Die Strompreise für Neukunden befinden sich fast wieder auf Vorkrisenniveau, während Grundtarife teuer bleiben.
Die Preise für Strom für Neukunden nähern sich Mitte Mai fast dem Niveau vor der Corona-Krise an. In der letzten Zeit sind die Preise für Neukunden bis auf fast 30 Cent je Kilowattstunde gefallen, bevor sie sich in der aktuellen Spanne von 32,4 Cent bis 30,2 Cent je Kilowattstunde stabilisierten. Dies bedeutet, dass Neukunden derzeit 8 bis 10 Cent weniger als der staatliche Preisdeckel von 40 Cent je Kilowattstunde zahlen.
Ursache für den Rückgang der Strompreise ist der scharfe Rückgang der Gaspreise. Diese sind im Großhandel Mitte Mai auf 3,6 Cent je Kilowattstunde gefallen. Hinzu kommen die anhaltend niedrigen Großhandelspreise für Strom, die den Einkauf für die Versorger sehr günstig machen.
Im Gegensatz dazu bleiben die Grundtarife teuer, auch wenn sie in letzter Zeit leicht zurückgegangen sind. Im April kostete eine Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung im bundesweiten Mittel noch 42,58 Cent und im März 44,4 Cent je Kilowattstunde. Der Unterschied zwischen den günstigen Neukundenpreisen und den teuren Grundtarifen beträgt derzeit 8 bis 10 Cent.
Druck auf Grundversorger steigt
Die Grundversorger stehen unter Druck, die Grundversorgungstarife zu senken. Ein Beispiel dafür ist die Stadtwerke Bochum, die beschlossen haben, den Preis für den Grundversorgungstarif Stadtwerke Basis Strom zum 1. Mai 2023 um 5,35 Cent pro Kilowattstunde auf dann 38,82 Cent brutto zu senken.
Großhandelspreise bleiben niedrig
Im Großhandel haben sich die Strompreise im Mai auf einem relativ niedrigen Niveau eingependelt. In den letzten 14 Tagen kostete Strom zwischen 8,2 Cent und 12,7 Cent je Kilowattstunde. Dennoch zahlen Kunden in den Grundversorgungstarifen der örtlichen Versorger nach den Daten des Vergleichsportals Verivox Strompreise, die teurer als der staatliche Preisdeckel von 40 Cent sind.
Stromkunden haben Alternativen
Stromkunden müssen die hohen Grundtarife nicht hinnehmen. Fast überall in Deutschland gibt es derzeit Angebote für Neukunden, die deutlich unter den Preisgrenzen bei Strom und Gas liegen. Wer die Möglichkeit hat, aus seinem aktuellen Tarif herauszukommen, kann die eigenen Kosten deutlich senken und die staatlichen Ausgaben für die Preisbremsen niedrig halten. Laut Verivox-Experte Thorsten Storck kann ein Tarifwechsel bei Strom bis zu 500 Euro einsparen. |
