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The Squaire

28.02.2014

- architektonisches Meisterwerk am Frankfurter Flughafen

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Unmittelbar an der Autobahn A 3 und dem Frankfurter Flughafen gelegen, beeindruckt das Büro- und Geschäftshaus „THE SQUAIRE“ mit seiner einzigartigen Architektur.

Foto: Behrendt und Rausch Fotografie

Es gibt wohl kaum ein Gebäude in Deutschland, das schon während seiner Errichtung mehr Blicke auf sich gezogen hat, als „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen. Äußerst prominent unmittelbar an der Autobahn A 3 gelegen, konnten Autofahrer dem riesigen Gebäudekomplex beim Wachsen zusehen. Sie wurden Zeugen, wie eines der spektakulärsten und bis heute innovativsten Bauwerke Deutschlands entstand. Auf rund 146.000 qm Mietfläche bietet „The Squaire“ Büroflächen, zwei Hotels, Geschäfte, Restaurants sowie ein Business- und Conference-Center – eine Stadt unter einem Dach. Schon die immensen Ausmaße machten das vom Architekturbüro JSK geplante Projekt für viele Baubeteiligte zur „Herkules-Aufgabe“. Beeindruckend etwa waren die Herausforderungen im vorbeugenden Brandschutz, die die verantwortliche Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Rhein-Main mit leistungsstarken Systemen und vielen Ideen bravourös umsetzte.

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Stahlstützen, Stahlträger, Mauerwerksöffnungen und Türlaibungen – mehr als 5.500 Quadratmeter sichtbare Bekleidungsflächen mussten brandschutztechnisch ertüchtigt werden.

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Selbst wer das Gebäude nicht kennt, horcht angesichts dieser beeindruckenden Zahlen auf: 97 Aufzüge und Rolltreppen, 1.800 Bauarbeiter und Projektangestellte, 20.000 Fassadenelemente, 7.000 Türen, 2.500 Kilometer verlegte Kabel, 20.000 t Stahl, 60.000 Kubikmeter Beton, 200.000 qm Brutto-Geschossfläche. Eine Zahlenreihe, in die sich Ingo Schönfeld, verantwortlicher Projektleiter der Jaeger Ausbau GmbH + Co KG, einzureihen weiß. „Fasst man alle Stahlstützen, Stahlträger, Mauerwerksöffnungen und Türlaibungen zusammen, hatten wir es mit rund 5.500 qm sichtbarer Bekleidungsfläche zu tun. Insgesamt haben wir mehr als 10.000 Quadratmeter Brandschutzplatten montiert. Wobei es schon allein aufgrund der Bauteildimensionen eigentlich so gut wie keine Standardkonstruktionen gab“.

Große Dimensionen, große Lasten
Und auch das Arbeitsumfeld wich eindeutig vom „gewohnten“ Standard ab: In bis zu 25 Meter Höhe wurde etwa in den Gebäudeebenen 3 bis 5 auf Hubbühnen gearbeitet, um Fachwerkträger mit „Glasroc F (Ridurit)“-Brandschutzplatten in F 90 profilfolgend zu bekleiden. „Stahlträger und Plattenbekleidungen erreichten mit fünf Metern in der Abwicklung schon eine außergewöhnliche Länge. Entsprechend umfangreich waren die Maßnahmen zur Lastabtragung. So haben wir zusätzlich zur normalen Verschraubung zum Beispiel fünf Millimeter starke L-Winkelprofile in Längsrichtung an die zu schützenden Bauteile angeschweißt, um die Last gleichmäßig auf diese zu verteilen. Abweichend zur üblichen Vorgehensweise wurden zudem im Rohdeckenanschlussbereich doppellagig Streifenzuschnitte aus 2 x 25 mm ,Glasroc F (Ridurit)‘ an den Seitenplatten der Bekleidungen angebracht, die an die Rohdecke gedübelt einen weiteren Großteil der Last abtragen“, so Ingo Schönfeld.

Innovative Stützen- und Trägerbekleidungen mit Rigips-Systemen in F 90
Im 11. Obergeschoss direkt unter der Trapezblechdachkonstruktion wurden auf beiden Seiten des Gebäudes, das hier durch ein riesiges Atrium geteilt wird, auf je 500 Meter Länge insgesamt über 220 Stahlstützen gemäß den Rigips-Systemen 6.10.11-6.10.16 vierseitig ebenfalls mit „Glasroc F (Ridurit)“-Platten auf F 90 ertüchtigt. Bei allen, die Stützenbekleidungen tangierenden Anschlüssen und Konstruktionskombinationen wurden zunächst die Anforderungen in Bezug auf die Eigenbewegungen des Gebäudes analysiert. Teils abweichend von den amtlichen Nachweisen entwickelte das Unternehmen Jaeger Ausbau handwerklich besser umzusetzende und technisch leistungsfähigere Alternativen. Vor der Serienvorfertigung der vierseitigen, kastenförmigen Bekleidungen wurden dazu zahlreiche Muster erstellt und begutachtet, um schließlich die effektivste Ausführung auszuwählen.

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In den Gebäudeebenen 3 bis 5 wurden Fachwerkträger mit „Glasroc F (Ridurit)“-Brandschutzplatten von Rigips bekleidet. Für eine zusätzliche Lastabtragung sorgen fünf Millimeter starke L-Winkelprofile, die in Längsrichtung an die zu schützenden Bauteile angeschweißt wurden.

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Über 220 Stahlstützen wurden im 11. Obergeschoss vierseitig in F 90 bekleidet.

Wie bei den Stahlstützen überzeugte auch für die Stahlträgerbekleidungen eine vom Verarbeiter eigens entwickelte Lösung: „Für die mehrheitlich als Doppelträger mit Gleitung ausgebildeten Stahlträger in Ebene 11 waren über 20 Brandschutzbekleidungen der Feuerwiderstandsklasse F 90 in gebogener Form herzustellen. Hierfür wurden auf Wunsch der Bauleitung zunächst zwei bereits beschichtete, dicht nebeneinander liegende und in gebogener Form verlaufende Deckenstahlträger als Muster bekleidet. Da die erforderliche Dicke der Brandschutz-Beschichtung auf den Innenseiten zwischen den Tragprofilen nicht nachgewiesen werden konnte, wurde schließlich eine dreiseitige, kastenförmige Bekleidung mit ,Glasroc F (Ridurit)’-Platten gewählt, die aus verkürzten und mit Gehrungen versehenen Zuschnitten erstellt und in gebogener Form montiert werden sollte. Wir haben dabei diese speziellen Rigips-Brandschutzplatten mehrlagig überlappt angebracht, sodass an der ,dünnsten’ Bekleidungsstelle immer mindestens 25 mm ,Glasroc F (Ridurit)’ das Stahlbauteil schützen. Um mögliche horizontale Bewegungen des Daches zwischen den beiden Trägern aufzunehmen, musste darüber hinaus eine gleitende Beplankung – beidseitig kraftschlüssig auf eingeschweißten Stahlknaggen befestigt – montiert werden. Erschwert wurden diese Arbeiten durch direkt darunter stehende Brandwände und Stahlanbauteile sowie teils beengte Platzverhältnisse infolge der bereits installierten Technischen Gebäudeausrüstung.“

Kein Weg zu weit
Ganz „nebenbei“ schloss das Team um Ingo Schönfeld in Ebene 11 auch noch mehr als 130 nicht benötigte Massivwandöffnungen in den Treppenhaus- und Fahrstuhlkernen brandschutztechnisch zuverlässig mit 2 x 25 mm dicken „Glasroc F (Ridurit)“ Platten. „Noch wichtiger und aufwändiger waren jedoch die Verkleinerung von circa 160 Massivtürlaibungen durch ein- bis fünflagige Aufdopplungen. Und das im gesamten Gebäude – allein für das Aufmaß waren kilometerlange Wege nötig. Für die Türlaibungen selbst wurden hunderte Meter Rigips-Brandschutzplatten montiert“.

Insgesamt dauerten die brandschutztechnischen Arbeiten rund 17 Monate. Die quantitativ und qualitativ außergewöhnlichen Leistungen, wie die F 90-Stahltrag­werksbekleidungen von Unterzügen, Schweiß- und Sonderträgern, Stahlstützen und Schachtwänden, sind diesem „Mega-Projekt“ heute kaum noch anzusehen.

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Für die mehrheitlich als Doppelträger mit Gleitung ausgebildeten Stahlträger in Ebene 11 waren F 90-Brandschutzbekleidungen in gebogener Form herzustellen.

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Um mögliche horizontale Bewegungen des Daches zwischen den beiden Trägern aufzunehmen, musste eine gleitende Beplankung – beidseitig kraftschlüssig auf eingeschweißten Stahlknaggen befestigt – montiert werden.

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Erschwert wurden die Arbeiten durch teilweise sehr beengte Raumverhältnisse.

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Erschwert wurden die Arbeiten durch teilweise sehr beengte Raumverhältnisse.

Fotos: Saint-Gobain Rigips GmbH

  Quelle: www.baumarketing.com


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