Herausforderungen bei Großraum- und Schwertransporten: Es herrscht ein dringender Handlungsbedarf für eine verbesserte Infrastruktur
Großraum- und Schwertransporte spielen eine entscheidende Rolle in der volkswirtschaftlichen Versorgung der Industrie, Baustellen und Bauunternehmen. Allerdings stellen die aktuellen Straßeninfrastrukturen zunehmend ein Problem für Transportunternehmen dar. Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) hat daher den Mangel an Verbesserungen angesprochen und fordert eine schnellere Sanierung und Modernisierung des Straßennetzes. Im Rahmen der Frühjahrstagung in Sulzbach haben sich über 70 Vertreterinnen und Vertreter von Straßenbauunternehmen im Arbeitskreis Straße/Brücke der BVMB über aktuelle Themen und Sorgen der Branche ausgetauscht.
Sicherung der Baustellenversorgung als dringendes Thema
Ein zentrales Anliegen ist die sichere und zuverlässige Versorgung von Baustellen. Großraum- und Schwertransporte sind für den Transport von Baumaschinen wie Bagger und Bohrgeräte sowie für große Materialien wie Stahlträger und Betonfertigteile unerlässlich. Jedoch gestaltet sich dies zunehmend schwierig. Der stellvertretende Präsident der BVMB, RA Jürgen Faupel, kritisiert den aktuellen Verkehrsalltag und verweist auf den wachsenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf der Straßen und Brücken. Diese Verzögerungen beeinträchtigen auch Großraum- und Schwertransporte, da immer mehr Brücken so marode sind, dass die zulässige Tonnage beschränkt wird, was zu Umleitungen führt.
Auswirkungen auf Baumaßnahmen und Volkswirtschaft
Die Umfahrung solcher Brücken verursacht nicht nur Zeitverluste und Verzögerungen auf Baustellen, sondern auch erhöhte Emissionen. Zudem entstehen erhebliche volkswirtschaftliche Kosten durch diese Praxis. Faupel betont, dass sich hier ein Teufelskreis entwickelt: Je schwieriger der Transport wird, desto schlechter ist die Versorgung von Baustellen, desto länger dauern Baumaßnahmen und umso stärker wird der Verkehr beeinflusst. Das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, jährlich 400 Autobahnbrücken in Deutschland zu modernisieren, wird dadurch immer unrealistischer. Faupel fordert von der Politik eine konzentrierte Strategie, um diese Ziele effektiv umzusetzen und einen drohenden "Verkehrsinfarkt" zu verhindern.
Forderungen nach Verlässlichkeit und Professionalität von der Politik
Der Verbandsvertreter appelliert an die Politik, nicht nur Ziele zu formulieren, sondern sich auf die Entwicklung von Strategien zur zügigen Umsetzung zu konzentrieren. Nur so könne man den hochgesteckten Zielen näherkommen und die drohenden Verkehrsprobleme bewältigen. Es bedarf einer erhöhten Verlässlichkeit und Professionalität seitens der Politik, um die Infrastrukturprobleme effektiv anzugehen. |
