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Verkehrsbegleitende Begrünung

27.05.2022

Ein wichtiger Faktor bei der Stadtentwicklung; sowohl für Menschen als auch für Tier- und Pflanzenwelt


Verkehrsteilnehmer in Städten und ländlichen Gebieten müssen die Straßen sicher benutzen können. Das ist wichtig und steht nicht zur Diskussion. Was ist allerdings mit dem Grün um die Straßen und Wege herum? Hier gibt es viele Maßnahmen, die ergriffen werden können, um verkehrslenkende Begrünung für Mensch und Tier zu optimieren.


Eine zufällig entstandene urbane Artenoase


Es scheint, dass die Struktur der Stadt, der Wechsel von hohem und niedrigem Grün und die Felsformationen in Form von Gebäuden eine Vielfalt von Mikroklimata geschaffen haben, die eine angemessene Vielfalt von Flora und Fauna ermöglichen.


Zum einen sind die nährstoffarmen Böden in der Stadt für die Flora günstiger als die der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Darüber hinaus gibt es weniger Beeinträchtigung durch Jäger und weniger rasende Autos. Nahrungsreste von Stadtbewohnern bieten einen attraktiven Lebensraum für die Fauna und schließlich führen höhere Temperaturen und mehr geschützte Orte dazu, dass mehr Flora und Fauna in der Stadt entstehen kann.


Gleichzeitig ist der starke Rückgang der Artenvielfalt in landwirtschaftlich genutzten Gebieten auf die Flurbereinigung und den Wegfall kleinräumiger Strukturen zurückzuführen, was zum Verschwinden vieler Hecken und Bäume und zu weniger intensiv bewirtschafteten Grundstücken geführt hat. Ein zweiter Schlag gegen die Artenvielfalt auf dem Land ist der verstärkte Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.


Natürlich ist es wichtig, die „zufällig“ entstandene Artenvielfalt in der Stadt zu schützen und bewusst Raum für ihre Entwicklung zu schaffen. Die nicht gepflasterten Grünflächen in der Stadt stehen unter starkem Druck. Wie können sie effektiv, nachhaltig und gleichzeitig aber platzsparend und im Sinne der Stadtentwicklung genutzt werden?


Pflaster nicht immer am pflegeleichtesten


In der Stadt wird ein gepflasterter Randstreifen oder eine Verkehrsinsel als pflegeleichte Lösung angesehen. Aber auch ungenutzte befestigte Flächen müssen gepflegt werden: Sie müssen gefegt werden und oft werden Pestizide oder andere weniger verträgliche Methoden gegen „unerwünschte“ Kräuter eingesetzt. Weniger Pflasterung in städtischen Gebieten hat viele Vorteile: Regenwasser kann im Boden versickern und das Grundwasser wieder auffüllen.
Ungepflasterte, unbepflanzte Flächen trocknen schneller aus und haben daher eine geringere Kühlleistung. Außerdem nimmt die Wasseraufnahmefähigkeit des trockenen Bodens ab. Bei starken Regenfällen läuft von einer ausgetrockneten Oberfläche mehr Wasser ab als von einer nassen Oberfläche. Die Bepflanzung verbessert also die Versickerungskapazität.


Eine großartige Gelegenheit für diese Flächen sind Pflanzen, die auf natürliche Weise mit viel weniger Wasser und Nährstoffen wachsen und blühen. Sie benötigen oft auch wenig Pflege. Mit frühlingsblühenden Zwiebeln und winterharten sommerblühenden Zwiebeln wird die Saison außerdem besonders lang und damit attraktiv für die frühen Bienen.


Nicht jeder Streifen, der entlang von Straßen und Radwegen bepflanzt wird, ist trocken und sonnig. Das Ziel jedes Konzepts muss sein, eine geeignete Lösung für Standorte zu bieten, die weniger pflegeleicht sind, aber für die Begrünung einer Stadt, eines Dorfes oder einer Gemeinde wichtig sind. Die Bepflanzungskonzepte schützen den Boden vor dem Austrocknen und bieten Nahrung für Vögel, Schmetterlinge, Bienen und Insekten für eine bessere Artenvielfalt.


Kreisverkehre schmücken jede Stadt


Der Kreisverkehr oder die Verkehrsinsel ist auch eine Visitenkarte für ein Viertel, ein Gewerbegebiet oder ein Dorf. Eine Kombination aus mehrjähriger und abwechselnder Bepflanzung ermöglicht es, jedes Jahr einen anderen Akzent zu setzen, sei es in Farbe oder Höhe und Form. So kann ein Kreisverkehr die Stadt von Ende Juni bis zum ersten Nachtfrost durchgehend schmücken und gleichzeitig vielen Tierarten Zuflucht bieten.


Kühle, grüne Parkplätze


Parkplätze, die weniger intensiv genutzt werden, können offen gepflastert und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden. Parkplätze können dann als kühle Inseln in der Stadt fungieren, anstatt als Hitzeinseln. Ein zusätzlicher Effekt ist, dass es im Inneren der Autos kühler bleibt und die Bäume einen Teil der Emissionen der Autos aus der Luft reinigen.


Die Strauch- und Baumbepflanzung ist ein ausgezeichneter Platz für viele verwildernde Blumenzwiebeln wie Galanthus, Eranthis, Scilla, aber auch wilde Tulpen wie Tulipa sylvestris und turkestanica. Sie sorgen nicht nur für ein farbenfrohes Erscheinungsbild im frühen Frühling, sondern auch für ein Gefühl von Natur zwischen den Gebäuden. Außerdem brauchen sie nicht viel, um zu wachsen und zu blühen. Sie gedeihen noch besser, wenn organisches Material hinzugefügt wird, um das Bodenleben zu stimulieren.

  Quelle: www.soll-galabau.de


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