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Siag-Beschäftigte demonstrieren wegen drohender Insolvenz

15.10.2012

SPD und Grüne kritisieren Absage der Landesregierung an weitere Bürgschaft

Emden (dapd-nrd). Etwa 500 Beschäftigte des Windkraftzulieferers Siag Nordseewerke sind in Emden wegen der drohenden Insolvenz des Unternehmens auf die Straße gegangen. Zuvor hatte das niedersächsische Finanzministerium mitgeteilt, keine weitere Bürgschaft für das Traditionsunternehmen zu übernehmen. Zugleich werde die Landesbank Nord/LB ihre Kreditlinie nicht verlängern, hieß es. Die Opposition im Landtag kritisierte dieses Vorgehen scharf.

Die Entscheidung des Landes provoziere eine Insolvenz, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Enno Hagenah, in Hannover. Angesichts der Bedeutung dieser Branche für die Energiewende sei das "ein komplett absurdes Vorgehen".

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Foto: David Hecker / dapd

Ähnlich äußerte sich der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Olaf Lies. "Die Offshore-Technik ist und bleibt das Zugpferd für die Energiewende. Daher ist es absolut fahrlässig von der Landesregierung, den Nordseewerken jetzt das Wasser abzugraben", sagte Lies in Hannover und forderte eine Verlängerung von Bürgschaft und Kreditlinie.

Der Vorsitzende des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments, Matthias Groote (SPD), warf der Landesregierung vor, sie lasse "kaltherzig 700 Arbeitnehmer über die Klinge springen" und stürze ein Unternehmen in den Abgrund, dem allseits eine gute Zukunft bescheinigt werde.

Die Nordseewerke waren bislang nicht von der Insolvenz des Mutterkonzerns Siag Schaaf in Rheinland-Pfalz betroffen. Siag hatte das Emdner Unternehmen vor zweieinhalb Jahren von ThyssenKrupp gekauft, um dort Türme, Fundamente und Umspannwerke für Windparks auf hoher See zu bauen.

 

  Quelle: dapd


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