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VDI-Mitglied erhält Nobelpreis für Chemie

21.10.2014

Der deutsche Physiker Prof. Stefan W. Hell erhält den Nobelpreis für Chemie 2014 mit zwei weiteren Forschern aus den USA für seine „bahnbrechenden Entwicklungen zur Fluoreszenzmikroskopie mit Nanometerauflösung“. Hell ist Mitglied im VDI und seit 2002 Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.

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VDI-Mitglied erhält Nobelpreis für Chemie: Wir gratulieren herzlich Stefan Hell.

Foto: Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen


VDI-Direktor Ralph Appel beglückwünscht den Preisträger: „Wir alle im VDI freuen uns riesig für Stefan Hell und gratulieren ihm zu dieser ganz besonderen Auszeichnung. Wir sehen diese Anerkennung auch als ein Signal für den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland. Denn ohne eine gezielte öffentliche Projektförderung wäre solch eine exzellente Arbeit kaum zu realisieren.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Hells Arbeiten im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland“ und „WING - Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft“. Betreut werden diese Förderprogramme seitens des VDI Technologiezentrums im Auftrag des BMBF als Projektträger für Photonik sowie Werkstoff- und Nanotechnologien.

Zweihundertstel einer Haaresbreite
Der Physiker Hell hat einen Weg gefunden, die 1873 von Ernst Abbe formulierte und bislang als unumstößliche Auflösungsgrenze von Lichtmikroskopen radikal zu unterlaufen. Sie besagt, dass Objekte, die enger als 200 Millionstel Millimeter, also etwa das Zweihundertstel einer Haaresbreite, nebeneinander liegen, im Bild nicht mehr unterschieden werden können. Grund dafür ist die Wellennatur des Lichts, dessen halbe Wellenlänge in etwa diesen 200 Nanometern entspricht.

Bei der von Hell erfundenen und zur Anwendungsreife entwickelten STED-Mikroskopie (das Kürzel steht für Stimulated Emission Depletion – stimulierte Emissions-Löschung) ist die Auflösung nicht länger durch die Lichtwellenlänge begrenzt. Dadurch ist es erstmals möglich, Strukturen in einer Zelle mit einer heute bis zu zehnmal besseren Detailschärfe im Vergleich zu herkömmlichen Fluoreszenzmikroskopen zu beobachten. In der Erforschung von Krankheiten oder der Entwicklung von Medikamenten biete die STED-Mikroskopie reichlich Potenzial.

Geboren 1962 im rumänischen Banat, studierte Hell Physik an der Universität Heidelberg, wo er auch promovierte. Der Nobelpreis ist mit umgerechnet 880.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert und wird am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Stockholm verliehen.

  Quelle: www.vdi.de


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