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Stadtbäume schützen

25.01.2022

Aufgrund der durch den Klimawandel verursachten immer länger andauernden Hitzeperioden überleben immer weniger Bäume in den Städten. Dies liegt daran, dass die urbane Umgebung der Städte suboptimale Bedingungen für das Bäumewachstum bereitstellt. So brauchen Baumwurzeln beispielsweise viel Platz, um besser Luft und Wasser aufnehmen zu können. Außerdem wachsen die Spitzen der Baumwurzeln immer zur Luft hin, was aber zu Problemen in der Stadt führen kann. Schließlich würden sich die Wurzelspitzen an die Oberfläche drängen und dort Schaden anrichten.


Die Wurzeln im Metallgestell

Eine mögliche Lösung für das Problem der Baumwurzeln ist ein speziell angefertigtes Metallgestell, das in den Boden eingelassen wird und den Baumwurzeln sowohl Stabilität als auch ihren benötigten Platz liefert. Was vielleicht zunächst nicht sehr natürlich und effizient klingt, bietet städtischen Bäumen einen großen Vorteil. So können Bäume ihre Wurzeln in lockerer Erde entfalten und Luft und Wasser effektiver aufnehmen. Aber auch von außen bleibt die Stadtoptik unberührt, da das Gestell von oben nicht zu erkennen ist.
Derartige Gestelle existieren in verschiedenen Formen, die auch an die unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden können und so eine Vielzahl von Bäumen auch in städtischen Gebieten alt werden lassen. Zudem sollte eine Luftzufuhr unter der Baumwurzel angelegt werden, die verhindert, dass die Wurzelspitzen an die Oberfläche gelangen.


Zusätzlich können die Metallgestelle für Baumwurzeln mit Wasserspeichern ausgestattet werden, die sich entweder bei Regen auffüllen oder manuell befüllt werden. Das hilft einerseits bei intensiven Niederschlägen, Überflutungen zu verhindern und das Regenwasser aufzunehmen. Andererseits helfen die Wasserspeicher auch in längeren Trockenphasen. Diese würden durch den Klimawandel länger und härter werden, so die Experten. Wichtig ist allerdings, dass die Speicher mit der Kanalisation verbunden sind, damit sie bei großen Wassermengen nicht überlaufen und möglicherweise den Baum beschädigen.


Erfahrungen aus der Praxis

München, Münster, Hamburg und Berlin sind einige Beispiele, wo man derartige Systeme bereits verwendet. Doch hier hat die Praxis gezeigt, dass das Gießen aller Bäume in ausgedehnten Trockenphasen logistisch einfach nicht möglich ist. In Münster setzt man daher auf das Engagement der Bürger, um mit deren Hilfe den Bäumen Wasser zu geben. Dafür hat die Stadt an 19 Standorten 37 Wassercontainer aufgestellt und 250 Wassersäcke ausgegeben. Sensoren am Baum sowie am Wasserspeicher im Gestell liefern dafür Informationen über den Füllstand des Speichertanks, die Temperatur und die Feuchtigkeit.

  Quelle: www.faz.net


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