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Trauriger Rekord: Krankenstand im Baugewerbe am höchsten

01.08.2023

Krankenstand im deutschen Handwerk erreicht Höchstwerte mit deutlichem Anstieg von Atemwegserkrankungen und Corona-Fällen, während die Krankheitsdauer insgesamt zurückgeht.

 

Blutdruck wird an einem Arm gemessen

 

Im letzten Jahr erreichte der Krankenstand im deutschen Handwerk mit 6,9 Prozent einen neuen Höchstwert. Diese Quote lag 1,4 Prozentpunkte über dem Vorjahr, als sie bei 5,5 Prozent lag. Von allen handwerklichen Beschäftigten waren insgesamt 71,6 Prozent mindestens einen Tag lang krankgeschrieben, was zu einem Anstieg der Arbeitsunfähigkeitsquote um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte. Diese Daten stammen aus einer Fehlzeitenanalyse der IKK classic, bei der die Informationen von 450.000 Beschäftigten ausgewertet wurden, die einen Anspruch auf Krankengeld haben. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Krankheitsdauer von 17,3 auf 13,6 Tage gesunken. Langzeiterkrankungen sind ebenfalls zurückgegangen, von 56,3 Prozent auf 46,1 Prozent.

Starke Zunahme von Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen belegten erstmals den zweiten Platz der häufigsten Krankheitsursachen. Ihr Anteil hat sich von 11,2 Prozent im Jahr 2021 auf 22,4 Prozent verdoppelt. Dabei sind Fehlzeiten aufgrund von Corona nicht mit eingerechnet. Covid-Erkrankungen waren für 10,2 Prozent der Krankheitstage im Handwerk verantwortlich, während es bei Nicht-Handwerkern 11,6 Prozent waren. Juliane Mentz, Pressesprecherin der IKK classic, erklärt: "Im Handwerk zeigt sich eine Entwicklung, die wir im vergangenen Jahr auch in anderen Branchen beobachten konnten. Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Atemwegserkrankungen, der vermutlich auf die Lockerung der Hygiene-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt zurückzuführen ist." Muskel- und Gelenkerkrankungen waren weiterhin die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehlzeiten mit einem Anteil von 29,6 Prozent, während sie im Vorjahr noch bei 35,6 Prozent lagen. Verletzungen und Vergiftungen waren für 14,2 Prozent der Krankmeldungen verantwortlich, während psychische Krankheiten einen Anteil von 12,8 Prozent hatten. Trotzdem stieg der Krankenstand bei psychisch Kranken im Handwerk von 2,8 auf 3,3 Arbeitsunfähigkeitstage. Mentz betont jedoch, dass Beschäftigte im Handwerk weniger von psychischen Erkrankungen betroffen seien als Beschäftigte in anderen Wirtschaftszweigen. Es hat sich gezeigt, dass Handwerker insgesamt zufriedener mit ihrem Beruf sind als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Unterschiedlicher Krankenstand je nach Gewerbe und Region

Das Bau- und Ausbaugewerbe war erneut mit einem Krankenstand von 7,8 Prozent besonders stark betroffen, während das Gewerbe für Körperpflege und Reinigung den niedrigsten Krankenstand aufwies.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/trauriger-rekord-krankenstand-im-baugewerbe-am-hoechsten


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