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Viel zu wenig Investitionen in energetische Gebäudesanierung

25.08.2023

Energetische Sanierungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele, jedoch zeigt eine aktuelle Studie erhebliche Defizite in diesem Bereich.

 

viele Gerüste bei einem Neubau


Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung verdeutlicht, dass zu wenig finanzielle Mittel in die energetische Sanierung fließen, obwohl der deutsche Gebäudebestand eine ungünstige Klimabilanz aufweist. Die gemeinsame Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Baudienstleisters Heinze zeigt, dass im letzten Jahr zwar etwa 67 Milliarden Euro in energetische Sanierungen investiert wurden, was etwa 40 Prozent mehr ist als 2011. Nach Berücksichtigung der gestiegenen Preise liegen die tatsächlichen Ausgaben jedoch niedriger, wie aus dem Papier hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Anhaltender Rückgang der Investitionen in energetische Sanierung

In den letzten elf Jahren waren die Investitionen in energetische Sanierungen jedes Jahr geringer als 2011, zuletzt sogar um 13 Prozent. Laut DIW-Ökonom Martin Gornig reicht das derzeitige Niveau der energetischen Sanierungen nicht aus, um das volle Potenzial an Energieeinsparungen im Gebäudesektor auszuschöpfen.

Investitionen in verschiedene Bereiche der energetischen Sanierung

Die Studie zeigt, dass im letzten Jahr insgesamt etwa 20 Milliarden Euro in die Dämmung von Dächern, Kellern und Außenwänden aller Gebäudetypen flossen. Ähnlich hohe Investitionen wurden auch in die Erneuerung von Fenstern und Außentüren getätigt, während etwa 25 Milliarden Euro in neue Heizungen und Klimatechnik investiert wurden. In inflationsbereinigter Betrachtung lagen die Investitionen in allen drei Bereichen jedoch zwischen 10 und 20 Prozent unter dem Niveau von 2011.

Herausforderungen in der Bauwirtschaft und potenzielle Chancen

Die Autoren der Studie erläutern, dass es in der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren an Kapazitäten gemangelt hat, wobei der Neubau für Unternehmen oft attraktiver war. Allerdings sehen sie hierin auch eine Chance: Aufgrund der hohen Baupreise und der wirtschaftlichen Flaute wird weniger neu gebaut, was wiederum mehr Kapazitäten für energetische Sanierungen schafft. Die gestiegenen Energiepreise erhöhen ebenfalls die Anreize für Eigentümer, wie bereits im letzten Jahr zu beobachten war.

Notwendigkeit beschleunigter Sanierungsrate für Klimaziele

Um die angestrebten Treibhausgas-Einsparungen im Gebäudebereich zu erreichen, betonen die Autoren, dass die Sanierungsrate in kurzer Zeit erheblich gesteigert werden muss. Es sei dringend erforderlich, zu verhindern, dass staatliche Fördermittel, wie sie im kommenden Klima- und Transformationsfonds bereitgestellt werden sollen, lediglich in steigenden Preisen verpuffen. Martin Gornig warnt, dass hierfür ein koordinierter Ausbau der Produktions- und Installationskapazitäten notwendig ist.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/studie-viel-zu-wenig-investitionen-in-energetische-gebaeudesanierung-51688


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