Projektentwickler im deutschen Wohnungsbau stecken in finanzieller Krise, geprägt von rückläufigen Verkäufen, gesunkenen Immobilienbewertungen und drohender Eigenkapitalnot.
Die deutsche Bauindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Wohnungsbausektor. Laut dem internationalen Immobiliendienstleister Jones Lang Lasalle (JLL) sind Projektentwickler derzeit mit einer äußerst ungünstigen Situation konfrontiert, die sich in drei Hauptproblemen manifestiert.
Rückgang der Neuverkäufe
Ein signifikanter Rückgang der Verkäufe von neu gebauten Eigentumswohnungen in den sieben größten deutschen Städten seit 2021 belastet die Branche erheblich.
Gesunkene Immobilienbewertungen und Wertberichtigungen
Die gesunkenen Immobilienbewertungen haben zur Folge, dass Wertberichtigungen die Bilanzen der Projektentwickler beeinträchtigen. Diese Wertberichtigungen wirken sich wiederum negativ auf das Eigenkapital vieler Entwickler aus, die dringend zusätzliche Liquidität benötigen.
Eigenkapitalklemme und steigender Bedarf an Überbrückungskrediten
Die anhaltend längere Verkaufszeit von neu gebauten Wohnungen zwingt die Entwickler vermehrt dazu, Überbrückungskredite von ihren Banken in Anspruch zu nehmen. Diese Entwicklung führt dazu, dass Projektentwickler in einer regelrechten Eigenkapitalklemme stecken.
Insolvenzen und steigende Kreditanforderungen
Die ersten Insolvenzen in der Branche haben zu zusätzlicher Verunsicherung geführt, wodurch Banken und andere Geldgeber ihre Kreditanforderungen weiter verschärft haben. Die Situation wird durch negative Rückkopplungseffekte verschärft.
Folgen für den Wohnungsbau
Die durchschnittliche Marge der Projektentwickler im Geschosswohnungsbau ist seit 2021 erheblich gesunken, was dazu führt, dass viele neue Wohnungsbauprojekte nicht gestartet werden.
Die deutsche Bauindustrie sieht sich somit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die eine Lösung erfordern, um die Branche zu stabilisieren und den Wohnungsbau anzukurbeln. |
