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Tübinger Baustelle nur mit Elektro-Baumaschinen betrieben

13.08.2023

Bauunternehmen Leonhard Weiss realisiert in Tübingen eine emissionsreduzierte Baustelle mit elektrisch betriebenen Baumaschinen als Pilotprojekt für den Tiefbau der Zukunft.

 

Leonhard Weiss elektrisches Baufahrzeug

Foto: Leonhard Weiss

 

Das Bauunternehmen Leonhard Weiss realisiert derzeit in der Tübinger Altstadt eine wegweisende Baustelle, bei der ausschließlich elektrisch betriebene Baumaschinen und -geräte zum Einsatz kommen. Dieses Pilotprojekt soll zeigen, welche Möglichkeiten für einen emissionsreduzierten und klimabewussten Tiefbau bestehen und wo eventuelle Grenzen liegen.

Klimafreundliche Baustelle in Tübingen

Die Baustelle in Tübingens Metzgergasse dient dem Einbau von Fernwärmeleitungen und wird weitgehend emissionsarm realisiert. Die Stadtwerke Tübingen (swt) möchten mit diesem Praxistest im Echtbetrieb das Konzept der „klimafreundlichen Baustelle“ erproben. Neben dem Ziel, Emissionen wie Baustellenlärm und Feinstaub für Anlieger und Passanten zu reduzieren, soll die Pilot-Baustelle auch zeigen, wie effektiv elektrische Baumaschinen und Geräte in der Praxis sind.

Elektrische Baumaschinen und nachhaltige Energieversorgung

Um die bestmögliche Emissions- und Lärmreduktion zu erzielen, kommen auf der Baustelle E-Radlader, E-Minibagger und elektrische Kleingeräte wie Rüttelplatten, Stampfer und Fugenschneider zum Einsatz. Der benötigte Strom wird aus erneuerbaren Energien gewonnen und von einer Photovoltaikanlage auf dem Baustellencontainer geliefert, die über einen 10-kWh-Batteriespeicher verfügt. Diese akkubetriebene Stromversorgung ist deutlich leiser als Dieselgeneratoren und trägt zur Reduzierung des lokal verursachten CO2-Ausstoßes bei.

Alternative Kraftstoffe für Baufahrzeuge

Zusätzlich setzt Leonhard Weiss bei Baufahrzeugen wie Lkw und Pritschenwagen auf alternative Kraftstoffe wie HVO (Hydrotreated Vegetable Oil). Erfolgreiche Langzeit-Tests mit HVO-betriebenen Lkw, Minibaggern und Diesel-Kleingeräten wurden bereits an Standorten in Weinstadt, Stuttgart-Möhringen und Metzingen durchgeführt. Mit diesem Gesamtkonzept demonstriert das Bauunternehmen, dass Bauarbeiten auf klimabewusste und nachhaltige Art erfolgen können.

Umweltfreundliche Lösung mit Kosten-Nutzen-Analyse

Durch die Umstellung auf elektrische Baumaschinen und alternative Kraftstoffe kann das Unternehmen pro Monat bis zu sechs Tonnen CO2 auf der Tübinger Baustelle einsparen. Die Mehrkosten für die klimafreundliche Baustelle in der Metzgergasse liegen für die Bauabschnitte 2 bis 5 im niedrigen fünfstelligen Bereich im Vergleich zur herkömmlichen Tiefbauweise. Diese Kosten teilen sich Leonhard Weiss und die Stadtwerke Tübingen jeweils zur Hälfte. Mit der Pilotbaustelle wollen die swt außerdem herausfinden, ob die Mehrkosten verhältnismäßig sind und welchen Beitrag sie zur Verbesserung der Umweltsituation vor Ort leisten können.

  Quelle: https://bi-medien.de/fachzeitschriften/baumagazin/tiefbau-strassenbau/nachhaltigkeit-am-bau-tuebinger-baustelle-nur-mit-elektro-


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