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Transsibirische Eisenbahn fährt Spitzentechnologie durch Europa und Asien

27.09.2017

On tour:

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Aufträge für Speziallösungen oder Sonderanfertigungen hat das Unternehmen Wagner Magnete aus Heimertingen (Allgäu) mehrfach ausgeführt. Das jetzt mit einem Kunden in Russland abgeschlossene Projekt ist für den bekannten Hersteller von Industrie-Magnettechnik bislang einmalig: Wagner Magnete lieferte zehn Magnet-Systeme mit einem Gesamtgewicht von 108 Tonnen an einen großen Umschlaghafen für Kohle, der an der russischen Ostküste unweit der chinesischen Grenze und des Japanischen Meeres liegt. Bis zum Zielort legten die Magnete auf sechs Lastzügen in vier Wochen auf Straße und Zugschienen über 11.000 Kilometer zurück, davon mehr als 9.000 Kilometer auf der längsten Zugstrecke der Welt, der Transsibirischen Eisenbahn.

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An dem russischen Hafen soll die Technik aus der Magnet-Schmiede in mit Eisenschrott versetzte Kohle reinigen. Die aus Bergwerken per Güterzug angelieferte Kohle ist infolge des Transports bei Wind und Wetter oft gefroren und muss direkt nach der Waggon-entladung gebrochen werden. In der Kohle befindet sich viel Eisenschrott – hauptsächlich Werkzeuge oder Werkzeugteile aus Bergwerken sowie Stahlteile von Baggern, Raupen, Kränen oder Eisenbahnwaggons. „Für den Hafenbetreiber ist es von existenzieller Bedeutung, dass die Kohle vor der Verladung zum Schiffstransport möglichst frei von Eisen ist. Denn bei der Schiffsentladung im Zielhafen untersuchen Detektoren die Kohle haarklein nach Metallteilen. Jedes herausgefilterte Schrottteil muss entfernt werden – das kostet Zeit und Geld: Je mehr Schrott im Zielhafen gefunden wird, desto weniger zahlt der Käufer für die Kohle-Lieferung“, sagt Thomas Zrenner, verantwortlicher Vertriebsleiter für die Sparten Wirbelstromscheider, Magnetscheider und Metallsuchgeräte.

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Nach der Waggonentladung transportieren Förderbänder die Kohle in große Brechanlagen. Über diesen Bändern ist die Wagner-Technologie platziert und hält große Eisenteile von den Brechern fern. In mehreren Abschnitten ziehen die Magnete weitere Schrotteile heraus, ehe die Kohle zwischengelagert und kurz vor der Schiffsverladung ein weiteres Mal überprüft wird. Zwei Millionen Tonnen Kohle monatlich sollen die Wagner-Magnete im ostrussischen Hafen künftig vom Schrott befreien und so den Wert der Kohle-Lieferungen deutlich steigern.

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Wagner Magnete aus Heimertingen lieferte zehn Magnet-Systeme mit einem Gesamtgewicht von 108 Tonnen an einen Kohle-Umschlaghafen an die russische Ostküste. An dem russischen Hafen soll die Technik aus der Allgäuer Magnet-Schmiede mit Eisenschrott versetzte Kohle reinigen.

„Halten die Hafenbetreiber diese Vorgabe ein, hat sich die millionenschwere Investition in unsere Magnettechnik innerhalb von zwei Jahren amortisiert“, so Thomas Zrenner. Die Wagner Magnete GmbH & Co. KG, die 80 Prozent seiner Einzelteile und Baugruppen selbst herstellt, lieferte zwei Elektro-Überbandmagnete, vier Elektro-Aushebemagnete sowie vier Hochenergie-Neodym-Permanentmagnete nach Russland. Jeder Elektromagnet ist mit Spulen aus Aluminiumdraht mit einer Länge von 27 Kilometer bestückt – jede Spule hat über 3.000 Windungen und wiegt drei Tonnen.

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Das Bild entstand im Unternehmen in Heimertingen und zeigt Magnet-Systeme kurz vor der Verladung für die 11.000 Kilometer-Tour durch Europa und Asien.

Die gesamte in diesem Auftrag verbaute Drahtlänge beträgt 162 Kilometer. Die ausgelieferten Wagner-Technologien sind im Hauptwerk Heimertingen gebaute Spezialanfertigungen. Weil Werkzeugstahl bei extrem niedrigen Außentemperaturen spröde wird und sehr leicht bricht, setzte das Allgäuer Unternehmen aus bei der Produktion Spezialstahl für alle tragenden Teile ein. Um Kaltrisse in den Schweißnähten zu verhindern, musste der verwendete Stahl unmittelbar vor dem Schweißen zudem auf über 250 °C vorgewärmt werden. In Deutschland werden Wagner-Magnete dieser Art seit vielen Jahren am wichtigsten nationalen Kohle-Umschlaghafen in Hamburg eingesetzt, um Kohle direkt nach der Anlieferung von Stahlschrott zu befreien.

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Das Bild entstand im Unternehmen in Heimertingen und zeigt Firmenchef Wolfgang Wagner (links) mit Vertriebsleiter Thomas Zrenner bei der letzten Überprüfung vor der Tour durch Europa und Asien.

Fotos: Wagner Magnete

  Quelle: www.denkinger-pr.de


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