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U-Space: Sicherer Luftraum für Drohnen

04.01.2023

Hamburg bringt Politik, Wissenschaft und Industrie zum digitalen Drohnenverkehr zusammen

Auf einem Forum in der Landesvertretung Hamburg in Berlin unterstrich Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, in Vertretung des Bundesministers am 15.12.22 erneut Deutschlands Ziel, Leitmarkt in der unbemannten Luftfahrt zu werden. Der Bund fördert dazu Forschungsprojekte, die unter anderem das europäische Drohnenverkehrskonzept, den U-Space, erproben. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat zudem ihr U-Space-Konzept für Deutschland erstmalig präsentiert. Experten vom Projekt UDVeo (Urbaner Drohnenverkehr effizient organisiert) zeigten, wie das Zusammenspiel zwischen Drohnen und anderen Verkehrsteilnehmenden in einem U-Space-Luftraum sicher und effizient funktionieren kann. Das Projekt entwickelt hierzu praxisnahe Konzepte und Lösungen.

Das Potenzial von Drohnen
Dr. Volker Wissing, Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Wir wollen die Nutzung von Drohnen in Deutschland einfacher und sicherer machen. Drohnen haben ein großes Potenzial traditionelle Verkehrsströme zu entlasten und unseren Alltag zu erleichtern. Als Industrienation wollen wir technologieoffen sein – auch mit Blick auf den Einsatz von Drohnen. Mit dem U-Space-Konzept schaffen wir eine wichtige Voraussetzung für das vernetzte und automatisierte Fliegen in unserem Land. Wir wollen Deutschlands Rolle als Treiber in der unbemannten Luftfahrt weiter stärken und werden ein Gesetz vorlegen, dass Innovation und Fortschritt ermöglicht.“
Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Eine intelligente Einbindung des Drohnenverkehrs birgt gerade für Städte wie Hamburg ein wichtiges Potenzial. Beispielsweise für den Transport von Medikamenten können hier moderne Lösungen geschaffen werden, die vielen Menschen unserer Stadt zugutekommen.“

Lars Neumann, Direktor Logistik der HHLA: „U-Spaces werden das Wachstum der innovativen Drohnenwirtschaft am Technologiestandort Deutschland fördern. Unsere Tochtergesellschaft HHLA Sky bietet die dafür erforderliche Technologie zur automatisierten Flugsteuerung und U-Space-Flugsicherung von Drohnen made in Germany bereits an.“

Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Institut für Automatisierungstechnik, Projektkoordination UDVeo: „UDVeo ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Drohnenverkehrssicherung. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und zuständiger Behörde hat die Arbeit enorm beschleunigt und fokussiert, so dass in Kürze U-Space-Service-Provider ihre Tätigkeit aufnehmen können sollten.“

U-Space: Eigener Luftraum für Drohnen
Ob Medikamenten-Lieferungen, Stadt-Kartierungen oder Inspektionen von Industrieanlagen: Die Zahl professioneller Drohnen in der Luft nimmt zu. Drohnen werden einen eigenen Luftraum erhalten, den U-Space. Der U-Space ist ein Rechtsrahmen und definierter Luftraum bis etwa 150 Meter Höhe, in dem Drohnen nach bestimmten Regeln verkehren und digital koordiniert werden. Ein U-Space-Luftraum ist damit als digitale Infrastruktur zu verstehen. Darin fliegen Drohnen automatisiert und werden aus der Ferne digital überwacht.

UDVeo-Experten zeigten live, wie der Drohnenverkehr digital koordiniert wird. Über einen eigens entwickelten Flugsicherungsleitstand, auch als U-Space Services Provider (USSP) bezeichnet, werden die Drohnenflüge abgestimmt und laufend überwacht, damit auch bei erhöhtem Verkehr die Sicherheit gewährleistet ist. Die Koordination mit Flugzeugen und Helikoptern in der Nähe erfolgt ebenfalls über diesen Leitstand.

U-Space-Lufträume gründen auf europäischem Recht. Die Mitgliedstaaten setzen dieses um und können lokale Bedingungen ergänzen. Zur Ausgestaltung von U-Space-Lufträumen hat das Projekt UDVeo bereits Empfehlungen präsentiert. Für Deutschland hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ein U-Space-Konzept entwickelt und auf dem Drohnenforum am 15. Dezember erstmals vorgestellt. Dieses U-Space-Konzept solle jetzt in der Praxis erprobt werden, bis das System sicher in den Alltagsbetrieb übergehen kann. Das empfehlen die Expertinnen und Experten in der Panel-Diskussion.

Organisiert vom Hamburger Netzwerk Windrove, zeigten Hamburger Projekte Anwendungen mit Drohnen, die Feuerwehr und Rettungskräfte unterstützen (RescueMate), Medikamente und Gewebeproben liefern (Medifly) oder mit Wasserstoff fliegen (H2Finity) und so den Verkehrssektor nachhaltiger gestalten.

  Quelle: https://www.hamburg.de/bwi/medien/16768942/2022-12-15-bwi-digitales-verkehrsmanagement/


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