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Versiegelungsstudie: Ludwigshafen ist die am stärksten versiegelte Stadt in Deutschland

16.05.2023

Ludwigshafen ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands mit einer Rate von 67 Prozent - problematisch angesichts der zunehmenden Gefahr von Extremwetterereignissen.

 

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Eine aktuelle Studie der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat ergeben, dass Ludwigshafen am Rhein die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands ist. Laut Jörg Asmussen, dem Hauptgeschäftsführer des GDV, sind rund 67 Prozent des Siedlungsgebiets bebaut, betoniert oder asphaltiert. Die Städte Mannheim und Rüsselsheim am Main folgen mit einem Versiegelungsgrad von 66 Prozent bzw. 65 Prozent. Grund für die hohe Versiegelungsrate ist, dass große Industrieflächen der chemischen oder Automobilindustrie innerhalb der Siedlungsgrenzen liegen.

Unterschiedliche Versiegelungsgrade in deutschen Städten

Die Studie hat den mittleren Versiegelungsgrad in den Siedlungsgebieten von 134 deutschen Städten untersucht. Dazu zählen die drei Stadtstaaten und die zehn einwohnerstärksten Kommunen jedes Bundeslandes. Das thüringische Suhl weist mit rund 30 Prozent den niedrigsten Versiegelungsgrad auf. Im Bundesländervergleich hat Baden-Württemberg mit 50 Prozent den höchsten Versiegelungsgrad und Brandenburg mit 36 Prozent den niedrigsten. Bundesweit beträgt der Durchschnitt rund 44 Prozent.

Zunehmende Versiegelung: Problem für Städte bei Extremwetterereignissen

Die zunehmende Bebauung in Städten ist angesichts der wachsenden Gefahr von Extremwetterereignissen wie Starkregen ein Problem. Laut Jörg Asmussen verhindern versiegelte Flächen das Versickern des Regenwassers. Bei starken Regenfällen kann es dadurch zu Überschwemmungen mit erheblichen Schäden kommen. Kommunen sollten die Starkregengefahr stärker in ihrer Stadt- und Landschaftsplanung berücksichtigen und die Entsiegelung von Flächen auf die Tagesordnung setzen.

Maßnahmen gegen Überflutungen

Um lokalen Überflutungen vorzubeugen, können Maßnahmen wie das Schaffen von ökologischen Ausgleichsflächen oder das Anlegen von begrünten Dächern und zusätzlichen Rückhaltebecken ergriffen werden. Außerdem können temporäre Überflutungsflächen wie Spiel- oder Fußballplätze geschaffen werden, um dem Wasser mehr Raum zum Versickern zu geben.

Zunehmende Hitze in Städten

Neben der Gefahr von Überflutungen besteht auch die Gefahr zunehmender Hitze in den Städten. Asphalt und Beton absorbieren das Sonnenlicht und wandeln es in Wärme um. Weniger stark versiegelte Flächen können durch Verdunstung zur Abkühlung und einer spürbaren thermischen Entlastung beitragen.

Vorsorge durch Immobilienbesitzer/-innen

Angesichts der zunehmenden Starkregengefahr sind auch die Immobilienbesitzer/-innen in den Städten gefordert, mehr für die Prävention zu tun. Wer baut, sollte Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen mit einplanen und zugleich möglichst viele Flächen erhalten, auf denen Wasser versickern kann. Zur Vorsorge zählt auch ein umfassender Versicherungsschutz, der Schäden durch sogenannte Elementarrisiken wie Überschwemmungen miteinschließt. Mit dem Naturgefahren-Check und dem Hochwasser-Check bieten die Versicherer Immobilienbesitzer/-innen und Mieter/-innen die Möglichkeit, sich über ihr individuelles Naturgefahrenrisiko zu informieren.

  Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/gesamtverband-der-deutschen-versicherungswirtschaft-ev-gdv/versiegelungsstudie-ludwigshafen-ist-di


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