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Töpferei fertigt weltweit ersten Keramik-Schwibbogen

19.12.2012


Familienbetrieb stattet Hotels und Restaurants mit Geschirr aus

Von Nils-Eric Schumann

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Foto: dapd


Ganz vorsichtig hebt Töpfermeister Jens Frommhold aus Königsbrück den Rohling eines keramischen Schwibbogens an und zeigt die Löcher für den Anschluss der elektrischen Beleuchtung. Noch ist die tönerne Weihnachtsdekoration nicht gebrannt und deshalb leicht zerbrechlich. „Unsere Schwibbögen sind eine Weltneuheit“, sagt der 48-Jährige stolz. Die Idee habe er gemeinsam mit einem Freund entwickelt.Die Rohlinge bezieht Frommhold von Kannegießer Keramik aus Neukirch in der Oberlausitz. Das Unternehmen habe die entsprechende Technik, um den Ton sauber in Form zu pressen. In Handarbeit sei dies nur sehr aufwendig möglich und nicht rentabel, sagt der Töpfer. Er hat sich auf das „Veredeln“ der Schwibbögen spezialisiert. Nachdem Farbe in verschiedenen Tönen aufgespritzt wurde, wird die Weihnachtsdekoration erzgebirgischer Herkunft für zehn Stunden bei 1.300 Grad Celsius in den Brennofen gebracht.

Figuren der biblischen Geschichte schmücken Schwibbögen
Passende Figuren mit Szenen aus der biblischen Geschichte von Christi Geburt hat die Töpferei auch im Angebot. „Viele Kunden wollen die Schwibbögen aber ganz ohne Dekoration und stellen eigene Figuren dazu“, sagt Frommhold. Vergangenes Jahr stellte der Töpfer erste Prototypen seines Keramik-Schwibbogens vor, in dieser Saison wurden sie erstmals in größeren Stückzahlen auf Weihnachtsmärkten in Dresden und Leipzig sowie in den eigenen Läden der Töpferei in Königsbrück und Moritzburg sowie über den Onlineshop angeboten. 200 Stück im Jahr möchte Frommhold verkaufen. Auch keramische Weihnachtskugeln, diverse Adventsleuchter, Glocken und Apfelbräter hat Frommhold hat er im Angebot. Dem Töpfer scheinen die Ideen nie auszugehen. Wenn er über den 1851 gegründeten Familienbetrieb berichtet, wird seine Leidenschaft für das Handwerk spürbar. Töpferei sei keineswegs eine verstaubte Handwerkskunst oder eine Spielerei für Künstler auf Sinnsuche. Das Hauptgeschäft mache aber nach wie vor Gebrauchsgeschirr in Braun- und Buntkeramik aus, teilweise nach der berühmten Bunzlauer Art. Milchtöpfe, Auflaufformen, Kannen, Tassen, Teller, Dosen, Becher und selbst Zitronenpressen oder Weinkelche hat Frommhold im Angebot, alles in Handarbeit gefertigt. Der weiche Ton für Schüsseln beispielsweise werde mit einer Eindrehspindel aus dem Jahr 1940 in Form gebracht, erläutert der Handwerker. Alle Gegenstände eigneten sich für Mikrowelle, Geschirrspüler und Backofen und seien frei von Schadstoffen nach dem Lebensmittelgesetz. Neu seien dabei die Farben rot und grün, bisher dominierten Blau- und Ockertöne.

  Quelle: dapd


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