Starre Stellplatzverordnungen treiben die Kosten beim Wohnungsbau in die Höhe und verschwenden wertvolle Flächen, so eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Baukosten in Deutschland steigen unaufhörlich, und eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass regionale Stellplatzverordnungen einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Diese Verordnungen schreiben vor, dass bei der Errichtung von Häusern und Wohnungen auch Stellplätze für Autos bereitgestellt werden müssen, unabhängig davon, ob sie benötigt werden oder nicht. Dies führt zu unnötig hohen Kosten und einem verschwenderischen Flächenverbrauch.
Baukostensteigerung durch starre Vorschriften
Das Bauen in Deutschland ist teuer, und dies liegt nicht nur an hohen Preisen für Baustoffe und dem Mangel an Fachkräften. Eine erhebliche Kostenquelle sind die Stellplatzverordnungen, die Bauherren zwingen, Parkplätze für Autos zu schaffen, unabhängig von der tatsächlichen Nachfrage. Laut der IW-Studie führt dies zu einer Preiserhöhung von etwa zehn Prozent bei Neubauwohnungen mit Tiefgaragen.
Ungerechte Vorschriften ohne Bedarfsprüfung
Der Bedarf an Stellplätzen variiert erheblich in ganz Deutschland. In Großstädten besitzt ein durchschnittlicher Haushalt nur 0,8 Autos, während es auf dem Land 1,6 sind. Die regionalen Stellplatzverordnungen berücksichtigen diese Unterschiede jedoch in der Regel nicht. Dies bedeutet, dass ein Bauherr in einer Großstadt genauso viele Stellplätze pro Wohnung bereitstellen muss wie auf dem Land, unabhängig von der tatsächlichen Nachfrage oder den örtlichen Gegebenheiten.
Starre Vorschriften führen zu Platzverschwendung
Die starr formulierten Stellplatzverordnungen erhöhen nicht nur die Baukosten, sondern verschwenden auch wertvollen Raum. Sie erschweren zudem vielen Menschen den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum. Philipp Deschermeier, Ökonom am IW und Autor der Studie, betont die Notwendigkeit, dass die Kommunen ihre Vorschriften an die tatsächlichen Bedürfnisse anpassen sollten. Die derzeitige starre Regulierung sei für niemanden von Vorteil. |
