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Stresstest als Stoßdämpfer bestanden

10.02.2015

Schachtrahmenregulierung: Harz8 dämpft Schwerlastverkehr ab

Rund 13.000 Fahrzeuge fahren täglich durch Hahnstätten. Nicht nur Personenverkehr: Allein alle zwei Minuten donnert ein Schwerlastzug über die Ortsdurchfahrt Hahnstätten, denn die B54 liegt in der Nähe einer Kalksteingrube. Das bedeutet extreme Belastungen für die Bundesstraße, insbesondere jedoch für die Schachtdeckel in diesem Bereich. Schwere Lasten und Vibrationen im Straßenbelag durch den starken Verkehr fordern ihren Tribut: Irgendwann halten die Einbettungen der Schachtdeckel diesen hohen Belastungen erwartungsgemäß nicht mehr stand. Der Zementmörtel zwischen den einzelnen Schachtringelementen gibt nach, bröckelt, wird lose – die Folge: der Schachtdeckel wird instabil, wackelt oder sinkt sogar ab.

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Der Schachtrahmen im Fahrbahnbereich der B54 in Hahnstätten vor der Sanierung: Der Zementmörtel hat der hohen Belastung nachgegeben.

So auch ein Schachtdeckel auf einer Fahrbahn, der 2013 wieder in einen dichten und verkehrssicheren Zustand versetzt werden musste. Mitte der 90er Jahre war der Schacht gebaut worden, nach knapp 20 Jahren war der Schachtdeckel bereits einige Zentimeter in der Fahrbahndecke versunken, so dass sich der Netzbetreiber entschloss, grundlegend zu sanieren: Der schadhafte Schachtkopf wurde bis auf den Konus entfernt, durch neue Bauelemente ersetzt und wieder auf die richtige Höhe gebracht.

Um der starken Belastung durch Erschütterung etwas entgegenzusetzen, entschied sich der Betreiber, das zweikomponentige Epoxidharz-System Harz8 der resinnovation GmbH für diesen Einsatz zu testen. Dieses dauerhaft flexible Kunstharz bietet gegenüber herkömmlichem Mörtel den Vorteil, Erschütterungen und dadurch entstehende Bewegungen der Bauteile untereinander aufzufangen wie eine Art Stoßdämpfer und auch über Jahre hinweg elastisch zu reagieren.

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Der Chef legt selbst mit Hand an: Dino Heuser trägt Harz8 zwischen die einzelnen Schachtringelemente auf.

Im Rahmen der Sanierung durch einen ortsansässigen Tiefbauer wurden die Elemente des Schachthalses beziehungsweise des Schachtkopfes von Seiten des Harzherstellers, der resinnovation GmbH, mit drei jeweils einen Zentimeter dicken Schichten Harz8 verbunden.

Seit Juni 2013 sorgt das flexible Epoxidharz nun für Abdichtung und exakten Höhenausgleich. Als Stoßdämpfer fängt es zudem einen Großteil der Verkehrslast auf, und da das aus den Fugen ausgetretene Überschussharz auf der Innenseite des Schachthalses verstrichen wurde, schützt es hier den Beton zusätzlich vor Korrosion.

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Die Schachtringelemente sind mit Harz8 abgedichtet und wieder aufgebaut.

Nach der Sanierung waren der Auftraggeber ebenso wie der Systemhersteller gespannt, wie sich das Epoxidharz im Stresstest bewähren würde. Ende Oktober 2014, gut eineinhalb Jahre nach der Sanierung, sah sich Dino Heuser, Geschäftsführer der resinnovation GmbH deshalb das Objekt gemeinsam mit Jens Kalkofen an. Kalkofen ist Betriebsleiter der Kläranlage Hahnstätten und in dieser Position auch mit der Kanalsanierung beauftragt.

Der Schacht sah bei dieser Begutachtung immer noch so aus wie zum Zeitpunkt der Sanierung, berichtet Dino Heuser: „Das ist noch wie neu!“ Das Harz hat sich in dieser Zeit nicht verändert, weist keine Risse oder Ermüdungserscheinungen auf. Auch Kalkofen äußert sich positiv, wenn auch noch etwas abwartend: „Das sieht ganz gut aus, auch wenn es jetzt noch keine höhere Standzeit hat. 2013/2014 hatten wir ja keinen richtigen Winter. Wenn so ein richtig knackiger Winter kommt, muss man das Winterverhalten sehen.“

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Das überschüssige Harz8 aus den Fugen bietet nun auch noch einen Korrosionsschutz.

Wenn der Winter 2014/2015 gewichen ist, wird der Schacht erneut begutachtet, so dass man auch Rückschlüsse auf den Einfluss von Bodenfrost auf das Epoxidharzsystem ziehen kann. Auch in den kommenden Jahren wieder der mit Harz8 sanierte Schachtrahmen aufmerksam beobachtet werden.

Uwe Lotz, technischer Werkleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Hahnstätten, setzt ebenfalls große Erwartungen in das Epoxidharzsystem. „Die B54 ist eine besonders beanspruchte Straße. Ein Unterbau auf Zementmörtelbasis kann diese enormen Schwingungen nicht aufnehmen. Deshalb war es einen Versuch mit dem Harz wert.“ Alternative wäre nur der Einbau eines neuen Schachtrahmens oder eines kompletten neuen Schachtsystems gewesen, was die Kosten deutlich in die Höhe getrieben hätte. „Das war der Grund dafür, dass wir die Sanierung mit Harz8 ausprobiert haben – und für einen solchen Versuch haben wir hier ideale Voraussetzungen: Wenn es an dieser Stelle hält, dann haben wir ein sehr gutes Material für stark beanspruchte Oberflächen gefunden!“

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Der Schwerlastverkehr konnte dem sanierten Schachtrahmen bislang nichts mehr anhaben.

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Und bislang hält es offensichtlich, so Lotz: „Hier herrscht starker Verkehr. Ich selbst fahre jeden Tag drüber, aber von der Oberfläche her ist noch kein Schaden erkennbar.
Die Erfahrungen, die wir bisher mit Harz8 machen konnten, sind durchweg positiv. Für diese Anwendung ist es wirklich zu empfehlen.“

Mittlerweile setzt die Firma resinnovation für die Schachtrahmenregulierung allerdings nicht mehr das markante rote Harz8 ein, sondern dessen blauen „Kollegen“ FlexyPox. Hintergrund: Harz8 ist seit 2013 beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) explizit für die Schachtanbindung von Schlauchlinern und Rohren zugelassen. Deshalb hat resinnovation-Geschäftsführer Mirko Heuser, der Chefentwickler des Familienunternehmens, das Harzsystem ganz bewusst in Bezug auf die Schachtrahmenregulierung weiterentwickelt. Das Ergebnis: das blaue FlexyPox. Dieses Epoxidharzsystem verfügt über die gleichen Stärken wie Harz8, ist insbesondere für die Schachtrahmenregulierung geeignet, lässt sich aber auch ideal einsetzen für die flexible Abdichtung von Muffen, Rissen oder Hausdurchführungen.

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In einer Weiterentwicklung hat das ebenfalls dauerhaft flexible blaue Epoxidharz FlexyPox die Aufgaben von Harz8 im Bereich der Schachtrahmenregulierung übernommen.

Fotos: resinnovation GmbH

  Quelle: www.resinnovation.de


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