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Umsätze und Auftragseingänge legen deutlich zu – Steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe bereiten zunehmend Sorgen

03.12.2018

Bauunternehmen arbeiten auf Hochtouren:

"Die Bauunternehmen setzen alles daran, zumindest einen Teil der hohen Auftragsbestände noch vor dem Winter abzuarbeiten.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren für das Bauhauptgewerbe. Demnach hätten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für den September ein Umsatzplus von nominal 9,5 Prozent gemeldet und das, obwohl ihnen ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im vergangenen Jahr. Im gesamten Zeitraum von Januar bis September hätten die Umsätze* um 9,3 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gelegen.

Babiel: „Obwohl die Unternehmen auf Hochtouren arbeiten, schmelzen die Auftragsbestände nur langsam. Das ifo Institut hatte im Rahmen seines Konjunkturtests für das Bauhauptgewerbe für Oktober eine Reichweite der Bestände von 3,9 Monaten ausgewiesen – das ist zwar weniger als im September mit 4,1 Monaten, aber der höchste gesamtdeutsche Oktober-Wert.“ Diese Entwicklung sei aber nicht verwunderlich, schließlich sei die Nachfrage nach Bauleistungen weiter hoch: Die Bauunternehmen hätten für den September – im Vergleich zum Vorjahresmonat – ein Auftragsplus von nominal 11,4 Prozent gemeldet, für die ersten neun Monate ergebe sich damit ein Plus von 8,5 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat hätten die Aufträge nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt) zugelegt, und zwar um 3,6 Prozent – trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus, erläuterte Babiel.

Infografik_Baukonjunktur_23112018.jpg

 

„Natürlich freuen sich die Bauunternehmen über die hohe Nachfrage und die damit einhergehende gute Auslastung, schließlich kann sich die Branche noch gut an andere Zeiten erinnern. Wir sind aber sehr besorgt wegen der anhaltend steigenden Rohstoffpreise, wie z. B. bei Bitumen, welches für den Straßenbau benötigt wird“, beschrieb Babiel die aktuelle Situation.

Der Bitumenpreis hätte binnen Jahresfrist um mehr als 40 Prozent zugelegt. „Aber auch die Preise für Baustahl kennen zurzeit nur eine Richtung – nach oben.“ Es sei somit kein Wunder, dass die Bauunternehmer steigende Energie- und Rohstoffpreise zunehmend als ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens ansehen. Immerhin hätten dies im Rahmen der aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages 42 Prozent der befragten Baubetriebe angegeben, nach 33 Prozent im vergangenen Jahr. Dass das Risiko so schnell an Bedeutung gewonnen hätte, sei auch auf Knappheiten insbesondere bei Bausand und Kies sowie auf Engpässe bei Deponien zurückzuführen. Neben den steigenden Preisen für Baurohstoffe kämen somit auch hohe Kosten für den Transport aus weiter entfernten Abbaustätten und zu weiter entfernten Deponien hinzu. Babiel: „Die steigenden Baupreise, über die in jüngster Zeit vermehrt geklagt wird, können somit nur teilweise den Bauunternehmen angelastet werden.“

*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

  Quelle: www.bauindustrie.de


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