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Spielwarenmacher Günther und Spielzeugdorf Seiffen

20.11.2012

Olbernhau / Seiffen (dapd-lsc). Die Wurzeln des Familienunternehmens Spielwarenmacher Günther aus Seiffen reichen bis 1914 zurück. Damals stellte Rudolf Frohs (1883-1968) zunächst Holzspielzeug wie Hampelmänner und kleine Häuschen her. Später folgte die typische erzgebirgische Weihnachtsdekoration, die heute das Sortiment dominiert. Inzwischen liegt der Schwerpunkt auf Pyramiden, Schwibbögen, Spieluhren und Figurengruppen. Das Unternehmen mit zehn Festangestellten wird mittlerweile in fünfter Generation betrieben.

Seiffen mitten im Erzgebirge bezeichnet sich selbst als Spielzeugdorf. Schauwerkstätten und Läden voller regionaltypischer Volkskunst bestimmen das Ortsbild. Markantestes Gebäude ist die Bergkirche Seiffen, die - en miniature - Bestandteil einer Vielzahl erzgebirgischer Holzkunstartikel ist. Das Dorf wird 1324 erstmals urkundlich erwähnt, später wird Zinn abgebaut. 1650 werden erste Drechsler in den Chroniken vermerkt, die zunächst Gebrauchtwaren herstellten.

Erst 100 Jahre später beginnt die Spielwarenherstellung. Schließlich wird 1784 der Überseehandel mit Seiffener Ware begonnen. 1810 entsteht die berühmte Reifendreherei, mit der vor allem Tierfiguren in großer Zahl hergestellt werden können. Im Jahr 1919 wird der Wirtschaftsverband der Erzgebirgischen Spielwarenfertiger gegründet, sieben Jahre später eine Drechslerinnung. Galt in der DDR die Holzkunst aus dem Erzgebirge als klassische Bückware, ist seit der Wende wieder der Kunde König.

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Foto: Uwe Meinhold / dapd

  Quelle: dapd


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