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Treffpunkt der Bauwirtschaft zur NordBau 2017:

26.07.2017

Gemeinschaftsstand von BGV SH, HBZ*Nord und Partnern in Halle und am Sonderstand im Foyer

Digitalisierung, Bauen mit IQ, konstruktiver Holzbau, Ausbildung
Die NordBau, Nordeuropas größte Kompaktmesse für das Bauen, findet in diesem Jahr vom 13. bis 17. September statt. Die Holstenhallen in Neumünster bieten Jahr für Jahr den Rahmen für rund 850 Aussteller aus 15 Ländern, unter ihnen Gäste aus dem Partnerland Dänemark. Schwerpunktthemen der Messe sind in diesem Jahr „Digitalisierung“ sowie „ Begrünung der Städte“.

Als Repräsentant der umsatzstarken schleswig-holsteinischen Baubranche nutzt der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein (BGV SH) mit seinen Partnern diese bedeutende Messe für einen intensiven Fachaustausch und vielseitige Kontakte. „Wir verstehen uns als Ansprechpartner für Gäste aus Politik und Wirtschaft und natürlich für unsere Kollegen, Mitgliedsbetriebe und alle Bauexperten und Bauinteressierten“, sagt der BGV-Vorstandsvorsitzende Thorsten Freiberg. Auch in diesem Jahr freue man sich auf zahlreiche Besucher am Gemeinschaftsstand (Halle 5, Stand 5222) sowie am Sonderstand zur Digitalisierung im Foyer.

Digitalisierung am Bau zum Anfassen
Die NordBau 2017 hat das Thema Digitalisierung zum Schwerpunkt gemacht und will in diesem Rahmen das Building Information Modeling (BIM) mit einem großen Ausstellungsangebot erlebbar machen. BIM wird schon seit einer Weile als die digitale Zukunft der Bauwirtschaft betrachtet. Insbesondere Konzerne verwenden bereits die detaillierte digitalisierte 3-D-Planung in der Zusammenarbeit mit international aufgestellten Bauunternehmen. BIM kann allerdings mehr als dreidimensional planen.

Heute sind auch Abläufe in der Prozesskette wie Einkauf, Buchhaltung oder Warenmanagement digitalisiert. Die Abwicklung von Bauaufträgen wird zukünftig fast nur noch mit einer gemeinschaftlichen Kommunikations- Planungs- und Durchführungs-Plattform erfolgen. Damit sind nicht nur die Planer, Architekten und Ingenieure angesprochen, sondern auch die einzelnen Baubetriebe und Handwerker. Und hier liegen häufig Probleme in den Schnittstellen durch beispielsweise unterschiedliche Digitalisierungsgrade und Softwarekompatibilitäten „Speziell kleinere und mittelständische Baubetriebe sollten in der Digitalisierung die Vorteile erkennen“, sagt Freiberg. Der BGV SH ist bei diesem Thema auf der NordBau nicht nur Aussteller, sondern auch Mitgestalter.

Zentrale Anlaufstelle zur Digitalisierung am Bau und zu BIM ist die Halle 6. Hier präsentieren unterschiedliche Partner Inhalte zum Anfassen zur Digitalisierung. Einer von ihnen ist der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der 3-D-Brillen, Tabletts und weitere Software und Hardware für Handwerker vorstellt. Der BGV SH stellt zum Thema an einem Sonderstand im Foyer aus.

Auf dem Weg zum vernetzten Bauen
BIM wird als eine zukünftige Lösung betrachtet. Darüber hinaus gibt es bereits Anwendungsmöglichkeiten und Softwarelösungen für eine digitale Bauwirtschaft, mit denen die Betriebe nicht durchgehend nach BIM arbeiten müssten. „Auch für kleine und mittlere Betriebe sind digitale Anwendungen wichtig, weil Software-Lösungen die Organisation eines Betriebs enorm vereinfachen können“, sagt Freiberg.

Büro-, Verwaltungs- und Planungsarbeiten seien echte Zeitfresser. Der digitale Umgang von der Beschaffung über die Baustellenlogistik bis zu Kundenkommunikation werde zudem immer mehr zum Kriterium für Wettbewerbsfähigkeit. „Wir wollen unsere Betriebe ermutigen, mit BIM oder allgemein der Digitalisierung einfach anzufangen und es sich Schritt für Schritt zu erarbeiten“, so Freiberg. Das sei wichtig, denn auch die Auftragsvergabe werde in diese Richtung gehen.

Am Sonderstand des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein im Foyer können Interessierte den 3D-Scan in einem aufgebauten Musterzimmer ausprobieren. Das 3D-Laserscanning bietet eine vollständige dreidimensionale Erfassung auch schwer zugängiger Bereiche. Das präzise Aufmaß in Form von Plänen oder intelligenten BIM-Modellen kann ohne Informationsverlust direkt in die weitere Planung einfließen. „Durch dieses Verfahren ergeben sich völlig neue Möglichkeiten der Datennutzung und Modellierung. Das ist besonders für das Bauen im Bestand interessant“, sagt Freiberg.

Es werden nicht nur Aufmaße, sondern auch Planabweichungen und Mängel erfasst. Das System bietet Digitalisierungsmöglichkeiten und Schnittstellen für die Bauüberwachung und die Kalkulation. „Wir zeigen hier ganz praxisnah den Nutzen solcher modernen Anwendungen“, so Freiberg.

Der BGV SH ist mit seinen Themen Hightech Bau, dem umfangreichen Internetportal und den Datenbanken, die Bauherren eine einfache Betriebssuche ermöglichen, digital seit langem gut aufgestellt. Beratungen für Architekten, Planer, Ingenieure sowie Bauunternehmer und Handwerker gibt es am Stand.

Bauen mit IQ – in Innungsqualität intelligent bauen
Am Gemeinschaftsstand von BGV SH und seinen Partnern in Halle 5 (Stand 5222) geht es um alle aktuellen Fachthemen rund um den Bau. Der Wohnraumbedarf, nicht nur in Schleswig-Holstein, und Lösungsansätze von Fachleuten ziehen sich durch das Messegeschehen.

Unter dem Motto „Bauen mit IQ“ geht es um Möglichkeiten zum vereinfachten Bauen. Darüber hinaus werden vor allem die innovativen Möglichkeiten und aktuellen Trends im modernen Bauen aufgezeigt. „Der Bau unterliegt einem Wandel von Digitalisierung über Hightech bis zur Fachkräftegewinnung. Wir demonstrieren unseren Besuchern, wie gut die Branche aufgestellt ist“, sagt Freiberg.

Für Unternehmen und private Besucher ist der Gemeinschaftsstand ein interessantes Ziel. In Zusammenarbeit mit weiteren Mitwirkenden ist der BGV SH stark in der Region und gemeinsam bildet man ein großes Bau-Netzwerk, auf das alle Interessenten zurückgreifen können.

Konstruktiver Holzbau im Höhenflug
Das Holzbauzentrum Nord (HBZ*Nord) zeigt mit der Sonderschau „Konstruktiver Holzbau“ hochaktuelle Themen in Sachen Holzbau“, sagt HBZ*Nord Leiter Dipl.-Ing. Erik Preuß. Gerade in den stark verdichteten städtischen Gebieten ist es schwer, neuen Wohnraum zu schaffen. „Wir bieten Lösungen, um in die Höhe zu bauen, indem Gebäude aufgestockt werden oder von vornherein höher gebaut werden, soweit es die Landesbauordnung zulässt“, so Preuß.

Das absolute Highlight des Messestandes wird ein Modell des Empire State Buildings sein – natürlich aus Holz. „Hölzerne Wolkenkratzer können die Zukunft des nachhaltigen Gebäudes werden“, so Preuß. Das Modell stammt von Metsä Wood. Der finnische Produzent hochwertiger Holzprodukte hat in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Architekten Michael Green von MAG einen Nachbau des Empire State Buildings aus Holz ingenieurtechnisch durchgeplant und entworfen. Das modellhafte Empire – der Hingucker auf dem Stand des HBZ* – ist knapp 5 m hoch.

Der Skyscraper ist Teil von Metsä Woods "Plan B"-Kampagne, die die Tatsache hervorheben soll, dass Holz jederzeit als ernsthafte Alternative berücksichtigt werden sollte, selbst bei Gebäuden, bei denen Holz bislang nicht zum Einsatz kam.
Das Holzbauzentrum Nord zeigt gemeinsam mit weiteren Akteuren, welche beträchtlichen Fortschritte in Sachen Holzwerkstoffe und vorgefertigter Holzbauelemente erzielt worden sind, die einen sicheren und hohen urbanen Holzbau möglich machen. Hamburg hat das bereits mit der Änderung der Bauordnung vorgemacht, wonach nun Massivholzgebäude bis zur Hochhausgrenze möglich sind.
Während der Messetage stehen Preuß als Fachberater sowie meisterhafte Zimmereibetriebe für konkrete Holzbauanfragen zur Verfügung. Bauherren finden auf dem Sonderstand einen umfangreichen Informationspool mit Praxistipps.

Schleswig-Holsteinischer Holzbautag
Während der Messe findet am 14. September von 9.15 Uhr bis 12.30 Uhr der Holzbautag der Landesfachgruppe Zimmerer und Holzbau statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Thema „Brandschutz und Nachhaltigkeit; grundverschieden aber unverzichtbar!“ Zu jedem der beiden Themen gibt es einen interessanten Vortrag.

Mit seinem Vortrag „Haftungsprobleme durch die Vereinbarung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen“ beschäftigt sich RA u. Ministerialdirektor a.D. Michael Halstenberg mit Anforderungen an die Nachhaltigkeit, die sich aus verschiedensten Komponenten, die der Bauherr ggf. durch Vereinbarung individuell festlegt, ergeben. Denn Nachhaltigkeit lässt sich weder kontrollieren noch organisieren. Der Begriff des nachhaltigen Bauens ist nicht allgemeingültig und teilweise sogar widersprüchlich definiert. Er umfasst eine Vielzahl von möglichen oder auch notwendigen Eigenschaften und Qualitäten, die ein Gebäude und ein Bauprozess aufweisen kann/soll /muss. Es gibt aber keine Norm, technische Vorschrift oder anerkannte Regel der Technik, welche die Nachhaltigkeit von Gebäuden definiert.

Im zweiten Vortrag des Vormittags „Brandschutz im Holzbau“ zeigt Dr.-Ing. Dirk Kruse, einer der führenden Brandschutzingenieure Deutschlands, den aktuellen Stand der baurechtlichen Vorgaben, die materialspezifischen Eigenschaften und die brandschutztechnischen Anforderungen speziell zum Bauen mit Holz auf. Im Hinblick auf diese Anforderungen ist der Holzbau als sehr gut kalkulierbar zu bezeichnen. Durch umfangreiche Bemessungsnormen für den Brandfall und gut validierte Modelle für außerhalb der Normen zu beurteilende Fälle ist der Holzbau berechenbar.

Tagung der Landesfachgruppe Massiv-Bau
Die Nordbau-Tagung der Landesfachgruppe Massiv-Bau findet am 14. September ab 9.30 Uhr statt. Für seinen Vortrag „Anerkannte Regeln der Technik – Inhalte einer wesentlichen Komponente des Leistungssolls“ hat Architekt Prof. Matthias Zöller den folgenden Inhalt gewählt: Im Bauwesen haben die anerkannten Regeln der Technik (a.R.d.T.) eine zentrale Bedeutung, sie sind bei allem, was gebaut wird, zu beachten. Sie lassen sich sogar durch vertragliche Einzelvereinbarungen i.d.R. nicht aushebeln.

Jeder Baubeteiligte, jeder Bauschadenssachverständige und jeder Baujurist spricht von a.R.d.T, aber keiner weiß so recht, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Das ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass es sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff handelt, der im Einzelfall mit Leben zu füllen ist. Nicht selten werden aber kurzerhand DIN-Normen und andere Regelwerke mit a.R.d.T. kritiklos gleichgesetzt, was aber noch nicht einmal von den Regelwerksetzern gewollt und beabsichtigt ist. Wie aber ist vorzugehen, um Willkür zu vermeiden?

Der Vortrag setzt sich ausführlich mit den unterschiedlichen Aspekten der a.R.d.T. auseinander, da diese situationsabhängig unterschiedliche Bedeutung haben: 1. Prognoseelement bei der Planung/Ausführung (differenziert nach einmalig sowie wiederholt einwirkenden Vorgängen), 2. Bewertung von Bauleistungen (verschuldensunabhängiges Kausalelement) und bei verschuldensabhängigen Anspruchsverhältnissen (verzeihendes Element). 3. Bedeutung im öffentlichen Baurecht. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, dass eine (angeblich) a.R.d.T. in einem Fall für einen anderen gar keine ist.

Im anschließenden Vortrag beschäftigt sich Rechtsanwalt Michael Halstenberg, Ministerialdirektor a. D., mit dem folgenden Thema: „Haftungsprobleme durch die Vereinbarung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen“. Wegen der hohen Aktualität spricht Halstenberg zum Thema auch auf dem Holzbautag.

Faszination Bauberufe – Aus- und Fortbildung
Die Nachwuchswerbung „Faszination Bauberufe nordjob Bau, an der sich der BGV SH beteiligt, ist auch in diesem Jahr Messethema. Schüler aus dem Norden erhalten hier die Gelegenheit, Berufe in der Bauwirtschaft zum Anfassen kennenzulernen. Am Stand des BGV SH gibt es ausführliche Informationen zu den einzelnen Bauberufen und zu dem modernen Berufsbild mit seinen Ausbildungsmöglichkeiten und seinem umfangreichen Angebot zur Weiterbildung bis hin zum Studium.

Am Bau zeigt sich heute mehr denn je, dass es hier um Hightech und qualifiziertes Fachwissen geht. Die guten Ausbildungsstätten und Betriebe im Land bringen junge Menschen hervor, die Hervorragendes leisten und bereit sind, sich in ihrem Können messen zu lassen. Am 21. September treten die besten Auszubildenden bei den Landesmeisterschaften in Plön und qualifizieren sie sich auf Landesebene für die Teilnahme am Bundesleistungswettbewerb.

  Quelle: www.bau-sh.de


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