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Virtuelle Baustelle

18.06.2020

Wie können mittelständische Bauunternehmen die Digitalisierung vorantreiben?

Die Digitalisierung erfasst nahezu alle Branchen – auch das Bauwesen. Der Einsatz neuer Technologien wie beispielsweise 3D-Druck oder mobile Cloud-Lösungen führen zu einer stärkeren Vernetzung und somit mehr Effizienz rund um den Bau. Eine Methode, die digitalen Techniken effektiv zu integrieren, ist „Building Information Modeling“. Welche Chancen diese digitale Planungsmethode dem Mittelstand bietet und wie sie sich umsetzen lässt, weiß Christina Müller, Expertin der Nürnberger Versicherung.

Digitalisierung: Belastung oder Chance?
Ob digitale Zeiterfassung, mobile Endgeräte auf der Baustelle oder die elektronische Rechnungsstellung: Auch am Bau hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Laut der Studie „IT-Trends in der Baubranche“ von 2019 (ein gemeinsames Projekt der FOM Hochschule für Ökonomie und Management und der BRZ Deutschland GmbH) nutzen rund 70 Prozent der befragten Unternehmen Smartphones oder Tablets beispielsweise für die Erstellung des Aufmaßes, die Erfassung von Nachträgen oder zur Abnahme. „Doch wirklich erfolgreich und damit effizient ist eine Digitalisierung am Bau erst dann, wenn aus den vielen kleinen digitalen Einheiten eine unternehmensweite digitale Struktur wird“, so Christina Müller. „Von der ersten Planung bis zur finalen Abwicklung kann heute alles via Bits und Bytes erfolgen.“

Digitale Planung mit BIM
„Building Information Modeling“ (BIM, deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) ist seit einigen Jahren das Stichwort, wenn es um die Digitalisierung am Bau geht. Die Methode verspricht, die komplexen und zahlreichen Abläufe bei Bauvorhaben besser zu verzahnen und den Bau selbst schneller umzusetzen.

Bei BIM werden alle Daten rund um den Bau zunächst digital erfasst und kombiniert. Zunächst visualisieren und prüfen alle am Bau beteiligten Gewerke das Gebäude digital, bevor sie das Bauvorhaben anschließend real in Angriff nehmen. „Diese Methode hat großes Potential, Prozesse zu beschleunigen“, informiert die Expertin der Nürnberger Versicherung. Allerdings bedeutet der Einsatz der Methode neben einem finanziellen Investitionsaufwand auch organisatorische und personelle Veränderungen in allen am Bau beteiligten Gewerken, angefangen beim Architekten über das Bauunternehmen bis zum späteren Betreiber des Gebäudes. Daher kann nicht jeder Betrieb der Baubranche umgehend und vollständig auf diese digitale Methode umstellen. Doch erste Schritte auf dem Weg zur Digitalisierung sind überall möglich.

Wichtig ist zunächst eine Überprüfung der Abläufe im eigenen Betrieb: Wo wird bereits digital gearbeitet, welche Technik wird eingesetzt, welche Standards gelten und welche Prozesse im Unternehmen müssen angepasst werden? Am Ende solch eines Analyseprozesses, der auch durch Berater begleitet werden kann, muss nicht gleich die komplette Umsetzung des BIM stehen. „Oft hilft diese Analyse dabei, bestehende Prozesse zu verbessern und digitale Techniken gezielt einzusetzen“, so Müller.

Schutz von Technik und Daten
Im Rahmen einer immer stärkeren Digitalisierung sollten Betriebe nicht vergessen, die Technik gegen Schäden abzusichern. „Dazu gehört auch der Schutz der Daten“, ergänzt die Expertin. Gehen beispielweise die 3D-Baupläne verloren, beginnt der Planungsprozess von vorn und verursacht Kosten.

Eine Elektronikversicherung bietet finanziellen Schutz gegen technisches und menschliches Versagen. Die Allgefahrendeckung der Nürnberger Elektronikversicherung gilt für elektronische Geräte und Anlagen, inklusive Leasinggeräte. Sie deckt auch Schäden durch Kurzschluss, Nässe oder Bedienungsfehler ab und kann erweitert werden durch eine Absicherung gegen Schäden durch Brand, Blitz, Explosion und weitere Risiken. Die elektronischen Anlagen eines Betriebs können einzeln oder im Rahmen einer sogenannten Pauschalversicherung zusammen versichert werden. Ergänzt wird der Versicherungsschutz mit der Daten- und Softwareversicherung.

„Der Unterschied ist, dass die Datenversicherung bei Datenverlust nach einem versicherten Sachschaden, also Beschädigung des Datenträgers, leistet. Werden aber zum Beispiel Daten versehentlich gelöscht, zahlt die Softwareversicherung“, erläutert Müller.

  Quelle: www.nuernberger.de


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