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Studie beleuchtet soziale Dimensionen von Baulücken in ländlichen Gebieten

22.03.2024

Forschung der HSWT zeigt, wie Baulücken ländliche Entwicklungen prägen und bietet maßgeschneiderte Handlungsempfehlungen für nachhaltiges Baulandmanagement.

 

Ländliches Gebiet Bäume Grün Dorf

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                 

Nachhaltige Innenentwicklung als Ziel

Angesichts des Ziels der EU und der Bundesregierung, bis 2050 keinen zusätzlichen Flächenverbrauch zu generieren, rücken Baulücken in ländlichen Gebieten verstärkt in den Blickpunkt. Das Forschungsprojekt an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf widmet sich den sozialen Aspekten dieser Baulücken und deren Potenzial für die ländliche Raumplanung.

Einblicke aus der dreijährigen HSWT-Studie

Unter der Leitung von Prof. Dr. Jennifer Gerend und Marina Beck wurden Motive und Perspektiven von Baulückeneigentümern in fränkischen Gemeinden analysiert. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse über die verschiedenen Nutzungsvorstellungen und -wünsche, die von der Reservierung für zukünftige Generationen bis hin zur Nutzung als private Grünflächen reichen.

"Enkelgrundstücke" und deren Bedeutung

Ein signifikanter Teil der Eigentümer betrachtet ihre Baulücken als Erbe für die nachfolgenden Generationen oder als wertvolle Grünflächen, weniger als Objekte zum Verkauf. Diese Perspektive beeinflusst maßgeblich die Bereitschaft zur Entwicklung oder Veräußerung der Grundstücke.

Siedlungsspezifische Einstellungsunterschiede

Die Studie offenbart unterschiedliche Haltungen zwischen Eigentümern in historischen Ortskernen und jenen in neueren Siedlungen, wobei letztere ihr Eigentum oft im Kontext der gesamten Ortsentwicklung sehen.

Praktische Lösungsansätze

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse empfiehlt das Forschungsteam individuell angepasste Unterstützungsangebote für Grundstückseigentümer, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigen. Innovative Ansätze wie Landtausch, Pachtmodelle oder neue Wohnformen könnten hierbei Schlüsselrollen spielen.

Resümee und weiterführende Aktivitäten

Das von 2021 bis 2023 laufende Projekt, unterstützt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, mündet in den umfassenden Bericht "Die sozialen Aspekte von Baulücken". Weitere Publikationen und Handlungsempfehlungen sind geplant, um die Ergebnisse der Studie für eine breitere Anwendung nutzbar zu machen.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/die-sozialen-aspekte-von-bauluecken/


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