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Über den Dächern von Münster

19.06.2019

Architektur-Exkursion des vdd zur Flachdachabdichtung

Erstmalig hat der vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V. Studierende der School of Architecture (MSA) eingeladen, sich im Rahmen einer Exkursion das vermeintlich „trockene“ Thema Dachabdichtung aus der Nähe anzusehen. Was in Architekturzeichnungen nur ein „Strich“ ist, sorgt in der Realität dafür, dass Gebäude, Räume, Arbeitsplätze und sensible Fertigungsanlagen vor Feuchtigkeit geschützt sind. Am 24. Mai 2019 besichtigten dazu 9 Studierende 3 Architekturbüros, 4 Dachterrassen – und eine Käserei.

Drei Architekturbüros von zwei Seiten betrachtet
Auf der Exkursionsliste standen drei Architekturbüros im Hafen von Münster, gelegen zu beiden Seiten des Stichkanals:
1. Gruppe MDK Münster
2. Andreas Heupel Architekten BDA
3. Fourmove Architekten

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Zahlreiche Tipps lieferten Peer Weber und Manuel Böwing bei einem lockeren Praxisgespräch auf der Dachterrasse von Fourmove Architekten.

Dirk Kaminski von der Gruppe MDK Münster stellte sein Architekturbüro vor und bot Einblicke in Entscheidungsprozesse der Architektur sowie in Entwürfe, städtebauliche Vorgaben, Wettbewerbe und Ausschreibungen. Die Dachterrasse rückte bei der Besuchergruppe schnell in den Mittelpunkt, wobei der Blick auf den Hafen die Technik unter den Füßen zweitrangig erscheinen ließ. Die nächste Station stellte das auf der anderen Hafenseite gelegene Bürohaus H7 dar. Jens Marquard von Andreas Heupel Architekten BDA erläuterte die außergewöhnliche Holz-Hybrid-Bauweise des siebengeschossigen Gebäudes sowie die besondere Optik der Außenfassade aus grün glasierter Keramik. Letztere konnte von einer der in jedem Geschoss vorhandenen Terrassenflächen aus begutachtet werden. Peer Weber und Manuel Böwing, Partner bei Fourmove Architekten, luden zum lockeren Gespräch ebenfalls auf der Dachterrasse ein – bei strahlendem Sonnenschein und mit Blick auf den Dortmund-Ems-Kanal.

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Simone Hesse (vdd) erläuterte Produkteigenschaften und Vorteile von Bitumenbahnen.

Tipps für Studierende: die Kunst des Verwerfens
Dirk Kaminski riet den Studierenden, sich frühzeitig in der Praxis auszuprobieren: „Schon während des Studiums sollte jeder praktische Erfahrungen sammeln und bestenfalls direkt schon bei einem Architekturbüro arbeiten.“ Zwei wichtige Ratschläge gaben auch Peer Weber und Manuel Böwing den Studierenden mit auf den Weg. Zum einen sei es wichtig, die „Kunst des Verwerfens“ zu beherrschen, sich also von liebgewonnenen Entwürfen frühzeitig trennen zu können. Und zweitens empfahlen sie eindringlich, in der Entwurfsplanung von 2D auf 3D zu wechseln. Letzteres sei flexibler, genauer und effizienter und werde gerade im Hinblick auf die Anwendung von BIM immer wichtiger werden. Die beiden Architekten machten das an konkreten Beispielen deutlich.

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Vom Entwurf zum fertigen Objekt ist es ein weiter Weg. Dirk Kaminski (Gruppe MDK Münster) gab einen Einblick in die Arbeitsweise und den Alltag eines Architekturbüros.

Über Kenner, Fans und Wissenslücken
Das Thema Dachabdichtung spielte bei den Exkursionsteilnehmern (4. bis 6. Semester) im Studium bisher eine eher untergeordnete Rolle. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, welches Wissen insgesamt vermittelt werden muss. Ein Grund mehr, dieses Randthema zu beleuchten. Unter anderem wurden die praktischen Vorteile von Bitumenbahnen hervorgehoben. Dazu zählte insbesondere die bekannte und sichere Anwendung des Werkstoffes durch das Fachhandwerk. Ein Teilnehmer resümierte: „Interessant, was es alles zu beachten gibt bei der Abdichtung. Für mich war das vorher einfach nur eine Linie im Entwurf.“

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Gemäß dem bitumenbahn­‐Motto „Daran soll sich das Wetter abarbeiten“ erhielten die Teilnehmer einen Sturmregenschirm als Erinnerungsgeschenk.

Fotos: vdd / bpr

Praktische Geschenke für die Teilnehmer
Als essenzielles Nachschlagewerk wurde den Studierenden die „Technischen Regeln – abc der Bitumenbahnen“ überreicht. Das über 300 Seiten starke Kompendium wurde mittlerweile über 40.000 mal gedruckt und an Architekten, Bauherren und Dachdecker verteilt. Wertvolle Hinweise zu Produkteigenschaften und Anwendungsgebieten von Bitumenbahnen erhielten die Teilnehmer zudem im Gespräch mit Simone Hesse (vdd). Sie hatte Produktmuster zur Hand und für jeden einen Sturmregenschirm dabei, passend zur laufenden Kampagne „Daran soll sich das Wetter abarbeiten“. Die Exkursion endete auf der Dachterrasse der Hafenkäserei bei einer Führung nebst Verköstigung hauseigener Käsesorten.

  Quelle: www.bau-pr.de


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