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Wachstumsaussichten positiv

21.10.2013

IHK-Konjunkturumfrage für Niedersachsen:

Die Entwicklung der niedersächsischen Wirtschaft bleibt positiv, neue Impulse sind aber noch schwach. Die zufriedenstellende Lage und die sich langsam bessernden Aussichten lassen den IHK-Konjunkturklimaindikator im dritten Quartal 2013 um vier auf 112 Punkte ansteigen. Die stagnierenden Investitions- und Beschäftigungsplanungen der Unternehmen und die verhaltenen Auftragseingänge lassen aber noch keine neuen Wachstumsimpulse erkennen. Das ergab die Konjunkturumfrage der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern unter 1.800 Unternehmen.

Seit 2010 befindet sich die niedersächsische Wirtschaft auf hohem Niveau. Im Herbst 2013 beurteilen 89 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend. Dabei schätzen 32 % (Vorquartal: 28 %) ihre derzeitige Lage als gut und 57 Prozent (Vorquartal: 59 %) als befriedigend ein. 12 % (Vorquartal: 13 %) sind mit ihrer Situation nicht zufrieden.

Auf die kommenden Monate blicken die Unternehmen wieder mit etwas mehr Zuversicht. 20 Prozent (Vorquartal: 19 %) der Unternehmen rechnen mit einem besseren Geschäftsverlauf, 16 % (Vorquartal: 18 %) der Unternehmen erwarten eine ungünstige Entwicklung.

Die Investitions- und Beschäftigungsplanungen stagnieren auf hohem Niveau. Die Exportaussichten bleiben trotz der noch anhaltenden Schwäche der europäischen Märkte positiv: 24 % (Vorquartal: 28 %) der Unternehmen gehen von zunehmenden Exporten aus, 8 % (Vorquartal: 10 %) rechnen mit abnehmendem Auslandsgeschäft. Insbesondere das Asiengeschäft stützt die niedersächsischen Exporte.

Die Ergebnisse im Einzelnen

Die Industrie berichtet für das dritte Quartal von einer zufriedenstellenden Geschäftslage. Der positive Trend der Vorquartale bei den Auftragseingängen setzt sich aber nicht fort. Die Auftragsbestände haben sich allerdings nicht verschlechtert, sondern zeigen in der Tendenz, beispielsweise bei den Investitionsgüterherstellern, leicht aufwärts. Für die kommenden Monate rechnen die Unternehmen insgesamt mit moderat steigenden Umsätzen.

Ein großes Risiko für die Geschäftsentwicklung sieht die Industrie unverändert in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Das Risiko eines Nachfragerückgangs aus dem In- oder Ausland ist nach der Einschätzung der Unternehmen dagegen merklich zurückgegangen. Hier zeigt sich, dass sowohl die Finanzkrise nachlässt als auch die Konjunktur sich weltweit allmählich belebt.

Das Bauhauptgewerbe freut sich über eine anhaltend gute Entwicklung, vor allem im Tiefbau hat sich die Lage im dritten Quartal deutlich verbessert. Die Auftragseingänge bleiben im Hoch- und Tiefbau positiv. Für die kommenden Monate rechnen die Bauunternehmen weiter mit einem schwungvollen Geschäft. Die anhaltend gute Entwicklung hat auch dazu geführt, dass die Unternehmen nach vielen schwachen Jahren ihre Ertragslage wieder verbessern konnten.

Die Geschäftslage im Großhandel hat sich im dritten Quartal deutlich belebt. Die Umsätze stiegen vor allem im industrienahen Großhandel, und für die kommenden Monate rechnet dieser mit einer Fortsetzung der Entwicklung. Verbessert hat sich auch die Geschäftslage im Einzelhandel. Für die kommenden Monate rechnet der Facheinzelhandel bei Unterhaltungselektronik, Möbeln und Heimwerkerbedarf mit einer Belebung, bei Textilien/Bekleidung und Schuhen ist dagegen kein Optimismus zu erkennen.

Das Verkehrsgewerbe berichtet für das dritte Quartal sowohl für die Güter- als auch für die Personenbeförderung von guten Geschäften. Für die kommenden Monate sind die Verkehrsunternehmen mit ihrer Prognose jedoch vorsichtig: Das Beförderungsvolumen schätzen sie eher rückläufig sein.

Die gute Geschäftslage der Banken hat sich insgesamt kaum verändert. Sowohl das Privatkundengeschäft als auch die Nachfrage nach Investitionskrediten sind zufriedenstellend. Die Höhe der Betriebsmittelkredite ging in den letzten Monaten allerdings zurück. Allmählich revidieren die Kreditinstitute ihre skeptische Einschätzung bezüglich der künftigen Entwicklung. Die bevorstehenden Bankenregulierungen lassen nur noch jede fünfte Bank eine ungünstige Entwicklung erwarten. Die Versicherungen berichten für das dritte Quartal von einer guten Geschäftslage. Allerdings haben die Schadenszahlungen bei den Sachversicherungen mit den Hochwasserschäden erheblich zugenommen. Gleichzeitig läuft das Neugeschäft der Versicherer weiterhin gut. Insgesamt bleiben die Geschäftserwartungen positiv.

Die Dienstleistungsunternehmen melden für das dritte Quartal steigende Umsätze und eine positive Geschäftslage. Für die kommenden Monate rechnen die Dienstleister mit geringen Zuwächsen. Die Investitions- und Personalplanungen deuten weiter auf einen moderaten Expansionskurs hin.

Im Rahmen von Sonderfragen wurden die Unternehmen nach der Bedeutung verschiedener Beschäftigungsformen gefragt. 49 Prozent der Unternehmen gaben an, dass befristete Arbeitsverhältnisse eine hohe oder sehr hohe Bedeutung bei Neueinstellungen haben. Die Zeitarbeit halten 27 Prozent der Unternehmen für unverzichtbar. Werkverträge sind dagegen wenig verbreitet. Bei jedem sechsten Industriebetrieb spielen Werkverträge aber eine wichtige Rolle für die Sicherung der Flexibilität.

Ausblick

Die Weltwirtschaft wächst und die schwierige Lage in den südeuropäischen Ländern scheint sich (sehr) langsam zu entspannen. Die damit verbundenen optimistischen Erwartungen an das Auslandsgeschäft, die stabile Binnennachfrage und die positiven Tendenzen bei den Investitions- und Beschäftigungsplanungen bilden eine gute Ausgangsposition, um 2014 wieder einen deutlicheren Wachstumspfad einzuschlagen.

  Quelle: www.hannover.ihk.de


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