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Wald- und Flurbrandgefahren überprüfen

04.10.2021

Klimawandel erfordert Neubewertung der Risiken

Das Deutsche Institut für vorbeugenden Brandschutz (DIvB) fordert eine Überprüfung der Wald- und Flurbrandrisiken. Wie das Jahrhunderthochwasser Mitte Juli gezeigt hat, sind bisherige Pläne zum Schutz der Bevölkerung nicht auf derart extreme Naturereignisse ausgelegt, wie sie durch den Klimawandel begünstigt werden.

„Mit Blick auf die verheerenden Brände im Mittelmeerraum in diesem Sommer sollten die Risiken von Wald- und Flurbränden neu bewertet werden“, sagt Jörg-Uwe Strauß, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für vorbeugenden Brandschutz (DIvB). Besonders viele Waldbrände entstehen Jahr für Jahr in den deutschen Tieflandebenen wie der Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens und in Brandenburg. Das Bundesland Brandenburg ist aufgrund seiner sandigen und trockenen Böden und ausgedehnter Kiefernwälder besonders stark betroffen und gehört zur selben Risikokategorie wie etwa Südfrankreich, Südspanien und Korsika.

Aufgrund des Klimawandels hat die Zahl der extremen Wetterereignisse in den vergangenen Jahren zugenommen. Im besonders trockenen Jahr 2019 bestand die hohe Waldbrandgefahr über den gesamten Sommer bis in den Herbst hinein. Dessen ungeachtet liegen auch in Ländern wie Brandenburg, Niedersachsen, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen zahlreiche Siedlungen in direkter Nähe zu Waldgebieten und landwirtschaftlichen Anbauflächen.

Bei der Erschließung neuer Siedlungsgebiete sollte daher vorbeugend auf bestmöglichen Brandschutz zum Beispiel durch angemessene Abstandsflächen geachtet werden. Zu prüfen ist außerdem, ob zum Schutz der Menschen in bestehenden Siedlungen und zur Unterstützung der Feuerwehr zusätzliche Schutzstreifen, Waldbrandriegel und Löschwasserentnahmestellen angelegt werden sollten – Forderungen, wie sie auch von Seiten der Feuerwehren und ihrer Verbände erhoben werden. „Auch die Anschaffung moderner Überwachungssysteme zur Früherkennung von Bränden sowie eine brandsichere Ausführung der Gebäude mit nicht brennbaren Baustoffen können einen gewichtigen Beitrag zum Brandschutz leisten“, so Strauß.

Vielen Menschen in den gefährdeten Regionen ist das Risiko von Wald- und Flurbränden nicht bewusst. Dagegen hilft Aufklärung: Knapp ein Drittel aller Waldbrände werden von unvorsichtigen Waldbesuchern verursacht. Brandstiftung ist laut Statistik die häufigste Ursache von Waldbränden. Wie hoch das Brandrisiko in einer Region aktuell ist, lässt sich leicht herausfinden. Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht im Internet sowohl eine Landkarte mit dem Waldbrand-Gefahrenindex als auch eine mit dem Grasland-Feuerindex.

  Quelle: www.divb.org


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