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Viel Licht und viel Schatten

03.11.2022

Trotz gestiegener Umsätze ist die Bau- und Landmaschinenbranche verunsichert. Der Grund sind die hohen Kosten aufgrund aktueller Krisen.

Die Branchenkonjunktur zeigen im zweiten Quartal 2022 für die rund 6.000 Land- und Baumaschinen- sowie Motorgeräte-Fachbetriebe in Deutschland ein gemischtes Bild: Zwar ist der Umsatz gegenüber dem – schon gar nicht schlechten – Vorjahresquartal mit +6,4 Prozent deutlich gestiegen, doch wird diese Positiventwicklung deutlich überkompensiert von den Kostensteigerungen für Betrieb (+15,4 Prozent) und Personal (+7,1 Prozent). Das sind Werte in seit über 20 Jahren nicht gemessenen Größenordnungen.
Hauptverantwortlich für das Umsatzplus ist der Servicebereich der Fachbetriebe mit guten Zuwächsen beim Werkstatt- (+7,0 Prozent) und Ersatzteilumsatz (+11,3 Prozent). Auch der Maschinenhandel war angesichts weltweiter Knappheiten überraschend positiv (+5,4 Prozent).

Unsichere Zukunft

Dennoch lassen sich im Markt eine sehr starke Unsicherheit und fühlbar reservierte Zukunftseinschätzung erkennen: Die schwierige Liefersituation entspannt sich kaum, die Preise explodieren allenthalben so massiv, dass der Vertrieb kaum seriös Angebote machen kann. Hinzu kommt die Inflation, deren Auswirkungen sich bereits in den Personalkosten widerspiegeln und die Kriegslage in der Ukraine sowie die nicht kalkulierbaren Erwartungen an die Energieversorgung. „Entsprechend undurchsichtig bis negativ fällt der Blick auf die kommenden Quartale aus“, stellt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer für den Bereich LandBauTechnik im Bundesverband heraus, „denn, dass mit 42 Prozent der Fachbetriebe in Zukunft fast die Hälfte der Mitglieder negative Umsatzerwartungen haben, ist auch so noch selten dagewesen.“

Rückläufige Umsätze in Aussicht

Die Erwartungslage für die nähere Zukunft ist nicht eindeutig, gerade sechs Prozent erwarten noch ein Umsatzplus, 52 Prozent zwar Stillstand, aber mit 42 Prozent ein hoher Anteil der Fachbetriebe einen deutlichen Rückgang. Dabei wird dem Handelsbereich deutlich weniger zugetraut als dem Service – immerhin daran hat sich nichts geändert.

Aktiv gegen den Nachwuchskräftemangel

Die Beschäftigtenzahlen sind leicht gestiegen (+0,9 Prozent) - auch das positiv, doch noch immer nicht ausreichend. Hier arbeitet die Verbandsorganisation an Hilfen wie Quereinstiegsmodellen für Menschen aus verwandten Berufen und bietet über die Branchenkampagne „starke Typen“ ihren Fachbetrieben, Schulen und Ausbildungsstätten on- und offline mundgerechte Nachwuchswerbematerialien an. Aktuell wird daran gearbeitet Branche und Beruf in Schulen zu bewerben.

  Quelle: https://www.agrarheute.com/technik/landtechnik-boomt-umsaetze-kosten-steigen-598768


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