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Ukraine-Krieg zerrt an deutscher Bauwirtschaft

02.06.2022

Wie ist die Situation auf den Baustellen?


Die Gewerkschaften und Verbände der Baubranche beschweren sich seit Ende Februar durchweg. Aufgrund der Ukraine-Krise sind Preise schlagartig angestiegen – zusätzlich zu den bereits sehr hohen Preisen aus dem letzten Jahr als Folge der Pandemie. Gleichzeitig bestehen große Lieferprobleme und logistische Schwierigkeiten, da die Ukraine und Russland wichtige Rohstoffe nach Deutschland exportiert haben, die nun in der Verarbeitung fehlen. Doch wie genau sieht die Lage eigentlich auf den deutschen Baustellen aus? Wie bekommen die Arbeiter und Firmen die Folgen dieser Probleme zu spüren?


Größtes Problem: Asphalt


Auf die Frage, was ihnen am meisten Sorgen macht, antworten die meisten Akteure im Straßen- und Tiefbau: Asphalt. Denn dieser müsse exakt zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Temperatur angeliefert werden, sonst können man ihn nicht mehr walzen. Das zu planen, ist momentan schwierig, die Nachfrage übersteigt das Angebot. Und Asphalt ist ein Nebenprodukt, das in Ölraffinerien erzeugt wird.


Weite Teile Ostdeutschlands sind direkt von Lieferungen aus der PCK-Raffinerie in Schwedt angewiesen. Diese gehört mehrheitlich dem russischen Rosneft-Konzern. Falls es ein Ölembargo geben sollte, wird befürchtet, dass von einem Tag auf den anderen kein Asphalt mehr da ist. Die Raffinerie in Schwedt stellt rund ein Drittel des für Asphalt und andere Produkte in Deutschland nötigen Bitumens her. Ein Produktionsstopp wäre für die Baubranche kaum verkraftbar.


Diebstahl hoch zwei


Seit Februar gibt es noch ein weiteres Problem auf den Baustellen. Es wird rund doppelt so viel gestohlen wie vorher.. Die hohen Rohstoffpreise sorgen dafür, dass Diebstahl sich noch mehr lohnt. Vor allem Diesel wird abgezapft. Neuerdings aber schrecken die Diebe auch nicht mehr davor zurück, selbst schwere Bauteile zu entwenden. Besonders Stahl, das zum Bauen im Hoch- und Tiefbau benötigt wird und gerade teure Mangelware ist, wird über Nacht gestohlen. Ähnlich verhält es sich mit dem Holz, für das gerade ein Preisanstieg von 100 Prozent verzeichnet ist.

  Quelle: www.tagesschau.de


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