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Verwertung von Erdaushub und Boden schwieriger geworden

20.04.2017

Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau 2014 erschienen

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. warnt angesichts des Anfang April in Berlin präsentierten Monitoring-Berichts Kreislaufwirtschaft Bau weiter vor dem Anstieg der Verwertungskosten für Böden und mineralische Bauabfälle. Der Bericht zeigt unter anderem, dass die Menge der angefallenen mineralischen Bauabfälle von 2012 auf 2014 um 5,2 Prozent angestiegen ist. Der Anteil für „Boden und Steine“ hat besonders stark zugenommen, nämlich um 7,8 Prozent. „Boden und Steine“ bilden mittlerweile fast 60 Prozent aller mineralischen Bauabfälle.

Erdaushub auf der Baustelle.JPG

Die Verwertung der Bauabfälle in einer übertägigen Verfüllung (z. B. Landschaftsebnung, Steinbrüche) blieb mit einer Zunahme um nur 4,2 Prozent hinter dem Gesamtzuwachs zurück. Aus Sicht des Verbandes sind dies erste Auswirkungen der schärferen Anforderungen, denen die Verfüllbetriebe heutzutage unterliegen.

Dagegen stieg die deponierte Menge an „Boden und Steine“ um mehr als ein Viertel an. Diese erhebliche und weit überdurchschnittliche Zunahme von auf Deponien verbrachten Mengen ist ein deutliches Zeichen der stetig zunehmenden Recyclings- und Verwertungsschwierigkeiten von i. d. R. unbelasteten Böden.

Mineralische Bauabfälle insgesamt.jpg

Dieses Problem ist auch in Hessen bekannt. Erd-Deponien werden vielerorts geschlossen, neue werden kaum angelegt. Da die Menge der Bauabfälle nicht sinkt und alternative Verwertungs- und Recyclingwege immer neuen Auflagen unterliegen, sind weite Transportwege zur Verwertung oder Deponierung von ungefährlichem Abfall wie Erdaushub und steigende Entsorgungskosten die Folge.

Recyclingquote 2014.jpg

Foto + Grafiken: Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.

„Es ist zwar positiv zu bewerten, dass von Straßenaufbruch-Abfällen über 90 Prozent recycelt werden können. Dies gilt jedoch nicht für Teer-Pech-haltige Asphalte, die bereits heute nur in den Niederlanden verbrannt werden können. Und im Bereich Boden und Steine, die den größten Teil der Abfälle ausmachen, liegt die Recycling-Quote nur bei 10 Prozent. Dem Erdaushub kommt eine Schlüsselrolle bei den mineralischen Bauabfällen zu. Hier müssen Recycling und Verwertung weiter gesteigert werden“, so Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Er appelliert an die öffentliche Hand in Hessen, ihrer Vorbildrolle gerecht zu werden, die sich aus dem Hessischen Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschaftsgesetz (HAKrWG) – Pflichten der öffentlichen Hand ergibt: „Wenn die öffentliche Hand selbst das HAKrWG nicht oder unzureichend beachtet, dann lässt sich eine Umkehr bei den Privaten Bauherren nicht erzielen.“

  Quelle: www.bgvht.de


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