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Sichereres Arbeiten im Bau

31.05.2022

Für den Zeitraum 2021 konnte die Baubranche sehr geringe Corona-Zahlen und einen leichten Rückgang der (tödlichen) Arbeitsunfälle verzeichnen


Neue Zahlen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zeigen, dass die Bauwirtschaft und das Reinigungsgewerbe im vergangenen Jahr keine Corona-Hotspots waren. Und das obwohl die meisten Beschäftigten während der Pandemie kontinuierlich vor Ort weiterarbeiteten.


Meiste Coronafälle im Reinigungsgewerbe


Demnach entfielen von den insgesamt 182.502 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit im Zusammenhang mit Covid-19, die den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung 2021 gemeldet wurden, nur rund 0,3 Prozent auf die BG Bau. Von den 38.255 erfassten Unfallmeldungen im Zusammenhang mit Corona waren es knapp 2,4 Prozent. Besonders betroffen waren dabei Beschäftigte, die Krankenhäuser, Arztpraxen oder Pflegeheime sauber halten. Von den bei der BG Bau gemeldeten Corona-Verdachtsfällen entfielen rund 83 Prozent auf das Reinigungsgewerbe.


Geringe Coronazahlen im Bau sind wichtige Lehre


Die Bauwirtschaft war unter anderem weniger stark betroffen, weil hier viele Beschäftigte unter freiem Himmel arbeiteten und somit einem geringeren Infektionsrisiko ausgesetzt waren. Die verhältnismäßig geringen Fallzahlen zeigten aber auch, dass die Präventionsanstrengungen der Unternehmen geholfen hätten, Erkrankungen zu verhindern, sagte der amtierende Vorstandsvorsitzende der BG Bau, Dirk Müller – auch wenn Corona 2021 die häufigste Berufskrankheit im Reinigungsgewerbe war. „Wir hoffen, dass diese Lehren auch nach der Pandemie wirken und Bestand haben.“


Leichter Rückgang der Arbeitsunfälle


Denn eine bessere Gesundheitsvorsorge und Unfallverhütung seien notwendig, um die Zahl der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten weiter zu reduzieren. In der Bauwirtschaft und den baunahen Dienstleistungen wurden im vergangenen Jahr 103.525 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert – ein leichter Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kamen 8808 Unfälle auf dem Arbeitsweg – ein Plus von 14 Prozent. 97 Beschäftigte starben bei Wege- oder Arbeitsunfällen auf Baustellen – 19 weniger als ein Jahr zuvor.


„Auch wenn die Zahl der Arbeitsunfälle und der tödlichen Arbeitsunfälle am Bau im Jahr 2021 leicht gesunken ist, ist das kein Grund zur Entwarnung“, kommentierte der Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau, Bernhard Arenz, die Daten. Denn absolut betrachtet seien die Zahlen weiter zu hoch, und sie ließen sich mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen senken.


So entfielen zwei von drei der bei der BG Bau registrierten tödlichen Arbeitsunfälle auf die Ursachen Absturz, beispielsweise vom Dach oder Gerüst, herabfallende oder kippende Teile oder auf Unfälle mit Maschinen.


Bei den 16.492 gemeldeten Verdachtsfällen auf eine Berufskrankheit stand 2021 die Lärmschwerhörigkeit mit einem Anteil von 17 Prozent ganz oben – dicht gefolgt vom Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung, der erst seit 2015 als Berufskrankheit anerkannt ist und bisher die Rangliste dominierte. Rund acht Prozent der Verdachtsfälle bezogen sich auf Probleme an der Lendenwirbelsäule durch Heben oder Tragen.

  Quelle: www.handelsblatt.com


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