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„Seetiger“ auf der Säule

13.02.2015

Unternehmer setzt auf Dauerhaftes in Naturstein

Er war einer der berühmtesten und berüchtigtsten Piraten deutscher Geschichte: Klaus Störtebeker. Um ihn, seine Taten, aber auch seine genaue Herkunft ranken sich Legenden. Jetzt hat ein Hamburger Unternehmer ihm ein weiteres Denkmal gesetzt.

Eigentlich ist der Hamburger Stadtteil Hammerbrook ein Industriegebiet, trist und wenig mondän. Wenn da nicht der Unternehmer Achim Becker wäre. Mit seinem Münzhandel ist er der Paradiesvogel im urbanen Grau des Industriegebiets. Denn das Störtebeker-Haus von Emporium, so heißt Beckers Firma, gleicht einer alten Großstadtvilla aus längst vergessenen Tagen. Nun hat sich der liebevoll als „Münzkönig“ bezeichnete Hamburger einen Traum erfüllt. Mit einem Denkmal vor seinem Haus, setzt er ein Zeichen für den Stadtteil und belebt den Kreisverkehr auf der Süderstraße mit einem einzigartigen Monument.

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Rund 35 Tonnen belgrano-Stein wurden für Säule und Sockel verwendet. Den krönenden Abschluss machte vor kurzem eine teilvergoldete Kogge.

Rund 14 Meter hoch ist die Säule, die fortan eine teilvergoldete Messingkogge trägt. Das Schiff gilt als Wahrzeichen der Hansestadt und damit auch des Handels. Natürlich ist auch Störtebeker selbst mit einer Kogge, der „Seetiger“, zur See gefahren. Vier Meter lang und drei Meter hoch ist das Gefährt vom Bug bis zum Heck. Knapp eine Tonne thronen am Säulenende auf dem kunstvoll gegossenen Kapitell. Das goldene Ende der Säule wurde eigens von der Metallgießerei Ritter aus Hamburg gestaltet und angeliefert. Mit ihrer floralen Verzierung und kleinen Voluten, die an ein typisches korinthisches Kapitell erinnern, kommt es einer kleinen Siegessäule gleich.

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Fast eine Tonne bringt das Schiff am Ende der Säule auf die Waage. Mit ihr hat sich “Münzkönig” Achim Becker seinen Traum vom eigenen Denkmal erfüllt.

Mehr als 200 Besucher haben sich das Spektakel zur Einweihung des neuen Kreisverkehrs angeschaut. Das Denkmal „werte“ den Stadtteil auf, berichtet ein Anwohner den lokalen Medien. Früher war Hammerbrook ein belebter Stadtteil mit vielen Privatwohnungen. Doch in der Mitte des 2. Weltkriegs wurde das Viertel fast vollständig von Bomben zerstört. „Nach dem Krieg waren 98 % zerstört“, sagt Becker. Für den Unternehmer kein Grund, um aus dem Gebiet wegzuziehen. Erst vor knapp zehn Jahren ließ er das Störtebeker-Haus bauen. Mit der Säule vollendet er seine Vision. Das ließ er sich auch einiges kosten. Sechsstellig soll der Betrag für das Langzeitprojekt gewesen sein. Bis alle Behörden und Offizielle überzeugt waren, hat es einige Jahre gedauert. Bauprüfungen beim Bezirksamt und der Stadt Hamburg mussten eingeholt werden.

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Mehr als 200 Besucher hatten sich zur Einweihung der Störtebeker-Säule am Kreisverkehr der Süderstraße in Hamburg am 28. November zusammengefunden.

Bereits 2007 begann Becker mit der Vorplanung des Baus. Erste Skizzen und Entwürfe wurden gefertigt. Drei Jahre später, 2010, begann der beauftragte Architekt Gernot Guzielski dann mit der Ausführung. Ein erster Spatenstich erfolgt im März 2011. Die Sockelplatte wurde gegossen und passende Steine für Sockel und Säule gesucht. Hier setzten die Architekten auf Natursteine von Besco. Das Berliner Steinkontor hatte schon zuvor den Hamburger Geschäftsmann beliefert. Er forderte höchste Qualität. Ein Sachverständiger prüfte deshalb die ausgesuchten Steinsorten vor Ort. So ließ sich das gesamte Risiko auf den Transport verringern.

Für den Sockel wählten sie dunkelroten Granit. Die Säule hingegen wurde aufwändig aus schwarzem Granit gefertigt. Alle Oberflächen sind dabei handpoliert. Insgesamt 35 Tonnen wiegen Säule und Sockel zusammen. Die Lieferung der einzelnen Teile erfolgte just in time. So konnte im November 2012 dann der Aufbau der Säule durch die Firma Granit aus Hamburg vorgenommen werden. Mit dem Aufsatz der Kogge ist das Werk nun vollbracht. Und Hamburg erhält ein weiteres, eindrucksvolles Denkmal für die Hanse und die Seefahrt.

  Quelle: www.schaal-trostner.de


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