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Statement zu maroden Autobahnbrücken:

30.07.2018

Planungsbeschleunigungsgesetz allein reicht nicht aus

Deutsche Autobahnbrücken verfallen schneller, als sie wieder instand gesetzt werden. Das geht aus einem aktuellen Bericht von Spiegel Online hervor. Der Diplom-Ingenieur Marco Götze klärt über die Tragweite der Untersuchung. Er ist Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (www.betoninstandsetzer.de) und weiß, dass das geplante Planungsbeschleunigungsgesetz allein den aktuellen Missstand nicht lösen kann:

„Über Jahrzehnte hinweg wurde die Instandsetzung unserer Infrastruktur vernachlässigt. Das bestätigt nun auch die aktuelle Datenerhebung in Bezug auf Autobahnbrücken. Viele Beispiele aus unserer Praxis zeigen aber deutlich, dass sich eine regelmäßige Überprüfung der Bauwerke und eine zeitnahe Behebung der Schäden langfristig immer rechnet. Eine Aufschiebung der nötigen Reparaturarbeiten führt letztlich zu einer Kostenexplosion durch den Abriss und Neubau des Bauwerkes, den die Steuerzahler ausbaden müssen. Das von Verkehrsminister Scheuer ins Kabinett eingebrachte Planungsbeschleunigungsgesetz wird diese Situation jedoch nicht ändern können. Zwar ist es ein wichtiger Schritt, um die aktuell komplizierten Verfahren zur Vergabe von Instandsetzungs-Projekten zu beschleunigen, doch Aufträge haben die betroffenen Unternehmen auch heute mehr als genug.

Die größte Herausforderung der Branche bleibt hingegen die Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften. So bleiben aktuell in vielen Unternehmen Vollzeit- und auch Ausbildungsstellen frei, obwohl in der Betoninstandsetzung ein gutes Gehalt, eine sichere Zukunft und Aufstiegschancen winken. Allein wir vertreten über 400 Unternehmen und Planungsbüros mit Erfahrung in diesem Themenfeld. Hier besteht Handlungsbedarf für die Politik und auch für unsere Branche, um noch mehr junge Menschen von einer zukunftssicheren Karriere in der Betoninstandsetzung zu überzeugen. Ein erster großer Schritt wäre es, das Unterrichtsfach Handwerk verpflichtend in Schulen einzuführen, um junge Menschen bereits früh an die handwerkliche Arbeit heranzuführen.“

  Quelle: Betonbauwerken e.V.


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