ehrgeizigen Projekte.

Projekt Elvägar
Um trotz des zunehmenden Lkw-Verkehrs die Umwelt langfristig zu entlasten, startete die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket 2011 das Projekt Elvägar, zu Deutsch: Elektrostraßen. Projektziel ist, Erkenntnisse für Industrie und Forschung zur Funktionsfähigkeit von elektrifizierten Straßen zu liefern. Zwei Anbieter bekommen auf Teststrecken die Möglichkeit, ihre Technologien zu erforschen. „Schweden ist eines der Länder, welches derzeit am weitesten mit der Entwicklung der Technik für Elektrostraßen vorangekommen ist. Sie sind eine Möglichkeit, umweltfreundliche Transporte in das befindliche Transportnetz zu integrieren. Das kann eine sehr gute Ergänzung zum derzeitigen Straßen- und Schienenverkehr werden“, sagt Torbjörn Suneson, kommissarischer Generaldirektor von Trafikverket.

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Zwei Teststrecken, zwei Technologien
Zusammen mit der Innovationsbehörde Vinnova und Schwedens Energiebehörde (Energimyndigheten) wurden die Aufträge an das Unternehmen Rosersbergs Utvecklings AB sowie an die Region Gävleborg vergeben. Ab 2016 wird Rosersbergs Utvecklings AB bei Arlanda eine Elektrostraße testen, welche den größten schwedischen Flughafen mit dem Logistikcenter des Unternehmens verbindet. Der Strom soll dabei von Elektroschienen auf der Straße während der Fahrt in die Fahrzeuge übertragen werden. In der Region Gävleborg wird man seinerseits eine Technologie testen, mit deren Hilfe ein Stromabnehmer auf dem Dach eines Lkw‘s – ähnlich wie bei einer Straßenbahn – den Strom in einen Elektrohybridmotor überführen soll. Zum Einsatz kommen hierbei Lastkraftwagen von Scania sowie eigens durch Siemens entwickelte Stromabnehmer inklusive der dazugehörigen elektrischen Infrastruktur.

Interesse von vielen Seiten
„Wir sind sehr froh über die Chance, diese Technologie zum ersten Mal in Europa demonstrieren zu dürfen – und noch dazu auf schwedischen Straßen zusammen mit der Region Gävleborg und Scania. Wir sehen bereits heute ein großes Interesse und Engagement seitens der Industrie für die Elektrifizierung von Transporten“, sagt Ulf Troedsson, Geschäftsführer von Siemens Schweden. Finanziert wird das Gesamtprojekt in Höhe von 77 Mio. Kronen (SEK 1.00 = € 0.11) durch den schwedischen Staat. Weitere 48 Mio. Kronen steuern die Wirtschaft sowie einige schwedische Regionen bei. Im Jahr 2018 werden die Testreihen vsl. abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob der elektrifizierten Straße die Zukunft gehört.

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Fotos: Erik Mårtensson

  Quelle: www.handelskammer.se


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