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Starker Auftritt in Regensburg

06.11.2015

Stahlfaserbeton für Logistikzentrum Reinhausen

Der Industrieboden eines neuen Materialwirtschaftszentrums in Regensburg wurde mit Stahlfaserbeton Steelcrete der Heidelberger Beton GmbH gemäß Leistungsklassen ausgeführt. In Kombination mit Mattenbewehrung kann der Boden sehr hohen Verkehrs- und Punktlasten sowie Nutzungsfrequenzen standhalten.
Die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) hat an ihrem Heimatstandort Regensburg rund 24 Millionen Euro in ein hoch automatisiertes Materialwirtschaftszentrum und die Neuordnung des bestehenden Werksgeländes investiert. Das neue Logistikzentrum des Familienunternehmens in fünfter Generation bündelt die Abläufe, die bislang noch auf mehrere Standorte verteilt sind. Bislang machte vor allem die tägliche Bedienung von vier Lagern im Stadtgebiet den MR-Logistikern zu schaffen. Auch die Erneuerung der Lagertechnik und die Umsetzung von vielfältigen Ideen zur Neuordnung der Abläufe waren nötig geworden. Mit der Umstrukturierung im neuen Materialwirtschaftszentrum möchte das Unternehmen die Logistik- und Durchlaufkosten um 25 % senken. Eines ist jetzt schon gewiss: Der verringerte Werksverkehr entlastet Regensburg jährlich um rund 225.000 Lkw-Kilometer. Mit dem neuen Gebäude kann der Weltmarktführer für die Regelung von Leistungstransformatoren seine komplexen Arbeitsabläufe optimieren.

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Für Industrieböden großer Logistikzentren, wie hier in Regensburg, ist der Einsatz von faserbewehrtem Beton heute Stand der Technik. 

„Als Bauteil birgt ein Industrieboden selten eine Gefahr für Leib und Leben“, meint Jochen Heller, Geschäftsführer von Heidelberger Beton Donau-Naab mit Sitz in Burglengenfeld – einem Werk, das Stahlfaserbeton zum Materialwirtschaftszentrum nach Regensburg geliefert hat. „Bei einer Ausführung als tragendes Bauteil für ein Hochregallager muss der Boden aber bestimmten statischen Belastungen Stand halten.“ Jochen Heller verdeutlicht die Vorteile von Stahlfaserbeton und erklärt, warum ein Produkt wie Steelcrete immer stärker nachgefragt wird: „Seit ein paar Jahren gibt es für Beton mit Stahlfasern genau definierte Leistungsklassen. Zwar bemessen viele Statiker noch immer die nötige Bewehrung eines Industriebodens mittels Stahlmatten oder Geflecht. Man kann diese aber nun umbemessen, nach Leistungsklassen, die es für Stahlfaserbeton gibt. Sein Einsatz reduziert den Arbeitsaufwand für die Mattenbewehrung und den Stahlverbrauch deutlich, das bringt häufig ein wirtschaftlicheres Ergebnis. Die Norm existiert schon seit rund acht Jahren, aber erst seit zwei, drei Jahren steigt spürbar die Nachfrage.

Wenn allerdings Bauunternehmen Fasern jedweder Art beimischen lassen wollen, erhalten sie auf die statische Wirkung im Beton keine Gewährleistung. Wenn sie sich von einem unserer Werke Steelcrete liefern lassen, entspricht dieser der genau definierten Leistungsklasse, die für das Bauwerk erforderlich ist. Zusammen mit dem Stahlfaserlieferanten werden im Vorfeld Eignungsprüfungen durchgeführt. Dabei werden für unterschiedliche Festigkeitsklassen mit verschiedenen Stahlfasern und unterschiedlichen Dosierungen die Leistungsklassen bestimmt. Der Stahlfaserlieferant erbringt bei vielen Projekten auch den statischen Nachweis.“

Beton mit eingebauter Bewehrung
Für das Materialwirtschaftszentrum hatte das Generalunternehmen Bolckmans bereits im Vorfeld eine Kombinationsbewehrung aus Stahlfaserbeton nach Leistungsklassen und konventioneller Stahlbewehrung ins Auge gefasst. Zusammen mit der Firma Bekaert und Heidelberger Beton wurden noch andere Varianten geprüft. Zur Ausführung kam schließlich die Kombinationsbewehrung aus Matten und Steelcrete-Stahlfaserbeton mit Leistungsklasse 1,5/1,2. Hersteller Bekaert hat die Stahlfasern für den Beton geliefert. Zunächst wurden mit verschiedenen Stahlfasern Erst- und Einstufungsprüfungen für die geforderten Leistungsklassen gefahren. Dabei ging es konkret darum, festzulegen, wie viele und welche Fasern für den passgenauen Stahlfaserbeton zum Einsatz kommen sollten.

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Der Hallenboden des neuen Materialwirtschaftszentrums in Regensburg-Haslbach wurde mit 2.500 m³ Steelcrete gebaut.

Fotos: HeidelbergCement / Steffen Fuchs

„Eine Kombinationsbewehrung mit verstärkter Bewehrung bei höheren anfallenden Lasten, etwa unter den Hochregallagern, ist baupraktisch, denn so kann mit einer Rezeptur der gesamte Boden eingebaut werden“, erläutert Arthur Haug, Leiter Technischer Verkauf bei Bekaert. Bei den meisten großen Bauvorhaben setzen Statiker inzwischen von vorneherein auf die Berechnung mit Stahlfaserbeton. „Häufig“, so der Spezialist in Sachen Stahlfasern, „machen aber auch wir die Umbemessung oder die gesamte statische Berechnung für derartige Böden.“ So sei Faserarmierung bei Industrieböden heute Stand der Technik, knapp 70 % der großen Bauvorhaben würden, dank der entsprechenden Leistungsklassen von Beton, auf diese Weise ausgeführt, schätzt er.

In Regensburg hat das Unternehmen Scharf Bodensysteme den Betonboden ausgeführt. Die Bodenplatte wurde in sechs Betonierabschnitten erstellt, mit Losgrößen bis zu 540 m³ pro Tag. Der Steelcrete-Stahlfaserbeton wurde vom TBG Betonpumpendienst Nabburg in die Halle gepumpt. In verschiedenen Stärken eingebracht, wurde der Beton verdichtet, geglättet und zur gewünschten Ebenflächigkeit gebracht.

Die entsprechende Betonrezeptur hat Hans Zeitler von der Betotech Nabburg entwickelt. Bereits Ende 2015 wird das neue Materialwirtschaftszentrum der Maschinenfabrik Reinhausen im Regensburger Industriegebiet Haslbach in Betrieb genommen.

  Quelle: HeidelbergCement AG


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