zurück

Solarkraftwerk aus Glas

29.08.2016

Aktiv-Stadthaus erzeugt Energie mit Glasfassade

R_L8247_3_komprimiert.jpg

In Frankfurt am Main steht das weltweit größte Aktiv-Stadthaus. Das Besondere an dem 27 Meter hohen und fast 160 Meter langen Gebäude: Es erzeugt in der Jahresbilanz mehr Energie als von seinen Bewohnern etwa für Heizung und Warmwasser verbraucht wird. Dazu trägt die vorgehängte, hinterlüftete Glasfassade aus Photovoltaik-Glas von Glas Wagener bei. Die ISOLAR VOLTARLUX-Fassade auf Basis von Solarnova-Modulen sorgt zudem für gestalterische Finessen an der Gebäudehülle.

R_L8260_3_komprimiert.jpg

Mit dem achtgeschossigen Aktiv-Stadthaus hat die ABG Frankfurt Holding Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH als Bauherrin gemeinsam mit HHS Planer + Architekten aus Kassel eine Wohnbau-Vision realisiert. Das Gebäude in der Frankfurter Speicherstraße zeigt, welche Potenziale in energieeffizientem Bauen und Wohnen stecken. Eine wärmedämmende Gebäudehülle gewährleistet, dass Energie gespart wird. Zudem gewinnt das Haus selbstständig Strom: Hierzu befinden sich über 770 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. An der Südfront wurden knapp 350 Module des Photovoltaik-Spezialglases ISOLAR VOLTARLUX von Glasveredler Glas Wagener installiert. Der Veredler, der zur Unternehmensgruppe Arnold Glas gehört, zeichnet auch für die Glasunterkonstruktion verantwortlich. Die Solarmodule, die in das Photovoltaik-Glas integriert sind, stammen von der Firma Solarnova.

Energie rund um die Uhr verfügbar
„Die anspruchsvolle, etwa 980 Quadratmeter große Photovoltaik-Fassade ist ein kleines Kraftwerk. Hier war unsere langjährige Kompetenz in Sachen Glas, Photovoltaik, Baurecht und Fassadenbau gefragt”, betont Bernd Heise, Projektleiter von Glas Wagener. Mit der Fassade werden bis zu 54.600 Kilowattstunden elektrische Energie im Jahr erzeugt – soviel, wie durchschnittlich etwa 20 Ein-Personen-Haushalte in zwölf Monaten verbrauchen. Gespeichert wird die gesamte Energie in einer Batterie im Keller und steht den Bewohnern rund um die Uhr zur Verfügung. In jeder der 74 Wohnungen ist ein Touch-Display angebracht. So lässt sich der eigene aktuelle Stromverbrauch prüfen. Die Werte werden ständig automatisch mit den Verbrauchswerten im Gebäude verglichen. Das Display zeigt auch, wieviel Strom die Photovoltaik-Anlage zum jeweiligen Zeitpunkt einspeist. Dadurch ist der Einsatz von Haushaltsgeräten effizient zu steuern: Wenn viel Strom zur Verfügung steht, bietet es sich etwa an, die Spül- und Waschmaschine laufen zu lassen. Mit überschüssiger Energie können beispielsweise Elektrofahrzeuge im Erdgeschoss geladen werden, die ein Carsharing-Anbieter zur Verfügung stellt.

Funktionalität trifft Ästhetik
Beim Bau des Aktiv-Stadthauses wurde jedoch nicht nur auf eine Kombination aus Wärmedämmung, effizienter Gebäudetechnik und regenerativen Energien gesetzt. Auch bauästhetische Aspekte spielten eine Rolle. „Diese zu erfüllen, war ebenfalls herausfordernd. Es kam auf optische Feinheiten an”, erinnert sich Heise. Vertikale Silikonfugen und zahlreiche Fassadenbleche der vorgehängten, hinterlüfteten Photovoltaik-Fassade tragen zum einzigartigen Aussehen der Gebäudehülle bei. Glas-Spiegelungen und wechselnde Farbnuancen sorgen für immer neue gestalterische Finessen und machen die schwarze Glasfassade lebendig.

R_L8288_3_komprimiert.jpg

Fotos: Arnold Glas

  Quelle: www.ecombetz.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare