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Wehrhahnlinie macht Glas zu Kunst

15.11.2016

Die sechs neuen U-Bahnhöfe der Düsseldorfer Wehrhahnlinie gehören zu den jüngsten künstlerischen und architektonischen Aushängeschildern der Metropole am Rhein. Bei der Realisierung des Projekts haben die Glasveredler von Glas Wagener neben teilweise künstlerisch gestalteten Wandverkleidungen aus Glas mehrere Oberlichter, die auch als Sitzmöbel dienen, sowie Beschilderungen mit LED-Hinterleuchtung realisiert. Neben diesen anspruchsvollen technischen Lösungen gehörte die Logistik für das Projekt zu den Herausforderungen für Glas Wagener.

Bis zu 53.000 Menschen nutzen täglich die neue Wehrhahnlinie in Düsseldorf. Doch die 3,4 Kilometer lange Strecke ist mehr als eine deutliche Entlastung für den Innenstadtbereich. Die sechs Bahnhöfe sind Visitenkarten für die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Geschaffen hat sie das junge Darmstädter Architekten- und Designteam Netzwerk-Architekten zusammen mit mehreren Künstlern.

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Die sechs neuen U-Bahnhöfe der Düsseldorfer Wehrhahnlinie gehören zu den jüngsten künstlerischen und architektonischen Aushängeschildern der Metropole am Rhein. 

„Das Projekt stellte uns vor ganz verschiedene Herausforderungen“, unterstreicht Peter Tückmantel, der als Berater von Glas Wagener den gesamten Projektablauf begleitete. Zum einen waren aufgrund der Integration des Glases in das künstlerische Gesamtkonzept die Ansprüche an die Qualität besonders hoch. Anspruchsvoll war auch die technische Realisierung des Projekts, unter anderem, weil Glas Wagener die gesamte Edelstahlunterkonstruktion verantwortete. Darüber hinaus bedurfte die Logistik vor Ort einer exakten Planung: Denn alle Gewerke konnten nur durch wenige Zugänge auf die unterirdisch gelegenen Baustellen gelangen und mussten sich dort auf den beengten Verhältnissen arrangieren.

Funktionalität trifft Ästhetik
Eine zentrale Rolle für das Projekt spielte der Bahnhof Schadowstraße, den Glas Wagener mit rund 2.000 m³ Glasflächen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) ausstattete. Deren Bedruckung war Teil des künstlerischen Gesamtkonzepts. Neben der Funktionalität lag daher ein großes Gewicht auf der ästhetischen Wirkung der Flächen. Bei der Ausführung arbeitete Glas Wagener sehr eng mit den Architekten und der ausführenden Künstlerin, Ursula Damm, zusammen.

Dabei wurde die Farbgebung der teils monochrom, teils mit einer geometrischen Interpretation der Stadt Düsseldorf bedruckten Glasflächen in mehreren Schritten optimiert. Die Beschichtung der monochromen Flächen erfolgte im Walzenverfahren. Bei Gläsern mit Sonderfolien kam Digitaldruck zum Einsatz. Eingebaut wurde die Wandverkleidung als vorgehängte hinterlüftete Fassade auf einer Tragstruktur aus Edelstahl, die ebenfalls Glas Wagener fertigte. Der Edelstahl dient zum einem dem Korrosions-, zum anderen dem Brandschutz. Im Glas integrierte Punkthalter ermöglichen eine unsichtbare Befestigung der Verkleidung.

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Die Glasveredler von Glas Wagener haben für die Stationen neben teilweise künstlerisch gestalteten Wandverkleidungen aus Glas mehrere Oberlichter, die auch als Sitzmöbel dienen, sowie Beschilderungen mit LED-Hinterleuchtung realisiert.

Auch an der Ausstattung der fünf anderen Stationen der Wehrhahnlinie war Glas Wagener beteiligt. So hat der zur Unternehmensgruppe Arnold Glas gehörende Glasveredler am Bahnhof Heinrich-Heine-Allee rund 300 m² Spiegelglasflächen montiert, die ebenfalls Teil des künstlerischen Konzepts der Wehrhahnlinie sind. Wie an der Schadowstraße kam dabei VSG zum Einsatz.

Aufwändige Oberlichter mit Sitzgelegenheit
Für die Planer der Stationen war die Verbindung der unterirdischen Bahnhöfe mit dem oberirdischen Stadtraum besonders wichtig. Diese wurden an den Bahnhöfen Heinrich-Heine-Allee und Schadowstraße unter anderem durch die Integration von Oberlichtern realisiert. Die Besonderheit dabei: Die Oberlichter dienen nicht nur dem Lichteinlass in den Stationen. Sie sind von der Straßenebene aus begehbar und bieten Passanten die Gelegenheit, auf einem anspruchsvoll gestalteten Sitzmöbel aus Holz und Edelstahl zu verweilen und das Treiben im Untergrund zu beobachten.

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Neben der Funktionalität lag ein großes Gewicht auf der ästhetischen Wirkung der Glasflächen.

Fotos: Arnold Glas

Für dieses besondere Projekt verwendete Glas Wagener ein fünffach geschichtetes VSG, dessen oberste Scheibe mit einer Schutzfolie versehen ist. Bei Schäden, beispielsweise durch Vandalismus, lässt sich das Oberlicht daher kostensparend wieder herstellen. Die unterste Scheibe besteht aus Brandschutzgründen aus einem Boro-Silikatglas der Klasse F30 von Schott. Brandschutzgläser der Firma Promat, einem Partner von Arnold Glas, finden sich übrigens auch an anderen Stellen der Wehrhahnlinie. Auch sie sorgen für einen hellen, freundlichen und offenen Eindruck der Stationen. Sichtbeziehungen erlauben zudem die einfache Orientierung innerhalb der Bahnhöfe.

Alle Gläser erhöhen auch das Sicherheitsgefühl, da sie helfen, dunkle Ecken in den Bahnhöfen zu vermeiden, und die glänzenden Oberflächen Vandalismus entgegenwirken. Statt Angsträumen sind so Staun-Räume entstanden.

Wirkungsvolle Beleuchtung der Zugangsbeschilderung
Auch die Beschilderung der insgesamt 17 Zugänge zu den U-Bahnhöfen wurde von Glas Wagener geplant und ausgeführt. Hier hat der Glasveredler VSG-Scheiben mit einer Fläche von zusammen rund 230 m² verwendet, die mit LEDs hinterleuchtet sind. Dadurch bleiben die Zugänge auch bei schlechten Lichtverhältnissen leicht erkennbar. Die Beschilderung ist auf einer ebenfalls von Glas Wagener gefertigten Stahlkonstruktion mit Blechdeckel montiert. Ein Klappmechanismus erleichtert den Tausch der LEDs.

  Quelle: www.ecombetz.de


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